Nach Masernausbruch in Hildesheim: Ungeimpften Kindern droht Schulausschluss
Nach einem Masernausbruch an einer Gesamtschule in Hildesheim droht ungeimpften Kindern zu ihrem eigenen Schutz der Schulausschluss. Mitarbeiter des Gesundheitsamtes überprüften am Freitag die Impfpässe in allen 26 Klassen und auch die der Lehrer, wie der Landkreis mitteilte.
Die Eltern waren zwei Tage zuvor informiert worden. Wer bis Montag seinen Impfschutz nicht nachweisen kann, darf die Schule vorerst nicht betreten. Dies gelte für alle an der Schule beschäftigten Personen.
Das niedersächsische Gesundheitsministerium teilte mit, die Schule müsse in Absprache mit der Kreisgesundheitsbehörde eine rechtliche Abwägung vornehmen zwischen der Schulpflicht und dem Schutz der Kinder vor einer ansteckenden Krankheit. Auch ohne eine Impfpflicht in Deutschland gehe es darum, eine Ausbreitung der hochansteckenden und für ungeimpfte Menschen gefährlichen Krankheit zu verhindern.
Seit Jahresbeginn sind in Niedersachsen mehr Menschen an Masern erkrankt als im gesamten Vorjahr. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden seit Neujahr 26 Masernfälle registriert, im Jahr 2018 waren es 18. Die Mehrheit der Erkrankten in diesem Jahr gab es mit 17 Fällen im Kreis Hildesheim.
Masern sind für ungeimpfte Menschen sehr ansteckend. Das Virus wird als Tröpfcheninfektion etwa beim Sprechen, Husten oder Niesen übertragen. Eine Infektion verursacht Fieber, Husten, Entzündung der Augenbindehaut und Hautausschlag. Die Krankheit kann schwerwiegend verlaufen. Als lebensbedrohliche Komplikation kann eine Gehirnentzündung auftreten.
Zwar sank die Zahl der bundesweiten Masernfälle nach Angaben des Robert Koch-Instituts von 929 Fällen 2017 auf 543 Fälle im vorigen Jahr. Doch in Europa vervielfachte sich die Zahl der Masernerkrankungen von 5273 im Jahr 2016 auf 23 927 im Folgejahr.
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