Ibuprofen ist beliebter als Aspirin – doch es kann gefährliche Nebenwirkungen haben
Nicht das berühmte Aspirin, sondern Ibuprofen schlucken die Deutschen am häufigsten. Der Wirkstoff vertreibt alle Arten von Schmerzen, lindert Entzündungen und gilt als gut verträglich. Vollkommen harmlos ist Ibuprofen allerdings nicht.
- Wirkt gegen Schmerzen und Entzündungen – das ist das Besondere an Ibuprofen.
- Im Vergleich zu konkurrierenden Schmerzmitteln hat Ibuprofen wenig Nebenwirkungen.
- Der Wirkstoff ist frei verkäuflich, kann aber auch vom Arzt verschrieben werden.
Ibuprofen hat sich in den letzten zehn Jahren zu dem am häufigsten verkauften Schmerzmittel in Deutschland entwickelt. Tabletten, Zäpfchen oder Säfte mit dem Wirkstoff kaufen Apothekenkunden heute doppelt so oft wie vor zehn Jahren. Im Jahr 2013 hat Ibuprofen Aspirin überholt, was die verkauften Packungen angeht. Wissenschaftlich ist nicht begründbar, dass Ibuprofen populärer ist als Aspirin – heißt es bei Bayer. Auch Mediziner sehen nur geringe Vorteile, Ibuprofen wirkt zum Beispiel nicht stärker. Dass Ibuprofen heute so beliebt ist, liegt an mehreren Faktoren:
- Ibuprofen gilt als gründlich erforscht und vor allem: als nebenwirkungsarm.
- Es hilft – in unterschiedlicher Dosierung – der ganzen Familie: dem fiebernden Kind, der Mutter mit Menstruationsschmerzen und dem Opa mit Arthrose im Knie.
- Hobbysportler schlucken eine "Ibu" oft prophylaktisch vor einer Trainingseinheit.
- Ibuprofen ist im Prinzip rezeptfrei. Es genießt aber auch unter Ärzten einen guten Ruf. Sie dürfen und müssen es in höherer Dosierung verschreiben.
Mit 25,6 Millionen Packungen war der Wirkstoff 2015 Spitzenreiter unter den Verordnungen, die über gesetzliche Krankenkassen abgerechnet wurden. Zahlreiche Pharma-Anbieter haben Ibuprofen im Programm. Die Preise sind vergleichbar. Anders als für Acetylsalicylsäure (ASS) mit „Aspirin“ von Bayer sticht kein teures Original heraus. Ibuprofen gibt es in der Apotheke sowohl als Tablette oder Kapsel als auch als Zäpfchen, Saft, Granulat oder Salbe. Bestes Angebot auf BestCheck.de
So wirkt Ibuprofen
Ibuprofen ist ein sogenanntes nichtsteroidales Antirheumatikum (NSAR), also ein Medikament, das Entzündungsprozesse im Körper bremst. Als es 1969 zunächst auf den britischen Markt kam, war es als Arthrose-Medikament gedacht.
Ibuprofen hemmt entzündungsfördernde Enzyme, die sogenannte Prostaglandine. Sie kommen im gesamten Körper vor. Prostaglandine leiten Entzündungssignale weiter und erzeugen die Schmerzwahrnehmung im betroffenen Gewebe. Als Prostaglandin-Stop lindert Ibuprofen nicht nur Entzündungen, sondern auch leichte bis mittlere Schmerzen und senkt Fieber.
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Geringere Nebenwirkungen als die Konkurrenz
Ibuprofen ist seinen Hauptkonkurrenten unter den Schmerzmitteln hinsichtlich der Nebenwirkungen überlegen. ASS hat zum Beispiel den Nachteil, dass es die Blutgerinnung hemmt. Paracetamol greift die Leber an, ist in hoher Dosis sogar tödlich.
Harmlos ist Ibuprofen allerdings auch nicht. Das sind mögliche Nebenwirkungen:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Schlafstörungen
- Allergien: Wer zu Allergien neigt, sollte bei der Einnahme von Ibuprofen vorsichtig sein. Weil das Medikament die Entzündungs-Enzyme Prostaglandine hemmt, können vermehrt andere entzündungsfördernde Botenstoffe, die Leukotriene, ausgeschüttet werden. Für Asthmatiker und Allergiker kann das gefährlich werden.
- Nierenschäden: Ibuprofen wird wie die meisten Arzneimittel über die Niere abgebaut und kann dort Schäden verursachen. Nehmen Sie Ibuprofen daher nicht länger ein, als Arzt oder Apotheker empfehlen.
- Herzinfarkt und Schlaganfall: Eine Studie der Oxford University kam zu dem Schluss, dass die Einnahme von Ibuprofen möglicherweise das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall steigert.
So nehmen Sie Ibuprofen ein
Der Wirkstoff ist bis zu einer Dosierung von 400 Milligramm rezeptfrei erhältlich. In dieser geringen Dosierungen wirkt Ibuprofen bei Erwachsenen schmerzstillend und fiebersenkend. Der entzündungshemmende Effekt tritt ab 1000 Milligramm pro Tag ein. Die tägliche Höchstdosis sollte in der Selbstmedikation 1200 Milligramm nicht überschreiten und auch nicht die Einnahmedauer von drei bis vier Tage.
Für die höher dosierten Präparate mit 600 oder 800 Milligramm benötigt man ein ärztliches Rezept. Die stärkeren Tabletten sind zum Beispiel bei entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankungen nötig. Die Tagesdosis kann 2400 Milligramm betragen. Der Patient soll das Medikament dann aber nicht ohne medizinische Kontrolle einnehmen.
Für Kinder unter 12 Jahren gibt es außerdem spezielle, niedrig dosierte Ibuprofen-Präparate.
Ibuprofen wirkt am besten, wenn es auf nüchternen Magen eingenommen wird, ein voller Magen verhindert die Verwertung. Etwa nach einer bis zwei Stunden ist die maximale Konzentration im Körper erreicht. Die Halbwertszeit beträgt zwei bis vier Stunden.
Video: Das kann Ibuprofen auch noch
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