VdPP fordert mehr Einsatz von der ABDA
Der Verein demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten erwartet von der ABDA mehr Einsatz gegenüber politischen Entscheidungsträgern, um die Kooperationsbereitschaft der Apotheken bei der Bekämpfung der Corona-Epidemie zu verdeutlichen. Stichworte sind etwa Impfungen und Schnelltests.
Wir wissen es alle: Die Corona-Pandemie stellt die Gesellschaft und das Gesundheitssystem vor enorme Herausforderungen. „Sie ist eine große Belastung und zwingt zugleich dazu, neue Wege zu gehen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten (VdPP). Präsenzapotheken seien als Teil des Gesundheitswesens und der Daseinsvorsorge in besonderem Maße dem Gemeinwohl verpflichtet. Sie hätten bereits gezeigt, dass sie schnell und mit Engagement reagieren können – etwa bei der Herstellung von Desinfektionsmitteln. Neue Wege sollten bei der Festlegung neuer pharmazeutischer Dienstleistungen ohnehin gegangen werden, so der vdPP weiter. Die Leistungen in der Pandemie könnten aber auch über die klassischen Aufgaben von Offizinapotheken hinausgehen.
Präsenzapotheken mit großem Potenzial
Vor diesem Hintergrund fordert der VdPP die ABDA auf, „proaktiv auf die Regierungen und Parlamentsfraktionen zuzugehen und ihre Kooperationsmöglichkeiten bei einer Epidemiebekämpfung darzustellen“. Das Potenzial der Präsenzapotheken liege nicht nur in ihrem Fachpersonal, sondern auch in ihrem niedrigschwelligen Zugang, der flächendeckenden Infrastruktur, der Einbindung in regionale Strukturen und nicht zuletzt in dem Vertrauen, das viele Menschen Apotheken entgegenbringen. Der VdPP meint: Hier sollte die Bereitschaft zur Weiterqualifizierung deutlich gemacht werden. „So könnten Präsenzapotheken bei Bedarf auch eine wichtige Rolle bei der Durchführung von Impfungen oder Schnelltests spielen und ihren Wert für die öffentliche Gesundheit auch über die Arzneimittelversorgung hinaus unter Beweis stellen“.
Tatsächlich hatte etwa die NRW-Landesregierung zuletzt erwogen, Apotheken in die Arbeit für die Corona-Impfzentren einzubeziehen. Allerdings hat sich dieser Plan just am Mittwoch zerschlagen. Als Grund werden Stabilitätsprobleme des Biontech-Impfstoffs genannt. Möglicherweise sind kommende Impfstoffe jedoch physikalisch stabiler und die Apotheken bekommen doch noch eine Chance zur Rekonstitution der Impfstoffe in ihren eigenen Laboren.
Was die Schnelltests betrifft, erweitert das Bundesgesundheitsministerium zwar peu à peu den Kreis derjenigen Einrichtungen, an die die Tests abgegeben werden dürfen (Heime, ambulante Dienste, Eingliederungshilfen, Schulen, Kitas etc.). Auch der Arztvorbehalt für die Feststellung einer SARS-CoV-2-Infektion wurde aufgehoben. Unverändert bleibt es aber bislang dabei, dass eine Abgabe der Schnelltests an Laien, also „normale“ Apothekenkunden, nicht möglich ist.
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