Söder für neue Reihenfolge: Echt absurd, dass wir Impfstoff haben, den keiner will
Informationen zur Coronavirus-Impfung vom 24. Februar 2021
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Rollende Impfstation macht für drei Tage im Vogtland Halt
07.20 Uhr: Der Testlauf einer rollenden Impfstation in Sachsen wird fortgesetzt. Am Mittwoch macht die mobile Einheit des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) für drei Tage Halt in Adorf (Vogtlandkreis). Die Impfung ist vorgesehen für über 80-Jährige, die nicht in einer Pflegeeinrichtung leben, aber mobil eingeschränkt sind. "Wir stellen an den drei Tagen insgesamt 360 Impfdosen zur Verfügung", erläuterte Kai Kranich, Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Sachsen. Am vergangenen Wochenende sei der Einsatz mobiler Stationen in Bannewitz (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) und Großhartmannsdorf (Mittelsachsen) bereits ein großer Erfolg gewesen.
Neben Adorf haben die obervogtländischen Städte Bad Elster, Bad Brambach, Markneukirchen, Schöneck und Klingenthal die Impfung in dem zur Arztpraxis umgebauten Sattelauflieger organisiert. "Das Impfzentrum in Eich ist für viele Menschen mit fast 90 Minuten Fahrtzeit zu weit weg. Daher sind wir froh, dass zumindest ein kleiner Anteil der über 80-Jährigen hier geimpft wird", sagte Adorfs Bürgermeister Rico Schmidt. In Zusammenarbeit mit den Pflegediensten habe man sich zunächst auf die Menschen konzentriert, die am wenigsten mobil sind, erklärte der SPD-Politiker. dpa Rollende Impfstation macht Halt im Vogtland.
Jede der sechs Gemeinden habe 60 Impftermine vergeben. "Es hätten aber auch deutlich mehr sein können. Bei uns leben mehr als 500 über 80-Jährige, in Klingenthal sind es wohl um die 900", erläuterte Schmidt. Es wurden auch Wartelisten erstellt, für den Fall, dass jemand kurzfristig absagen muss. "Ohne Termin und schriftlicher Benachrichtigung sollte aber niemand kommen."
Impfstoffe lassen sich schnell an neue Corona-Varianten anpassen
07.01 Uhr: Die aktuellen Corona-Impfstoffe können nach Expertenangaben relativ rasch an mögliche neue Virusvarianten angepasst werden. Die Impfstoffe könnten dann entweder eine neue oder eine zusätzliche Komponente enthalten, sagte Klaus Cichutek, Präsident des für Impfstoffe zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) in einem Pressebriefing des Science Media Center. Es gebe Vorschläge der EU-Kommission für gesetzliche Regelungen. "Wenn die durchkommen, werden sie so ein, dass man hier keine Neuzulassung braucht."
Nach einem neuen Plan seien nur wenige Voraussetzungen für die Genehmigung eines angepassten Impfstoffs nötig. Die Herstellung des neuen Impfstoffs müsse genauso verlaufen wie die des Ausgangsproduktes. Die üblichen Labor- und Tierversuche seien nicht nötig und auch keine großen Studien mit mehreren Tausend Teilnehmern. Bei dem Test werde mit Hilfe von Blutuntersuchungen die Reaktion des Immunsystems geprüft. Dabei müsse gezeigt werden, dass der neue Impfstoff gegen die Variante ungefähr so wirksam sei wie das Original gegen das Ausgangsvirus. Phoenix Prof. Dr. Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, bei einer Pressekonferenz.
Zumindest bei mRNA-Impfstoffen sei eine Umstellung des Konstrukts innerhalb von sechs Wochen möglich und die Herstellung von Millionen Dosen innerhalb weiterer sechs Wochen, sagte Cichutek. In der Zeit könne bereits die limitierte Prüfung beginnen. Wann das starten werde, sei noch nicht absehbar. Die Zulassung neuer Impfstoffe werde nötig, "wenn tatsächlich die Effektivität der vorhandenen Impfstoffe, die genutzt werden, stark zurückgeht und man da einen starken Einbruch vernimmt", sagte Cichutek.
Von der Leyen erklärt Streit mit Astrazeneca für beendet
Mittwoch, 24. Februar, 06.19 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den Streit mit dem Corona-Impfstoffhersteller Astrazeneca um Lieferverzögerungen für beendet erklärt. "Die Impfstoffhersteller sind in dieser Pandemie unsere Partner, und auch sie standen noch nie vor solch einer Herausforderung", sagte von der Leyen der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwochsausgabe).
Am Donnerstag wird sich ein weiterer Video-Gipfel der Staats- und Regierungschefs der EU mit dem Kampf gegen die Corona-Pandemie befassen. Von der Leyen sagte in dem Interview mit Blick auf das zweite Quartal voraus, dass sich die Corona-Lage wegen der steigenden Zahl der Impfstoff-Lieferungen "spürbar bessern" werde.
Söder für neue Reihenfolge: "Es ist echt absurd, dass wir Impfstoff haben, den keiner will"
21.56 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) plädiert für eine Änderung der Impfreihenfolge gegen das Corona-Virus. "Wir müssen diese Impfpriorität nochmal echt klug wägen. Ehrlich gesagt, schon in den nächsten Wochen, wenn man sieht, wie viel bleibt da übrig von Astrazeneca", sagte Söder am Dienstagabend in einem Online-Gespräch der "Bild"-Zeitung mit Kindern. "Es ist ja echt absurd, dass wir Impfstoff haben, den keiner will." dpa/Peter Kneffel/dpa Markus Söder, der CSU-Parteichef und Ministerpräsident von Bayern.
Söder fand deutliche Worte: "Das ist ziemlich ätzend, diese Geschichte mit Astrazeneca. Dieser Eindruck, dass der nicht wirksam sei, und dann liegt er rum." Wegen der Altersbeschränkung werde der Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns inzwischen auch an Lehrkräfte und Erzieherinnen vergeben. "Aber das wird wahrscheinlich nicht reichen." "Mein größter Wunsch wäre ein zusätzlicher Impfstoff für Kinder und Jugendliche", sagte Söder in der Fragerunde. "Dann könnten wir in der Schule alle durchimpfen, und dann hätten wir nach wenigen Wochen wieder absolute Freiheit."
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