RKI meldet über 200.000 neue Fälle – Gesetzentwurf für neue Corona-Regeln ist fertig

Das RKI meldet am Mittwochmorgen 215.854 Neuinfektionen. Die 7-Tage-Inzidenz steigt damit erneut und liegt nun bei 1319,0. FDP-Justizminister Marco Buschmann verkündet, dass der Gesetzentwurf für die neuen Corona-Regeln fertig ist. Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie finden Sie im Newsticker.

News zu Corona vom 9. März 2022

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Österreich setzt Corona-Impfpflicht aus

09.13 Uhr: Österreichs Regierung hat die Corona-Impfpflicht ausgesetzt, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Der Ministerrat des Landes teilte die Entscheidung nach seiner Sitzung am Mittwoch mit.

Wie Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) ausführte, sei die Pflicht bei der vorherrschenden Variante, Omikron, nicht verhältnismäßig. In drei Monaten soll neu entschieden werden. Eigentlich hätte bei Verstößen gegen die Pflicht ab Mitte März gestraft werden sollen.

Basis für die Entscheidung zur Aussetzung ist der Bericht einer Experten-Kommission. Die darin enthaltenen Empfehlungen würden „selbstverständlich“ umgesetzt, betonte Edtstadler.

Justizminister: Gesetzentwurf für Corona-Regeln ab 20. März fertig

07.43 Uhr: Die Corona-Regeln sollen zum 20. März weitgehend fallen, eine Hotspot-Regelung soll den Ländern aber Eingriffsmöglichkeiten geben. Darauf einigte sich Justizminister Marco Buschmann (FDP) nach eigenen Angaben mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).

„Wir haben, glaube ich, einen sehr guten Kompromiss gefunden“, sagte Buschmann am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin". Dieser beruhe auf zwei Säulen: Zum einen werde es im Alltagsleben der Bürger „so gut wie keine Einschränkungen mehr geben“. Ausnahmen seien Tests dort, wo es viele vulnerable Menschen gebe und Masken etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln. Die zweite Säule sei eine Hotspot-Regelung: In Gebieten mit schwierigem Ausbruchsgeschehen, etwa bei einer Überlastung des Gesundheitssystems oder gefährlichen neuen Virusvarianten, könnten zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden. „Ich denke, das ist der ideale Kompromiss, um einerseits so viel Normalität wie möglich für die Bürgerinnen und Bürger zu bekommen und andererseits handlungsfähig zu sein, wenn es tatsächlich eine konkrete Gefahrensituation gibt“, sagte Buschmann.

RKI meldet 215.854 neue Corona-Fälle – Zahlen steigen weiter

Mittwoch, 09. März, 05.34 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat den siebten Tag in Folge einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 1319,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1293,6 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1171,9 (Vormonat: 1450,8). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 215.854 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 186.406 Ansteckungen.

Oliver Berg/dpa/Symbolbild Ein Abstrich wird in einem Labor auf das Coronavirus untersucht.  

Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 314 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 301 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 16.242.070 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Montag mit 6,06 an (Sonntag mit 6,24). Darunter sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben. Neuere Zahlen lagen zunächst nicht vor.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Mittwoch mit 12.753.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 124.764.

Anklage gegen Frau wegen möglicher Kochsalz-Impfungen

12.20 Uhr: Nach möglichen Impfungen mit Kochsalzlösung statt Corona-Impfstoff hat die Staatsanwaltschaft Oldenburg Anklage gegen eine frühere Angestellte des Impfzentrums in Schortens (Landkreis Friesland) erhoben. Der Frau wird Körperverletzung in 15 Fällen vorgeworfen, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte. Laut Anklage soll die damalige Krankenschwester im April vergangenen Jahres 15 Spritzen entweder ausschließlich mit Kochsalzlösung aufgezogen oder den Impfstoff so stark mit Kochsalzlösung verdünnt haben, dass dieser nicht mehr wirkte.

Den Ermittlungen zufolge wurden die Spritzen danach von anderen Beschäftigten verwendet, die nichts von dem Handeln der Beschuldigten wussten. 15 Menschen sollen Spritzen ohne wirksamen Impfstoff bekommen haben. Hintergrund für die mutmaßlichen Taten der Frau war nach Angaben der Staatsanwaltschaft, dass sie den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie kritisch gegenüberstand.

Der Vorwurf der Körperverletzung ergibt sich demnach aus dem Umstand, dass die 15 Betroffenen dem Einstich mit einer Injektionsnadel für eine Corona-Schutzimpfung zugestimmt hatten. Eine Einwilligung für eine Impfung mit einem nicht wirksamen Stoff gab es aber nicht. Da die Beschuldigte die Spritzen nicht selbst injizierte, wird ihr Körperverletzung in mittelbarer Täterschaft vorgeworfen. Über den Fortgang des Strafverfahrens entscheidet das Landgericht Oldenburg.

Impfpass-Fälschungen: Erneut große Razzia im Rheinland

08.37 Uhr: Rund 260 Polizisten haben im Rheinland 70 Wohnungen und eine Firma wegen gefälschter Impfpässe durchsucht. Hauptsächlich richteten sich die Ermittlungen gegen eine Arzthelferin, berichtete die Kölner Staatsanwaltschaft am Dienstag.

Stefan Puchner/dpa Gefälschte Impfpässe unter einer Lupe (Symbolbild).  

Es werde aber auch gegen 59 potenzielle Abnehmer ermittelt. Darüber hinaus wird in 15 weiteren Verfahren ermittelt, in denen unter anderem unechte Impfausweise in Apotheken oder dem Arbeitgeber zur Digitalisierung vorgelegt worden sein sollen. Insgesamt seien 77 Beschuldigte im Alter zwischen 16 und 74 Jahren im Visier der Behörden.

Die Ermittlungsgruppe „Stempel“ hatte bereits vor drei Wochen eine größere Durchsuchungsaktion gestartet. Damals waren gut 200 Polizisten im Einsatz und insgesamt 40 Wohnungen durchsucht worden. Diesmal waren Ermittler in Köln, Leverkusen, dem Rhein-Erft-Kreis, dem Kreis Mettmann und im Oberbergischen Kreis unterwegs.

RKI registriert 156.799 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 1293,6

05.06 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat den sechsten Tag in Folge einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 1293,6 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1259,2 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1213,0 (Vormonat: 1441,0 ). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 156.799 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 122.111 Ansteckungen. 

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 324 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 235 Todesfälle. Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Montag mit 6,06 an (Freitag mit 6,35). Darunter sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 124.450.

Getty Images/iStockphoto Deutsche Forscher haben eine neue Methode gefunden, um Coronaviren zu zerstören.  

Patientenschützer: Nicht alle Corona-Schutzmaßnahmen jetzt beenden

Dienstag, 8. März, 00.54 Uhr: Angesichts wieder steigender Infektionszahlen in der Corona-Pandemie wendet sich die Stiftung Patientenschutz gegen umfassende Lockerungen der staatlichen Beschränkungen. Es dürften jetzt nicht alle Schutzmaßnahmen beendet werden, sagte Vorstand Eugen Brysch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstag). Die Bundesregierung müsse vielmehr unverzüglich sicherstellen, „dass das Infektionsgeschehen nicht ungebremst an Fahrt aufnehmen kann“. Dass die Ampel-Koalition darüber streite, ob ein bundesweiter Maßnahmenkatalog überhaupt noch notwendig ist, sei ein „riskantes politisches Spiel mit Leid und Leben der Hochrisikogruppe“.

Brysch sagte, kurz vor Auslaufen der Regelungen solle nun unter Druck zu einer Koalitionslösung gefunden werden. „Doch bei Bürgertests, Testpflicht für medizinisch-pflegerische Einrichtungen und beim Tragen von Masken darf es keine faulen Kompromisse geben.“ Die Todesraten nannte er weiterhin „besorgniserregend“. Deutschlandweit wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag binnen 24 Stunden aber nur 24 Todesfälle neu verzeichnet. Vor gut einem Jahr waren es phasenweise mehr als 800 Todesfälle täglich.

Nach Karneval steigen Corona-Zahlen in Köln stark

16.39 Uhr: Der Bonner Virologe Hendrik Streeck warnt vor vorschnellen Rückschlüssen aus den hohen Corona-Infektionsraten in Köln in den Tagen nach Karneval. „Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass das mit dem Karneval zusammenhängt. Aber man sollte immer vorsichtig sein: Korrelation bedeutet nicht automatisch Kausalität“, sagte Streeck der Deutschen Presse-Agentur. In den Niederlanden sehe man einen ähnlichen Anstieg des Infektionsgeschehens. Köln habe zudem schon sehr früh einen hohen Anteil der Omikron-Subvariante BA.2 aufgewiesen. Sie soll noch leichter übertragbar sein.

Wochit/Getty Images Coronatreiber Karneval? Inzidenz in Köln explodiert  

In Köln war in den vergangenen Tagen eine stark steigende Corona-Inzidenz verzeichnet worden – rund eine Woche, nachdem im größeren Maße Karneval gefeiert worden war. Viele Beobachter sehen einen Zusammenhang.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in der größten Stadt Nordrhein-Westfalens erreichte am Montag nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) den Wert von 2332,7. Damit liegt die Zahl der neuen Corona-Infektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner in der Domstadt mehr als doppelt so hoch wie im Landesdurchschnitt.

Lauterbach besorgt wegen Anstieg der Omikronvariante BA.2

16.28 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich besorgt über die wieder steigenden Corona-Zahlen gezeigt. Es werde sich weiter bemerkbar machen, dass die Omikronvariante BA.2 noch ansteckender sei als die ursprüngliche Omikronvariante, sagte der SPD-Politiker am Montag in Berlin. Nach längerem Rückgang stieg die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz den fünften Tag in Folge. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts gab es 1259,2 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche.

Wolfgang Kumm/dpa Karl Lauterbach sieht keine flächendeckende Entspannung des Corona-Infektionsgeschehens in Deutschland.  

Zuversichtlich zeigte sich Lauterbach, dass die Verhandlungen in der Ampelkoalition über die künftigen Corona-Auflagen rechtzeitig abgeschlossen werden und ein geändertes Infektionsschutzgesetz auf den Weg gebracht wird. „Wir müssen handlungsfähig bleiben, und so wird das Gesetz auch ausfallen.“ In der Ampel dringt vor allem die FDP darauf, dass der verabredete Wegfall vieler Corona-Beschränkungen zum 20. März möglichst umfassend ausfällt.

Ob ein entsprechender Gesetzentwurf am Mittwoch im Bundeskabinett beraten wird, sei noch offen. Der Gesundheitsminister sagte, man sei „in der Nähe einer Einigung“. Das Gesetz könne auch im Umlaufverfahren auf den Weg gebracht werden.

Winfried Kretschmann hat Corona

13.52 Uhr: Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Das meldet der SWR. Der 73-Jährige soll dem Bericht zufolge leichte Symptome haben und befindet sich bis zum Ende der Woche in Isolation.

Philipp von Ditfurth/dpa Winfried Kretschmann (Bündnis 90 Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg.  

 

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