Stickoxid-Rechner gibt Auskunft über Belastung in der Umgebung

Wie sehr muss der Ausstoß von Abgasen im Verkehr in meiner Umgebung sinken, damit die gesetzlichen Luftschadstoff-Grenzwerte unterschritten werden? In der Debatte um Grenzwerte können sich Menschen in Deutschland mit einem Online-Rechner des Forschungszentrums Jülich darüber informieren.

Nutzer können zudem herausfinden, wie sich die Stickoxid-Belastung in den letzten Jahren entwickelt hat, teilte das Forschungszentrum am Dienstag mit. Der Rechner – den Sie hier erreichen – soll demnach anschaulich für jede Messstation in Deutschland für Klarheit sorgen. Es werden die offiziellen Messwerte für Stickstoffdioxid der vergangenen zehn Jahre des Umweltbundesamtes ausgewertet.

  • Stickoxid-Rechner

"Mit dem Tool kann man ganz einfach ablesen, wie sich die Jahresmittelwerte im zeitlichen Verlauf geändert haben und ob bisherige Reduktionsmaßnahmen erfolgreich waren", erklärte Martin Schultz, der das Tool mitentwickelt hat.

Das Umweltbundesamt bietet derweil auf seiner Homepage einen ähnlichen Dienst auf: Auf Karten können sich interessierte Bürger den Schadstoffwert in ganz Deutschland anzeigen lassen. Dabei gibt es mehrere Werte: Feinstaub, Schwefeldioxid, Ozon, Stickstoffdioxid und Kohlenmonoxid.

Deutschland debattiert über Fahrverbote

In der öffentlichen Diskussion würden fast nur die gemessenen Stickstoffdioxid-Werte genannt, sagte Franz Rohrer vom Forschungszentrum Jülich. Dadurch entstünden aber ganz falsche Vorstellungen davon, wie stark man die Emissionen im Verkehr eigentlich senken müsste. "Wenn 50 statt wie erlaubt 40 Milligramm pro Kubikmeter gemessen werden, dann bedeutet das nicht, dass die Emissionen um 20 Prozent zurückgehen müssen. Tatsächlich sind es eher 40 Prozent."

Stickoxide stammen in Städten nach Angaben der Forscher überwiegend von Diesel-Fahrzeugen. In Deutschland ist eine Debatte um die Luftschadstoff-Grenzwerte, die zu Fahrverboten führen können, entstanden.

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