Vogelgrippe-Virus H5N8: Erste Infektionen bei Menschen nachgewiesen – Heilpraxis
Geflügelpest-Erreger H5N8 erstmals bei Menschen nachgewiesen
Vor kurzem wurde bekannt, dass weltweit erstmals Infektionen mit hochpathogenem aviären Geflügelpestvirus des Subtyps H5N8 bei Menschen festgestellt wurden. Viele sind nun besorgt und fragen sich, ob sie sich über Geflügelfleisch und Geflügelprodukte wie Eier mit dem Vogelgrippe-Virus infizieren können.
Nach dem das Vogelgrippe-Virus H5N8 erstmals bei Menschen nachgewiesen wurde, hat sich Angst breit gemacht, dass es gefährlich sein könnte, Geflügelfleisch oder Eier zu essen. Doch ist es wirklich möglich, sich durch den Verzehr solcher Lebensmittel zu infizieren?
Weltweit erstmals Infektionen nachgewiesen
Laut einer Mitteilung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) haben russische Behörden mitgeteilt, dass bei sieben Mitarbeitern eines Geflügelmastbetriebes weltweit erstmals Infektionen mit hochpathogenem aviären Influenzavirus / Geflügelpestvirus des Subtyps H5N8 festgestellt wurden.
Die Infektionen fanden schon im Dezember statt, den Betroffenen geht es Behördenangaben zufolge gut. Eine Weiterverbreitung von Mensch zu Mensch wurde bislang nicht beobachtet.
Laut den Fachleuten tritt der Virussubtyp H5N8 neben weiteren H5-Subtypen seit Herbst 2020 in Europa verstärkt bei Wildvögeln auf und führte in der Folge zu zahlreichen Ausbrüchen bei Geflügel. Auch in Deutschland wurden Fälle von Vogelgrippe (Geflügelpest) des Subtyps H5N8 in Wildvögeln und Nutzgeflügel festgestellt.
Muss man sich daher Sorgen machen, sich durch den Verzehr von Geflügelprodukten anstecken zu können?
Übertragung über Lebensmittel unwahrscheinlich
Wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erklärt, ist eine Übertragung des Erregers H5N8 über Lebensmittel auf den Menschen nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand unwahrscheinlich.
Laut den Fachleuten waren für die Übertragung anderer aviärer Influenzaviren von Vögeln auf den Menschen in der Vergangenheit fast ausschließlich direkte Kontakte mit infiziertem lebendem Geflügel verantwortlich.
Auch für die nun erstmals nachgewiesenen Übertragungen des Subtyps H5N8 auf Menschen in Russland werden direkte Kontakte zu den Tieren als Ursache angenommen.
Hygieneregeln einhalten
Beim Menschen können Influenzaviren Atemwegserkrankungen auslösen und werden hauptsächlich durch Tröpfcheninfektionen über die Luft übertragen. Für die Möglichkeit einer Ansteckung des Menschen durch rohe Eier oder Rohwursterzeugnisse mit Geflügelfleisch von infizierten Tieren gibt es bisher keine Belege.
Auf die Einhaltung von Hygieneregeln im Umgang mit und bei der Zubereitung von rohem Geflügelfleisch sowie Geflügelfleischprodukten sollte jedoch grundsätzlich geachtet werden, auch im Hinblick auf andere möglicherweise enthaltene Krankheitserreger. Dem BfR zufolge gelten dabei folgende allgemeine Hygienevorschriften:
- Rohe Geflügelprodukte und andere Lebensmittel getrennt voneinander lagern und zubereiten, insbesondere, wenn letztere nicht noch einmal erhitzt werden.
- Gerätschaften und Oberflächen, die mit rohen Geflügelprodukten in Berührung gekommen sind, immer gründlich mit warmem Wasser und Spülmittelzusatz reinigen.
- Verpackungsmaterialien, Auftauwasser und Ähnliches sofort entsorgen.
- Hände lange genug mit warmem Wasser und Seife waschen.
- Geflügelspeisen stets gründlich durchgaren. Das bedeutet, dass für mindestens zwei Minuten eine Kerntemperatur von 70 Grad Celsius erreicht werden muss.
- Eier sollten vor dem Verzehr gekocht werden, bis Eiweiß und Eigelb fest sind, das heißt, je nach Größe für mindestens sechs Minuten.
Das FLI weist auf weitere Vorsichtsmaßnahmen hin: Personen, die in Kontakt mit infiziertem Geflügel kommen, sollten für mindestens zehn Tage auf das Auftreten von respiratorischen Symptomen beziehungsweise Bindehautentzündungen achten. Falls solche Symptome auftreten, sollte unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen und eine Testung auf Influenzaviren durchgeführt werden.
Darüber hinaus gelten allgemeine Hygieneregeln. So sollten beispielsweise tote Vögel nicht mit bloßen Händen angefasst werden, und man sollte sich auf jeden Fall gründlich mit Wasser und Seife die Hände waschen, falls es doch zu einem Kontakt gekommen ist.
Den Fachleuten zufolge besteht bei Geflügelpestviren (hochpathogenen aviären Influenzaviren) immer die Möglichkeit einer Änderung der Eigenschaften, unter anderem auch der Übertragbarkeit. Und bei einer hohen Viruslast, wie sie in betroffenen Geflügelhaltungen zu erwarten ist, können sporadische Übertragungen auf Menschen nicht ausgeschlossen werden. (ad)
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