Merkel soll sich besorgt über weiteres Anwachsen der Infektionszahlen geäußert haben
Dänemark weitet Teil-Lockdown auf ganzes Land aus
Der in Dänemark verhängte Teil-Lockdown für den Großteil der Bevölkerung wird auf das gesamte Land und damit auch auf das an Deutschland grenzende Süderjütland ausgeweitet. Das teilte der dänische Verkehrsminister Benny Engelbrecht auf Facebook mit. Gelten sollen die Corona-Maßnahmen demnach ab Mittwochnachmittag um 16.00 Uhr auch in den Gemeinden, die bislang nicht von den Beschränkungen betroffen gewesen waren. Zuvor hatte bereits eine Reihe von Kommunen und Bürgermeistern die Ausweitung gemeldet. Die Infektionszahlen in Dänemark seien schlichtweg zu hoch, schrieb Engelbrecht. Dänemark lag in den vergangenen 14 Tagen bei mehr als 500 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern, das ist auf die Bevölkerung heruntergerechnet etwa der anderthalbfache Wert Deutschlands. Die Tendenz ging zuletzt stetig nach oben.
EU gibt 500 Millionen Euro für Corona-Impfstoff für ärmere Länder
Die Europäische Union stellt 500 Millionen Euro für die Versorgung ärmerer Länder mit Corona-Impfstoffen zur Verfügung. Damit könne eine Milliarde Impfdosen gekauft werden, teilte die diplomatische Vertretung der Europäischen Union in Genf mit. 400 Millionen Euro kommen von der Europäischen Investmentbank, 100 Millionen Euro von der EU-Kommission. Das Geld geht an die Impfinitiative Covax der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die die Forschung an zahlreichen Impfstoffkandidaten fördert und eine faire Verteilung erfolgreicher Impfstoffe gewährleisten soll. Mehr als 180 Länder sind beteiligt, darunter neben den EU-Ländern auch China, nicht aber die USA. Mehr als 90 Länder finanzieren den Kauf von Impfstoffen selbst, 92 sollen dabei unterstützt werden.
US-Arzneimittelagentur sieht hohe Wirksamkeit bei Moderna-Impfstoff
Kurz vor einer möglichen Notzulassung hat die US-Arzneimittelbehörde FDA Zahlen zur hohen Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Moderna vorgelegt. Diese Beurteilung bestätigte Ende November vorgelegte Daten des Unternehmens, wonach das Präparat nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von 94,1 Prozent aufweise und sehr gut vor schweren Krankheitsverläufen schütze.
Die "New York Times" und die "Washington Post" berichteten, dass dadurch die Notzulassung des Impfstoffs bereits am Freitag wahrscheinlich sei, so dass Anfang nächster Woche erste Menschen in den USA geimpft werden könnten. Am Donnerstag soll ein Expertengremium zu einer ganztägigen Sitzung zusammenkommen, um die vorgelegten Dokumente und die mögliche Zulassung zu diskutieren. Am Montag hatte ein Regierungsbeamter erklärt, dass bereits sechs Millionen Dosen des Wirkstoffs auf dem Weg zu knapp 3300 Impfzentren seien.
Nachrichtenagentur AFP: Merkel hofft, „dass das Einkaufsverhalten jetzt am Montag und Dienstag uns nicht nach hinten wirft“
Kurz vor Inkrafttreten des neuen Corona-Lockdowns hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) besorgt über ein weiteres Anwachsen der Infektionszahlen in Deutschland gezeigt. In der Sitzung der Unionsfraktion habe Merkel auf die hohe Zahl der Einkaufenden vor dem Start des Lockdown am Mittwoch hingewiesen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP von Teilnehmern. Sie hoffe, "dass das Einkaufsverhalten jetzt am Montag und Dienstag uns nicht nach hinten wirft", wurde die Kanzlerin zitiert. "Die Kurve in Deutschland sieht sehr schlecht aus", sagte Merkel laut Teilnehmern mit Blick auf das Infektionsgeschehen. "Wir steuern auf einen Inzidenzwert von 200 für ganz Deutschland zu." Der Anstieg bei der Nutzung der Intensivbetten sei "massiv". Hinzu komme, dass "an manchen Tagen hunderte Betten als nicht mehr einsatzfähig abgemeldet werden, weil Mitarbeiter erkranken, es keine Fachkräfte gibt".
In der Fraktionssitzung habe Merkel zudem auf die vielen Unwägbarkeiten der Pandemie hingewiesen, was eine längerfristige Strategie erschwere. "Das Impfen wird uns helfen, aber wie lange es dauert, wissen wir nicht", wurde die Kanzlerin zitiert. "Wir wissen vieles noch nicht – deshalb können wir auch einen Endpunkt nicht sagen."
Notstand in Tschechien soll abermals verlängert werden
Der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis will den wegen der Corona-Pandemie geltenden nationalen Notstand abermals verlängern. Er rechne mit einer Abstimmung im Parlament am 22. Dezember, sagte der Gründer der populistischen Partei ANO am Dienstag der Onlineausgabe der Zeitung "Pravo". Einen Tag später würde der Ausnahmezustand nach derzeitigem Stand auslaufen. Er ermöglicht es der Regierung in Prag unter anderem, Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit auszusetzen.
Laschet: Gutscheine im Einzelhandel kaufen statt Online-Geschenke
Zur Unterstützung des Einzelhandels im Lockdown hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) die Menschen aufgerufen, Gutscheine zu kaufen, anstatt im Internet Weihnachtsgeschenke zu bestellen. "Wir haben auch die Pflicht zur Solidarität gegenüber denjenigen, die zur Eindämmung der Pandemie ihre Türen schließen und so enorme Einnahmeeinbußen hinnehmen müssen", sagte Laschet am Dienstag in einer Sondersitzung des Landtags in Düsseldorf.
Zwölf Prozent weniger neue Ausbildungsverträge
Die Corona-Pandemie belastet nicht nur den Arbeitsmarkt – auch das vergangene Ausbildungsjahr war stark beeinträchtigt. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (Bibb) zählte von Oktober 2019 bis Ende September dieses Jahres 467.500 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge, das waren 57.600 oder zwölf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Bundesbildungsministerium am Dienstag mitteilte. Arbeitgeber- wie Arbeitnehmervertreter appellierten an die Unternehmen, weiterhin Ausbildungsplätze anzubieten, gerade in der Krise.
EMA: Entscheidung über Zulassung von Impfstoff am 21. Dezember
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA will am 21. Dezember ihr Gutachten über die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Unternehmen Biontech und Pfizer vorlegen – acht Tage früher als zuletzt geplant. Das teilte die Behörde am Dienstag in Amsterdam mit. Die Zustimmung der EU-Kommission gilt als sicher. Der Impfstoff könnte so noch vor Weihnachten für die EU zugelassen sein.
Neue Coronavirus-Variante in Großbritannien wirft Immun-Fragen auf
Britische Behörden haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über eine in Großbritannien gefundene neue Variante des Coronavirus Sars-CoV-2 informiert. Studien dazu liefen, wie eine Sprecherin der WHO in Genf sagte. "Bislang wissen wir sehr wenig über diese Variante", sagte der Physiker Richard Neher, der am Biozentrum der Universität Basel die Evolution von Viren und Bakterien erforscht. Unklar sei etwa, ob eine der Mutationen mit einer reduzierten Erkennung durch das Immunsystem einhergehe. Die britischen Behörden erforschten dies zur Zeit, so die WHO.
Weil die neue Virusvariante in kurzer Zeit bei mehr als 1000 Menschen im Südosten Englands nachgewiesen wurde, prüfen die britischen Behörden auch, ob sie ansteckender ist als die bekannten Varianten. "Ob sich die Variante tatsächlich schneller ausbreitet, kann man zu diesem Zeitpunkt nicht sagen", meinte Neher. "Das plötzliche Auftreten könnte auch durch Superspreader-Anlässe zu erklären sein."
Spahn: Ziel ist Impfstoff-Zulassung vor Weihnachten
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn setzt auf einen baldigen Start von Impfungen gegen das Coronavirus. Man dürfe optimistisch sein, dass eine Impfstoff-Zulassung am 23. Dezember erfolgen könne, sagte der CDU-Politiker mit Verweis auf entsprechende Medien-Informationen in Berlin. Dies sei "eine gute Nachricht für die Europäische Union". Ziel sei, eine europäische Impfstoff-Zulassung noch vor Weihnachten zu erreichen und dann in Deutschland noch vor dem Jahreswechsel mit dem Impfen beginnen zu können. Er verteidigte es, keine Notfallzulassung vorzusehen, sondern ein reguläres Verfahren der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Dies sei wichtig für das Vertrauen in Impfstoffe.
EMA bestätigt frühere Zulassung von Corona-Impfstoff nicht
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat nicht bestätigt, dass der Corona-Impfstoff bereits am 23. Dezember für die EU zugelassen wird. Die EMA gehe weiterhin vom 29. Dezember aus, sagte eine Sprecherin der Behörde am Dienstag in Amsterdam. Auszuschließen sei aber ein früherer Zeitpunkt nicht. Während des laufenden Prüfverfahrens werde auch der Zeitrahmen laufend angepasst. Am Dienstag hatten die "Bild"-Zeitung und weitere Medien über eine Zulassung bereits am 23. Dezember berichtet.
In den USA und Großbritannien ist der Impfstoff der Pharmaunternehmen Pfizer und Biontech bereits mit einer Notzulassung auf dem Markt. Die EMA prüft die Daten für die EU-Mitgliedsstaaten und will bis spätestens 29. Dezember entscheiden.
Merkel: Unvorsichtiges Verhalten ist verheerend
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat unvorsichtiges Verhalten angesichts der gegenwärtigen Ausbreitung von Corona als verheerend für die Gesellschaft bezeichnet. Einige Menschen würden jede Lücke ausnutzen, die die Politik nicht geregelt habe, sagte Merkel bei einem Online-Gespräch mit Studenten in Berlin. "Das ist für den Zusammenhalt der Gesellschaft auch nicht so schön." Merkel: "Manche fordern das Risiko heraus." Dies sei "verheerend".
Die Kanzlerin bedauerte, dass die Bereitschaft für Einschränkungen im Vergleich zum ersten Lockdown in Deutschland im Frühjahr gesunken sei. Dabei würden jeden Tag mindestens 400 Menschen an oder mit Covid-19 sterben. Manche beruhigten sich damit, dass dies vor allem Ältere treffe. Merkel mahnte, sich Folgendes zu vergegenwärtigen: "Ob meine Eltern mit 80 oder mit 90 sterben, ist schon ein Unterschied."
Laschet warnt vor Isolierung von Alten und Kranken im Lockdown
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich entschieden gegen eine Isolierung von Alten und Kranken im bevorstehenden harten Lockdown ausgesprochen. "Wir dürfen nicht den Fehler von März wiederholen, Menschen über Wochen einsam sterben zu lassen, weil sie keiner besucht", sagte Laschet in einer Unterrichtung des Landtags in Düsseldorf. In der Pandemie dürfe man nicht die Menschlichkeit verlieren. Es werde keiner im Stich gelassen, versicherte Laschet. Bund und Länder hätten sich auf Regeln für Heime geeinigt, um Besuche zu ermöglichen.
US-Regisseur Oliver Stone mit russischem Corona-Vakzin geimpft
Der US-Regisseur Oliver Stone ("Platoon", "Natural Born Killers") hat sich laut eigenen Angaben einen russischen Corona-Impfstoff verabreichen lassen. "Ich weiß nicht, für wie lange es hilft, aber ich habe viel Positives gehört", sagte der dreifache Oscar-Gewinner in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen. Die zweite Injektion stehe noch aus. Er wisse nicht, warum man den russischen Wirkstoff im Westen ignoriere, sagte Stone. Der Regisseur ist auch bekannt für seine "Putin-Interviews" – ein Dokumentarfilm über Russlands Präsident Wladimir Putin aus dem Jahr 2017.
Lehrerverband: „Teilweise katastrophales Krisenmanagement“ im Schulbereich
Der Deutsche Lehrerverband übt scharfe Kritik am Corona-Krisenmanagement der Länder bei der Schulpolitik und fordert klare Konzepte für die Zeit nach dem 10. Januar. "Große Vorwürfe muss man den Landesregierungen und den Schulministerien für ihr teilweise katastrophales Krisenmanagement im Umgang mit der Pandemie im Schulbereich machen", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der "Passauer Neuen Presse". "Bei der Versorgung der Schulen mit schnellem Internet stehen wir nicht viel besser da als im März diesen Jahres."
Es habe bisher "eine unsägliche und alle Betroffenen demotivierende Hüh-Hott-Politik" gegeben, kritisierte Meidinger. Bis zuletzt sei trotz exponentiell steigender Infektionszahlen am vollständigen Präsenzunterricht unter allen Umständen festgehalten worden. Von Politik und Behörden seien die Schulen "als quasi coronafreie Zonen dargestellt" worden. Das rapide Wachstum der Infektionsfälle und der dramatische Anstieg der Quarantänemaßnahmen an Schulen habe diese Behauptung widerlegt, so der Verbandspräsident.
Gleichzeitig seien bisherige Hygienestufenpläne außer Kraft gesetzt worden und man habe es versäumt, sich auf eine neue Phase des Wechselunterrichts vorzubereiten, etwa durch mehr Tempo bei der digitalen Modernisierung der Schulen. "Das rächt sich jetzt", sagte Meidinger. "Wir brauchen ganz dringend ein klares Konzept für den Umgang der Schulen mit der Pandemie auch nach dem 10. Januar."
Mehr als 2000 Corona-Neuinfektionen in Israel
In Israel sind nach offiziellen Angaben erstmals seit zwei Monaten mehr als 2000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Binnen 24 Stunden wurden 2279 neue Fälle verzeichnet, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte. Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will neue Verschärfungen umsetzen, wenn die Zahl der Neuinfektionen die Zahl 2500 übersteigt. Sollte dies die Neuinfektionen binnen drei Wochen nicht deutlich senken, würde ein neuer Teil-Lockdown verhängt.
Mehr als 300.000 Corona-Tote in den USA – US-Verteidigungsminister geimpft
Seit Beginn der Corona-Pandemie in den USA sind mehr als 300.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das geht aus den Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor. Die Marke wurde am selben Tag überschritten, an dem in den USA die Impfungen gegen Covid-19 begonnen haben. In keinem anderen Land der Welt sind – in absoluten Zahlen – so viele Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus bekannt.
Der kommissarische US-Verteidigungsminister Christopher Miller hat als einer der ersten Bürger des Landes den zugelassenen Corona-Impfstoff gespritzt bekommen. Vor laufenden Kameras wurde Miller am Montag im Walter-Reed-Militärkrankenhaus nahe Washington mit dem vom Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und dem US-Konzern Pfizer entwickelten Vakzin geimpft.
Corona sorgt für Boom bei Spezialkühlschrank-Herstellern
Die Vorbereitungen für eine Massenimpfung gegen das Coronavirus in Deutschland sorgen bei den Herstellern von medizinischen Spezialkühlschränken für eine erhöhte Nachfrage. Bei der Philipp Kirsch GmbH aus Willstätt nahe Offenburg, die unter anderem Impfzentren, Pharmaunternehmen und Krankenhäuser beliefert, seien viel mehr Bestellungen eingegangen, sagte Geschäftsführer Jochen Kopitzke der Deutschen Presse-Agentur.
Ab Dienstag kostenlose FFP2-Masken für Risikogruppen
Wer zu einer Corona-Risikogruppe zählt, kann ab heute kostenlos FFP2-Masken bekommen. Dann tritt eine entsprechende Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums in Kraft. Insgesamt sollen 27 Millionen Deutsche Anspruch haben, die Ausgabe erfolgt nach einem stufenweisen Verfahren. In einem ersten Schritt sollen über 60-Jährige und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen drei Masken gratis in der Apotheke holen können. Zum Abholen ist Zeit bis zum 6. Januar.
14.432 neue Fälle und 500 Tote: Corona-Zahlen weiter auf hohem Niveau
Die Zahl der Todesfälle und der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau. Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 14.432 neue Fälle und 500 Todesfälle binnen eines Tages übermittelt, wie das RKI am Dienstagmorgen bekanntgab. Am Dienstag der Vorwoche waren 14.054 Neuinfektionen und 423 Todesfälle gemeldet worden. Die Höchststände von 29.875 gemeldeten Fällen und 598 Toten waren am Freitag erreicht worden. Die 500 Todesfälle vom Dienstag bedeuten den dritthöchsten Wert seit Beginn der Pandemie.
Pandemie
Zu wenig Impfzentren, zu wenig Impfstoff: Was Sie über die Corona-Strategie wissen müssen
Spahn: Ende des Sommers könnten 60 Prozent der Bürger geimpft sein
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, dass bis Ende Sommer 2021 rund 60 Prozent der Bürger in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft sein könnten. Stand heute könne im Sommer mit einer solch großen Zahl an Impfdosen gerechnet werden, dass dann weite Teile der Bevölkerung geimpft werden könnten, sagte der CDU-Politiker im ZDF-"heute-journal" auf die Frage, wann 60 Prozent der Bevölkerung geimpft sein könnten. Laut Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine Durchimpfungsrate von 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung für eine wirkungsvolle Bekämpfung der Pandemie nötig.
Spahn sagte weiter: "Unser Ziel ist, dass es noch vor Weihnachten eine Zulassung gibt und dass wir dann auch noch in diesem Jahr beginnen können zu impfen, auch hier in Deutschland." Entscheiden müsse am Ende die Europäische Arzneimittel-Agentur (Ema).
+++ Nachrichten von Dienstag, 15. Dezember +++
WHO: Weihnachtsmann ist „immun“ gegen Coronavirus und darf reisen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine beruhigende Weihnachtsbotschaft an die Kinder ausgesandt: Der Weihnachtsmann kann trotz der Corona-Pandemie um den Globus reisen, um seine Geschenke zu verteilen. Sie verstehe die Sorgen um den Weihnachtsmann, da dieser von "höherem Alter" sei, sagte die für die Bekämpfung der Pandemie zuständige WHO-Expertin Maria Van Kerkhove am Montag bei einem Pressebriefing in Genf. Doch sei der Weihnachtsmann "immun" gegen das neuartige Virus.
Darts-WM nun doch ohne Fans
Die Darts-Weltmeisterschaft in London wird von 16. bis 23. Dezember vor leeren Rängen statt wie bisher geplant mit 1000 Fans pro Session ausgetragen. Dies teilte der Weltverband PDC am Montagabend nach einer Entscheidung der Regierung mit. Demnach wird die britische Hauptstadt, in der sich der Alexandra Palace befindet, ab Mittwoch in eine andere Corona-Kategorie eingestuft, weshalb Sport-Events vor Publikum vorübergehend untersagt sind. Der Auftaktabend an diesem Dienstag (ab 19.00 Uhr/Sport1 und DAZN) darf noch vor Zuschauern ausgetragen werden. Ab Mittwoch finden dann zunächst für acht Tage Geisterspiele statt.
Bis Weihnachten werden im "Ally Pally" die ersten beiden Runden gespielt, ab dem 27. Dezember geht es mit der dritten Runde weiter. Ob dann Zuschauer erlaubt sind, soll sich in der kommenden Woche entscheiden. Zunächst hatte die PDC eine Erlaubnis für 1000 Zuschauer bei jeder der insgesamt 28 Sessions ausgesprochen, wenn strenge Regeln eingehalten werden. So sind Gesänge und Kostümierungen in diesem Jahr verboten. Alkoholkonsum ist erlaubt, die Getränke dürfen aber nur an den Platz gebracht werden.
Mallorca verschärft Corona-Regeln zu Weihnachten
Wegen wieder anziehender Corona-Zahlen hat die Regionalregierung Mallorcas die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 über Weihnachten verschärft. Für die auch bei Deutschen beliebte Urlauberinsel gilt damit ab Dienstag wieder die höchste Stufe des insgesamt fünfstufigen (0 bis 4) Corona-Protokolls, wie die Regierungschefin der Balearen, Francina Armengol, am Montag mitteilte. Die Einschränkungen sollten zunächst bis zum 28. Dezember gelten und dann erneut auf den Prüfstand. Auf den Nachbarinseln Menorca und Ibiza sind die Infektionszahlen jedoch niedriger und die Maßnahmen milder.
Wer aus dem Ausland und dem Rest Spaniens auf die Balearen reist, muss einen negativen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Kinder unter sechs Jahren sind ausgenommen; das Testergebnis kann auch auf Deutsch abgefasst sein.
WHO rät auch nach Corona-Impfung zur Maske
Auch wer sich gegen das Coronavirus impfen lässt, muss nach Überzeugung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit Rücksicht auf andere Menschen weiter Vorsichtsregeln beachten. Nach bisherigen Erkenntnisstand schützten die Impfungen wirksam davor, die Lungenkrankheit zu entwickeln. Aber ob sie auch eine Infektion grundsätzlich verhinderten – und damit die Möglichkeit, dass Geimpfte das Virus verbreiteten – sei noch unklar, betonten WHO-Expertinnen am Montag in Genf. Soziale Distanz, das Tragen von Masken und häufiges Händewaschen seien deshalb eine Zeit lang auch für die Gruppe der Geimpften wichtig. "Die Forschung über die Impfungen muss wirklich noch fortgesetzt werden", wies die WHO-Impfspezialistin Kate O'Brien auf offene Fragen hin.
Dax legt trotz harter Corona-Maßnahmen zu
Der harte Corona-Lockdown in Deutschland hat die Stimmung der Anleger zum Wochenstart nicht trüben können. Sie setzen auf umfangreiche Staatshilfen für betroffene Unternehmen. Zudem könnte die US-Notenbank Federal Reserve schon in dieser Woche die Geldschleusen noch weiter öffnen. Auch beim Ringen um ein weiteres, hunderte Milliarden Dollar schweres US-Konjunkturpaket zeichnet sich eine Lösung ab. Und: Die Fortsetzung der Brexit-Gespräche lässt Investoren hoffen, dass die EU und Großbritannien sich doch noch auf einen Handelspakt einigen werden. Für den Dax ging es in diesem Umfeld bis zum Börsenschluss um 0,83 Prozent auf 13 223,16 Punkte nach oben.
Neuer Corona-Stamm in Süd-England aufgetaucht
Im Süden Englands ist nach Angaben des britischen Gesundheitsministers Matt Hancock bei einer Rede vor dem Parlament in London ein neuer Corona-Virusstamm entdeckt worden. Dieser könnte Hancock zufolge die Ausbreitung des Virus beschleunigen. Derzeit gebe es jedoch keine Hinweise darauf, dass der neue Virusstamm häufiger zu schweren Krankheitsverläufen führen könnte. Zudem sei es "höchst unwahrscheinlich", dass der mutierte Stamm "nicht auf ein Vakzin reagiert", sagte der Minister. Der neue registrierte Stamm ist jedoch ein weiterer trifftiger Grund angesichts der hohen Infektionszahlen in London und Teilen von Südost-England die Corona-Maßnahmen deutlich zu verschärfen. Von Mittwoch an gilt in den Gebieten die dritte und damit höchste Corona-Warnstufe. Demnach müssen kulturelle Einrichtungen wie Theater schließen. Auch Bars, Restaurants und Cafés müssen ihren Betrieb weitgehend einstellen, erlaubt sind nur noch Angebote zum Mitnehmen.
Spahn bedauert Fehleinschätzung zur Schließung des Einzelhandels
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Fehler bei seiner Einschätzung vom September eingeräumt, wonach die Einzelhandelsgeschäfte wegen der Corona-Pandemie nicht mehr geschlossen werden müssten. Er hätte in diesem Punkt lieber "richtig gelegen", sagte Spahn im "Polittalk aus der Hauptstadt" von RBB-Inforadio und der "Süddeutschen Zeitung". "Aber die dynamische Lage macht's erforderlich." Besonders hart treffe der bevorstehende Lockdown den Einzelhandel selbst. Es sei aber nicht immer alles "schwarz-weiß", sagte Spahn weiter. Das Problem entstehe nämlich gar nicht in den Geschäften selbst, sondern eher auf dem Weg dorthin. Der Minister verwies dabei auf "volle Einkaufsstraßen" und die Shopping-Malls – "das Miteinander-Unterwegs-sein", wie der Minister sagte. "Im Zweifel hätte man schon früher zu Entscheidungen kommen müssen", räumte Spahn weiter ein. Regeln hätten gesetzt und Kontakte reduziert werden müssen. Wichtig sei aber auch eine Einheitlichkeit der Maßnahmen.
Spahn verteidigt Entscheidung gegen Notfallzulassung für Impfstoff
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat im "Polittalk aus der Hauptstadt" von RBB-Inforadio und der "Süddeutschen Zeitung" die Entscheidung gegen eine Notfallzulassung für Impfstoffe verteidigt. Er verstehe die Kritik, an der regulären Prüfung auf europäischer Ebene, aber auch eine Notzulassung werfe Fragen auf – etwa die, ob dabei ausreichend geprüft worden sei. Die einen verlangten von ihm, als erstes geprüft zu werden, die anderen betonten: "Ich bin nicht Ihr Versuchskaninchen." Daher bleibe es dabei: "Wir werden eine europäische Zulassung machen, und zwar europäisch." Zum angepeilten Start der Impfungen sagte Spahn: "Wir tun alles dafür, dass es noch im Dezember losgehen kann. Zuvor hatte Spahn in einem Tweet formuliert: "Jeder Tag, den wir früher beginnen können zu impfen, mindert Leid und schützt die besonders Verwundbaren." Dies sei aber nicht so zu verstehen, dass der Minister Druck machen wolle, sagte ein Ministeriumssprecher während der Bundespressekonferenz in Berlin
Corona-Massentests in Österreich: Zwei Millionen Tests, 4200 Fälle
An den Corona-Massentests in Österreich haben laut Regierung rund zwei Millionen Menschen teilgenommen. Von ihnen seien rund 4200 Menschen auch bei einem Zweittest positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden, teilte Gesundheitsminister Rudolf Anschober mit. Die 4200 symptomlosen Infizierten seien entdeckt worden, bevor sie weitere Menschen hätten anstecken können, was der Sinn der Tests gewesen sei, betonte Anschober. Da Antigen-Schnelltests auch falsch positiv ausfallen können, wurden alle positiven Fälle im Labor auf Virus-Erbgut nachgetestet.
Österreichs Regierung hatte die umstrittene Maßnahme, landesweit Massentests mittels Antigen-Schnelltests durchzuführen, zum Ende des dreiwöchigen Lockdowns im Land Anfang Dezember angekündigt. In Deutschland lehnen Experten breite Massentests als "Strohfeuer" ab.
Ziel der in Österreich freiwilligen Testaktion mit Hilfe der Armee war es, rechtzeitig vor Weihnachten unentdeckte Fälle herauszufinden. Wegen des verhaltenen Interesses warben Spitzenpolitiker mehrfach für die Tests und ließen sich medienöffentlich selbst testen. Die Infektionszahl in den vergangenen sieben Tagen lag am heutigen Montag bei 217,5 pro 100.000 Einwohner. Seit dem Vortag wurden 2588 Neuinfektionen gemeldet. Rund 3500 Corona-Patienten lagen österreichweit im Krankenhaus, davon etwa 600 auf Intensivstationen.
Erste Corona-Impfung live im US-Fernsehen übertragen
Nach einer Notfallzulassung haben am Morgen (Ortszeit) in den Vereinigten Staaten die Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Der Fernsehsender CNN übertrug Bilder von der Impfung einer Krankenschwester mit dem Mittel des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer im Osten des New Yorker Stadtteils Queens. "Ich möchte öffentlich Vertrauen schaffen, dass die Impfung sicher ist", sagte Sandra Lindsey nach der Impfung. "Wir erleben eine Pandemie, wir müssen alle unseren Teil beitragen. Ich möchte jeden ermutigen, sich impfen zu lassen."
Laut CNN sollten heute in allen Bundesstaaten erste Impfungen anlaufen. Am Morgen (Ortszeit) haben Fernsehsender Bilder gezeigt, wie die Kühlboxen mit dem Impfstoff in mehreren Krankenhäusern im Land angeliefert werden. Die Vereinigten Staaten erleben aktuell erneut eine verheerende Welle der Pandemie. Für den heutigen Tag wurde erwartet, dass in den USA die Marke von 300.000 Toten überschritten würde.
Mit Biontech-Impfstoff
New Yorker Krankenschwester als erster Mensch in den USA gegen Corona geimpft
Bayern: Bußgeld von mindestens 500 Euro bei Verstoß gegen Ausgangssperre
Die Bayrische Staatsregierung hat das Mindestbußgeld für einen Verstoß gegen die nächtlichen Ausgangssperren auf mindestens 500 Euro festgesetzt. Ab Mittwoch dürfen im Freistaat die Menschen zwischen 21 und 5 Uhr ihr Haus oder ihre Wohnung nur noch aus triftigem Grund verlassen.
Experten vorsichtig mit Prognosen zur Lockdown-Wirkung
Experten sind mit Prognosen vorsichtig, ob der deutschlandweite Corona-Lockdown ab Mittwoch umfassend genug ist, damit die Ansteckungszahlen wieder sinken und das Gesundheitssystem rechtzeitig entlastet wird. "Seriös wird diese Frage niemand beantworten können", sagte Max Geraedts, der Leiter des Instituts für Versorgungsforschung und Klinische Epidemiologie an der Universität Marburg, der Deutschen Presse-Agentur (DPA). "Die Erfahrungen mit dem ersten Lockdown in Deutschland lassen eine positive Wirkung erwarten, während Erfahrungen aus dem Ausland zum Teil keine so durchschlagenden Erfolge zeigen." Der Chefvirologe der Universität Heidelberg, Hans-Georg Kräusslich, sagte der dpa, man werde erst in rund zwei Wochen sagen können, welchen Erfolg die weitergehenden Maßnahmen bewirkt hätten.
Söder: Bis 10. Januar müssen sich Maßnahmen bewähren
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat dazu aufgerufen, die am Sonntag verabschiedeten Lockdown-Beschlüsse bundesweit konsequent umzusetzen. "Corona ist außer Kontrolle", sagte Söder während einer Pressekonferenz nach einer Kabinettssitzung in München. Es sei nun wichtig, "endlich die Ausnahmedebatten zu beenden". "Ob der 10. Januar das Endzeitdatum sein wird, kann niemand vorhersagen", so der CSU-Chef weiter. Die Bund-Länder-Kommission sei überzeugt, dass die nun beschlossenen Maßnahmen wirksam sein werden. Ob sie ausreichend sein werden, werde sich zeigen müssen. Am 5. Januar werde es eine Bestandsaufnahme und gegebenenfalls weitere Entscheidungen geben.
Ministerpräsidenten beim Glühweintrinken
Wie AfD-Politiker mit diesem alten Foto Stimmung machen – und wie Sie selbst solche Versuche entlarven
Handel: Politik soll das Abholen von Waren in Läden erlauben
Der Handelsverband Deutschland (HDE) dringt darauf, den Einzelhändlern im Lockdown weiterhin die Übergabe von im Internet bestellter Ware (Click and Collect) in den Läden zu erlauben. "Wir fordern, dass das Click and Collect möglich bleiben muss", sagte am Montag HDE-Sprecher Stefan Hertel der Deutschen Presse-Agentur. Das Thema sei bei den Beratungen von Bund und Ländern am Sonntag noch nicht geregelt worden und müsse jetzt von den Ländern in ihren Verordnungen geklärt werden. Auch der E-Commerce-Verband bevh, hatte zuvor erklärt, ein solcher Schritt könnte das Überleben des stationären Handels sichern und die allgemeine Versorgung der Bevölkerung sicherstellen. Unterstützung bekamen die Verbände von den Elektronikketten Media Markt und Saturn und dem Möbelhändler Ikea.
„Querdenker“-Demo an Silvester wird voraussichtlich verboten
Wegen der drastischen Einschränkung des öffentlichen Lebens angesichts der Corona-Pandemie fällt voraussichtlich auch die angekündigte "Querdenker"-Demonstration an Silvester in Berlin aus. Senat und Polizei gingen davon aus, dass Silvester und Neujahr ein Demonstrationsverbot gelten werde, sagte ein Sprecher der Senatsinnenverwaltung am Montag. Allerdings müsse der Senat die Entscheidungen des Bundes und der Ministerpräsidenten vom Wochenende noch formal beschließen. Die Polizei werde das dann den Anmeldern von Demonstrationen an diesen Tagen mitteilen. "Ansonsten wird sich die Polizei weiterhin entsprechend auf den Jahreswechsel vorbereiten", hieß es. Laut früheren Äußerungen hält es die Polizei für möglich, dass Gegner der Corona-Maßnahmen trotz eines Verbots versuchen könnten zu demonstrieren.
Kaserne in Norddeutschland soll zentrales Impfstofflager werden
Ein Kaserne im niedersächsischen Quakenbrück wird in der Coronakrise als zentrales Impfstofflager in Deutschland vorbereitet. Die Impfdosen sollten Planungen zufolge im dortigen Versorgungs- und Instandsetzungszentrum für Sanitätsmaterial gesichert und von dort verteilt werden, erklärten Militärkreise am Montag, nachdem "Spiegel" und "NDR" berichtet hatten. Aus dem Verteidigungsministerium wurde dies auf Anfrage nicht bestätigt. Die seit einigen Wochen intern bekannten Planungen waren unter Verschluss gehalten worden, weil Störaktionen – beispielsweise von Impfgegnern – verhindert werden sollen. Das Versorgungszentrum in Quakenbrück ist eine der Marine zugeordnete Bundeswehrapotheke mit größeren logistischen Fähigkeiten.
Verband: Ansturm auf Friseursalons vor dem Lockdown
Die Friseure nach Verbandsangaben kurz vor dem Lockdown noch einmal einen "riesigen Kundenansturm". Viele verlängerten an den letzten beiden Tagen ihre Öffnungszeiten, um möglichst viele Kunden zu bedienen, sagte Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, am Montag. "Das ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders, aber die Friseure sind absolut verzweifelt." Normalerweise sei der Dezember für Salons der umsatzstärkste Monat des Jahres, da sich kurz vor den Feiertagen noch mal viele Menschen die Haare schneiden ließen. "Dieser zweite Lockdown bedroht die Existenzen unseres kleinteiligen Handwerks", sagte Müller.
Vor Lockdown am Mittwoch
"Riesiger Kundenansturm" auf Friseursalons: "Nicht im Sinne des Erfinders, aber …"
„Prüfung für uns alle“ – Steinmeier schwört auf harte Wochen ein
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich überzeugt gezeigt, dass die Coronakrise mit gegenseitiger Solidarität und Rücksichtnahme überwunden erden kann. "Die kommenden Wochen sind eine Prüfung für uns alle", sagte das Staatsoberhaupt am Montag in einer kurzen Ansprache in Berlin. "Wir sind ein starkes Land, weil in dieser schweren Krise so viele Menschen füreinander da sind und über sich hinauswachsen
Die kommende Wochen würden für viele Menschen eine belastende Zeit, betonte der Bundespräsident. "Die Einschränkungen gefährden wirtschaftliche Existenzen, machen einsam und drücken aufs Gemüt." Er betonte zugleich: "Wir sind dem Virus nicht schicksalhaft ausgeliefert." Es hänge an jedem einzelnen – "und wir wissen, was zu tun ist".
Mit Blick auf die bevorstehenden Weihnachtstage fügte Steinmeier hinzu: "Feiern lassen sich nachholen, über Geschenk freuen sich Freunde und Verwandte auch später noch." Jetzt gehe es darum, Gesundheit zu erhalten und Leben zu retten.
Gesundheitsexperten des Bundes warnen vor Corona-Risiko für Raucher
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sieht in der Gefahr von Corona-Infektionen einen zusätzlichen Grund dafür, mit dem Rauchen aufzuhören. Raucher mit geschädigtem Bronchialsystem hätten "nach aktueller Datenlage ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf", erklärte BZgA-Chefin Heidrun Thaiss am Montag in Bonn. Studien legten auch nahe, dass Raucher anfälliger für Ansteckungen seien. Dabei spielten rauchertypische Gewohnheiten eine Rolle. So würden beim Rauchen regelmäßig die Finger nahe an das Gesicht gebracht, erläuterte Thaiss. Bekannt sei generell, dass Rauchen das Immunsystem schwäche und anfälliger für Atemwegserkrankungen mache. Thaiss wies aber zugleich darauf hin, dass es zu Zusammenhängen von Rauchen und Corona bislang nur wenige aussagekräftige wissenschaftliche Studien gebe.
Tübinger Unternehmen Curevac startet Phase-3-Studie von Impfstoff-Kandidat
Das Tübinger Pharmaunternehmen Curevac hat begonnen, seinen Corona-Impfstoff-Kandidaten im Rahmen einer Phase-3-Studie an tausenden Probanden weltweit zu testen. "Wir erwarten, dass auch diese Studie die Wirkung unseres Impfstoffs zur Prävention einer Covid-19-Infektion und somit zur Bekämpfung dieser Pandemie unter Beweis stellen wird", teilte Curevac-Chef Franz-Werner Haas am Montag mit. Die EU-Kommission hatte bereits im November einen Liefervertrag mit dem Unternehmen über zunächst 225 Millionen Impfdosen abgeschlossen.
Im Rahmen der weltweiten Phase-3-Studie soll der Impfstoffkandidat nach Unternehmensangaben nun an 36.000 freiwilligen Probanden getestet werden. Dabei werde die Wirksamkeit und Sicherheit des Medikaments überprüft. Die Hälfte der Probanden erhalte den Impfstoff, die andere ein Placebo.
„SZ“: Coronakise führt bei 40 Prozent der Bundesbürger zu Einkommenseinbußen
Die Coronakrise führt laut einem Zeitungsbericht für immer mehr Bundesbürger zu Einkommenseinbußen. Im November hätten bereits 40 Prozent der Arbeitnehmer einen Rückgang ihres Einkommens gemeldet, zitiert die "Süddeutsche Zeitung" ("SZ") in ihrer Montagsausgabe aus einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI). Der Anteil jener, die infolge der Corona-Krise Einkommen verloren oder noch verlieren, nahm demnach seit Juni um acht Prozentpunkte zu.
Für die Studie befragte das WSI zum dritten Mal seit Ausbruch der Pandemie mehr als 6000 Arbeitnehmer. Die Untersuchung ergab laut "SZ", dass Menschen mit ohnehin schon wenig Geld besonders stark unter den finanziellen Folgen der Coronakrise leiden.
Sechs Prozent mehr Müll in der Corona-Pandemie
Während der Corona-Pandemie haben die Privathaushalte in diesem Jahr deutlich mehr Müll verursacht. Die eingesammelte Menge von Plastik und anderen Leichtverpackungen sowie von Glas stieg in diesem Jahr um jeweils rund sechs Prozent, wie eine Umfrage des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) unter seinen Mitgliedsfirmen ergab. Der Grund: In Pandemiezeiten gehen die Menschen zum Essen weniger oder gar nicht mehr in Restaurants, stattdessen kaufen sie mehr ein oder bekommen Essen geliefert. Der BDE wertet die Umfrageergebnisse als Beleg dafür, dass Abfallvermeidung in Corona-Zeiten kaum möglich sei.
16.362 Fälle: Corona-Neuinfektionen deutlich über Vorwochenwert
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau, auch wenn die deutschen Gesundheitsämter dem Robert-Koch-Institut (RKI) zum Wochenstart wieder vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet haben. Innerhalb eines Tages wurden 16.362 neue Fälle übermittelt, wie das RKI am Montagmorgen bekanntgab. Das sind rund 4000 Fälle mehr als am vergangenen Montag, als die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen bei 12.332 lag. Der bisherige Rekord war am Freitag mit 29.875 gemeldeten Fällen erreicht worden. An Sonntagen und Montagen sind die vom RKI veröffentlichten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Die deutschen Gesundheitsämter meldeten zudem 188 neue Todesfälle binnen 24 Stunden. Vor genau einer Woche hatte dieser Wert bei 147 gelegen.
Corona-Lage in Deutschland
Neuinfektionen, Intensivbetten, Todesfälle: Diese Entwicklungen geben Anlass zur Sorge
England beginnt mit Corona-Impfungen in Hausarztpraxen
In England werden von dieser Woche an Corona-Impfungen in Hausarztpraxen im ganzen Land verabreicht. Das teilte der Nationale Gesundheitsdienst NHS mit. An 100 Standorten im Land werden demnach 80-Jährige sowie Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeheimen mit dem kürzlich in dem Land zugelassenen Präparat von Biontech und Pfizer geimpft. Zunächst konnte der Impfstoff wegen der komplizierten Lagerung bei etwa minus 70 Grad nur in Krankenhäusern verabreicht werden.
Sechs von zehn Deutschen fanden Corona-Maßnahmen bisher zu lasch
Eine Mehrheit der Bundesbürger fand die bisherigen Corona-Maßnahmen der Regierung zu lasch. Diese Meinung vertraten sechs von zehn Deutschen (58 Prozent) Anfang vergangener Woche in einer Umfrage, wie die Bertelsmann Stiftung am Montag mitteilte. Etwa jeder Vierte (23 Prozent) empfand die Maßnahmen laut dem Demokratiemonitor der Stiftung als "gerade richtig".
Der Bertelsmann-Umfrage zufolge sehen jüngere Menschen die Corona-Politik deutlich kritischer als die Älteren. Während nur jeder Fünfte aus der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen den Umgang der Regierung mit der Corona-Pandemie als gut für die Demokratie bewerte, liege der Wert bei den über 65-Jährigen mit 62 Prozent mehr als dreimal so hoch. Yougov befragte vom 12. bis 16. November und vom 8. bis 9. Dezember jeweils mehr als 2000 Menschen.
Lauterbach kritisiert geringe Impfbereitschaft unter Gesundheitspersonal
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat eine zu geringe Bereitschaft des Gesundheitspersonals in Deutschland kritisiert, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. "Es überrascht mich, dass die Impfbereitschaft beim medizinischen Personal nicht deutlich höher ist und es eine so große Zurückhaltung gibt", sagte Lauterbach der Funke Mediengruppe. Vermutlich stehe dahinter die Einschätzung vieler Mediziner und Pflegekräfte, nicht zur Hochrisikogruppe gehören und durch Spezialkleidung gut geschützt zu sein.
Altmaier fordert Verzicht auf Geschenke-Einkäufe vor Schließungen
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat die Bürger dazu aufgerufen, an den beiden letzten Tagen vor dem harten Corona -Lockdown auf den Einkauf von Weihnachtsgeschenken in den Geschäften ganz zu verzichten. Die Menschen sollten wegen der Infektionsrisiken "nur das Allernötigste" einkaufen gehen, sagte Altmaier am Sonntagabend im "Bild"-Internetprogramm.
Handel erwartet keine Hamsterkäufe in Supermärkten
Der Handelsverband HDE erwartet infolge des bevorstehenden harten Corona-Lockdowns keinen Ansturm auf die Geschäfte. "Im Lebensmittelhandel rechnen wir nicht mit Hamsterkäufen", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem "Handelsblatt". Die Kunden hätten gelernt, dass die Lieferketten und die Versorgung der Bevölkerung "auch unter schwierigen Bedingungen funktioniert".
Bei Weihnachtsgeschenken könne es zwar in den nächsten beiden Tagen zu "erhöhtem Kundenaufkommen" kommen, sagte Genth. Die Händler hätten aber in den vergangenen Monaten bewiesen, dass sie funktionierende Hygienekonzepte haben. Zudem hätten viele Kunden ihre Planungen in den vergangenen Tagen sicherlich schon auf den Lockdown eingestellt.
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