Österreich wieder im Lockdown: Leben in der Alpenrepublik steht drei Wochen still

Österreich befindet sich seit Mitternacht wieder in einem harten Corona-Lockdown, in dem das öffentliche Leben so gut wie still steht. In der Alpenrepublik dürfen in den kommenden drei Wochen nur noch Geschäfte des täglichen Bedarfs geöffnet haben.

Für rund drei Wochen ist Österreich nun wieder im Corona-Lockdown. Seit Mitternacht gelten in dem Neun-Millionen-Einwohner-Land strikte Ausgangsbeschränkungen. Wie zu Beginn der Pandemie im Frühjahr ist das Verlassen von Haus und Wohnung nur aus bestimmten Gründen erlaubt – wie zum Beispiel zum Einkaufen, für Arztbesuche oder auch zum Spaziergehen und Joggen.

Fast alle Geschäfte sind zu. Nur die Läden für den täglichen Bedarf wie Supermärkte, Drogerien, Apotheken und Banken sind geöffnet. Die Schulen stellen auf Fernunterricht um. Die Einschränkungen sollen am Nikolaustag enden, dem 6. Dezember.

Lockdown in Österreich wegen massiv gestiegener Corona-Fallzahlen

Der Schritt ist eine Reaktion auf zuletzt dramatisch gestiegene Infektionszahlen. Auch die Zahl der Covid-Kranken, die in Österreich in Krankenhäusern und auf Intensivstationen behandelt werden müssen, hat deutlich zugenommen. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) rechnet damit, dass in der Woche zwischen 20. und 27. November die Auslastung der Kliniken einen Spitzenwert erreichen werde.

Österreich will Massentests ermöglichen

Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) machte deutlich, dass künftig Massentests eine besondere Rolle spielen sollen, um das Infektionsgeschehen zu erhellen. Es gehe darum, möglichst schnell Infizierte zu finden und in Quarantäne zu schicken.

Anschober zufolge sollen solche Massentests nicht nur für bestimmte Berufsgruppen gemacht werden. Sie könnten auch auf regionaler Ebene organisiert werden.

Dem harten Lockdown war ein sogenannter Teil-Lockdown vorausgegangen. Am 3. November schloss Österreich Tourismus und Gastronomie, Kulturbetriebe und Freizeiteinrichtungen. Ausgangsbeschränkungen von 20 bis 6 Uhr sollten als faktisches Besuchsverbot wirken, um Ansteckungen bei privaten Begegnungen vorzubeugen.

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Am Wochenende und am Montag war die Zahl der täglichen Neuinfektionen gesunken. So wurden zum Wochenstart binnen eines Tages 4657 Neuinfizierte gezählt – etwa halb so viele wie am Freitag. Rund um das Wochenende sind die Zahlen allerdings weniger aussagekräftig, da eine Reihe von Fällen erst später gemeldet wird. Tendenziell lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen mit rund 550 um ein Mehrfaches über dem deutschen Wert.

Seit Beginn der Pandemie haben sich in Österreich mehr als 200.000 Menschen mit dem Virus infiziert. Mehr als 1800 sind in Zusammenhang mit dem Corona-Virus gestorben.

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