Warnung vor Betrug mit COVID-19-Impfstoffen

Das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung warnt die Regierungen vor Angeboten zur Bereitstellung von COVID-19-Impfstoffen: Diese seien sehr oft gefälscht und sollten gemeldet werden.

Es ist hinlänglich bekannt, dass Kriminelle den Arzneimittelmarkt bereits seit langem als lukratives Geschäftsfeld entdeckt haben. Auch wenn in der legalen europäischen Vertriebskette kaum Fälschungen auszumachen sind – über zwielichtige Internetkanäle werden sie munter vertrieben. Nun haben Betrüger auch die heiß begehrten COVID-19-Impfstoffe für sich entdeckt – sie wenden sich mit ihren unseriösen Angeboten offenbar direkt an die Regierungen. Darauf machte am gestrigen Montag das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) aufmerksam.

OLAF-Generaldirektor Ville Itälä sagte: „Wir hören Berichte von Betrügern, die anbieten, Impfstoffe an Regierungen in der gesamten EU zu verkaufen“. Diese Angebote gebe es in vielen verschiedenen Spielarten. Zum Beispiel könnten Betrüger anbieten, große Mengen an Impfstoffen zu verkaufen und eine Probe zu liefern. Die erste Vorauszahlung könnten sie dann in die Tasche stecken – und dann damit verschwinden. Sie könnten auch Chargen gefälschter Impfstoffe liefern. Oder sie geben sich als legitime Vertreter von Unternehmen aus und behaupten, im Besitz von Impfstoffen zu sein oder Zugang zu diesen zu haben.

„Alle diese Behauptungen haben eines gemeinsam: Sie sind falsch“, so Itälä. Es handele sich um „Scherze“, mit dem Ziel, nationale Behörden, die das Impftempo beschleunigen wollen, zu betrügen. Sie müssten so schnell wie möglich gestoppt werden.

Erste Schläge gegen Anbieter gefälschter Masken, Desinfektionsmittel und Testkits

Aus diesem Grund hat OLAF eine bereits laufende Untersuchung zu gefälschten COVID-19-Schutzprodukten wie Masken, Desinfektionsmitteln oder Testkits im Hinblick auf COVID-19-Impfstoffe erweitert. Informationen, die die Behörde nun über Betrugsversuche mit Vakzinen erhält, würden an die entsprechenden Stellen in der EU, den Mitgliedstaaten und weltweit weitergegeben. Ziel sei, gemeinsam Betrügereien zu vereiteln und Strafverfolgungsbehörden zu unterstützen, die Personen und Unternehmen zu ermitteln, die in solch schwierigen Zeiten versuchen, die menschliche Gesundheit und die öffentlichen Finanzen zu gefährden.

Die OLAF-Untersuchung zum illegalen Handel mit Schutzprodukten im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie wurde bereits am 19. März 2020 eingeleitet. Bisher wurden der Behörde zufolge in diesem Zuge über 1.000 verdächtige Betreiber identifiziert und über 14 Millionen Produkte beschlagnahmt. Dazu gehören beispielsweise Händedesinfektionsmittel, die große Mengen an Methanol enthalten; ebenso minderwertige Gesichtsmasken und gefälschte Testkits.

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