Neuer Therapieansatz bei Fettleber?

Die größten Risikofaktoren für eine Fettleber sind Übergewicht und Typ-2-Diabetes, ausgelöst durch ungünstige Ernährungsgewohnheiten und Bewegungsmangel. Doch das allein ist noch nicht alles. Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum haben festgestellt, dass auch Blutplättchen – sogenannte Thrombozyten – eine wichtige Rolle spielen.

Bei Mäusen, die fettreich ernährt wurden, tauchen in der Leber vermehrt Blutplättchen auf. Auch bei Menschen mit einer nicht-alkoholbedingter Fettleber war dies zu beobachten, wie das Forscherteam um Mathias Heikenwälder vom Deutschen Krebsforschungszentrum berichtet. Erhielten die Mäuse zusätzlich zu der fettreichen Kost Gerinnungshemmer, die auch auf die Blutplättchen wirken, so waren weniger von ihnen in der Leber nachweisbar, und die Zahl von Entzündungszellen war geringer. Heikenwälder fasst zusammen: "Die Mäuse wurden zwar übergewichtig, bekamen aber keine Fettleber und keinen Leberkrebs".

In einer weiteren Pilotstudie haben die Wissenschaftler anschließend auch Menschen mit einer Fettleber mit Gerinnungshemmern behandelt. Dadurch ging bei ihnen der Fettanteil in der Leber zurück. Heikenwälder sagte: "Wenn es uns gelingt, den Kreislauf von entzündlichen Prozessen zu durchbrechen, können wir betroffenen Menschen helfen, ihr Risiko für Fettleber-induzierten Leberkrebs zu senken."

Die nicht durch Alkohol ausgelöste Fettleber ist auf dem Vormarsch, schätzungsweise 30 bis 40 Prozent der Erwachsenen leiden darunter. Medikamente dagegen gibt es bislang nicht, es helfen allein eine Gewichtsreduktion und mehr Bewegung. Eine Fettleber kann sich entzünden, was die Entstehung einer Leberzirrhose und schließlich Leberkrebs begünstigt.

ZOU

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