Möglichkeit zu Krankschreibungen per Telefon endet
Corona-Impfungen sollen auch nach dem 7. April weitestgehend kostenlose zugänglich sein. US-Präsident Biden will Geheim-Infos zu Corona herausgeben. Letzte Corona-Einreiseregeln laufen zu Ostern aus. Covid-Variante „Arcuturs“ auch in Deutschland angekommen. Alle News finden Sie im Corona-Ticker auf FOCUS online.
News zu Corona vom 30. März 2023
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Möglichkeit zu Krankschreibungen per Telefon endet
Donnerstag, 30. März, 05.33 Uhr: Die Möglichkeit zu telefonischen Krankschreibungen bei leichten Erkältungsbeschwerden auch ohne Praxisbesuch geht zu Ende. Die in der Corona-Krise eingeführte Sonderregelung des Gemeinsamen Bundesausschusses von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen gilt nur noch bis zu diesem Freitag (31. März). Der Vorsitzende Josef Hecken sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Krankschreibung per Telefon habe ihre Funktion während der Pandemie erfüllt – als „einfach umsetzbare Möglichkeit, leichte und schwere Krankheitsfälle voneinander abzugrenzen und volle Wartezimmer zu vermeiden“.
Angesichts der aktuellen Risikobewertung des Robert Koch-Instituts (RKI)laufe sie nun aus. Man behalte sie aber im Auge und könne sie bei Bedarf sehr schnell wieder aktivieren, machte Hecken deutlich.
Telefonische Krankschreibungen bei leichten Atemwegsbeschwerden sind seit Ende März 2020 fast durchgehend möglich gewesen. Dies sollte unnötige Kontakte reduzieren und Corona-Infektionen vermeiden. Der Gemeinsame Bundesauschuss hatte die Sonderregelung dazu mehrfach verlängert, zuletzt bis 31. März. Das RKI stufte die Risikobewertung für Deutschland Anfang Februar von hoch auf moderat herab.
Hecken sagte, mit der Sonderregelung sei ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz vor einer Corona-Infektion und dem Zugang zur Versorgung gelungen. Er denke zum Beispiel an chronisch Kranke, die regelmäßige Betreuung brauchten. „Darüber bin ich sehr froh.“ Selbstkritisch müsse er sagen, dass der Bundesausschuss im Umgang mit der telefonischen Krankschreibung als Teil des Anti-Corona-Instrumentenkastens das richtige Maß erst habe finden müssen. Ein zwischenzeitlicher Verzicht auf die Regelung angesichts sinkender Fallzahlen bereits im Frühjahr 2020 sei zu optimistisch gewesen und schnell korrigiert worden.
„Ganz unabhängig von der Pandemiesituation können Versicherte eine Krankschreibung auch bei einer Videosprechstunde erhalten – nicht nur bei leichten Atemwegserkrankungen“, erläuterte Hecken. „Das heißt also, ganz regulär gibt es bereits die Möglichkeit, dass ein Versicherter nicht bei jeder Erkrankung in die Arztpraxis gehen muss.“ Voraussetzung sei natürlich, dass die Arbeitsunfähigkeit ohne eine unmittelbare körperliche Untersuchung abgeklärt werden könne.
WHO empfiehlt keine weitere Corona-Auffrischungsimpfung bei „mittlerem“ Risiko
28. März, 23.51 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Erwachsene mit „mittlerem“ Risiko keine weiteren Corona-Auffrischungsimpfungen. Für diese Bevölkerungsgruppe sei – wenn sie ihre Grundimmunisierung und eine Auffrischungsdosis erhalten haben – der Nutzen einer weiteren Impfung gering, erklärten die WHO-Impfexperten am Dienstag.
Die Beratende Expertengruppe für Immunisierung (SAGE) der UN-Gesundheitsorganisation gab nach ihrer regelmäßigen halbjährlichen Sitzung aktualisierte Empfehlungen heraus. DieBevölkerung wurde darin in die Risikogruppen „hoch“, „mittel“ und „niedrig“ eingestuft, entsprechend des Risikos, schwer an Covid zu erkranken oder daran zu sterben.
Demnach werden zusätzliche Auffrischungsimpfungen nur für Menschen mit „hohem Risiko“ empfohlen – etwa Ältere, Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Menschen mit Immunschwäche-Erkrankungen wie HIV, Schwangere sowie medizinisches Personal.
Gesunde Erwachsene unter 60 Jahren sowie Kinder und Jugendliche mit einem „mittleren Risiko“ benötigen laut WHO hingegen keine Auffrischungsimpfung. Allerdings stellen Auffrischungsimpfungen demnach bei ihnen auch kein Risiko dar.In die Gruppe mit dem geringsten Risiko fallen gesunde Kinder und Jugendliche.
LetzteCorona-Einreiseregeln laufen zu Ostern aus
Dienstag, 28. März 2023, 06.33 Uhr: Die schon weitgehend gelockertenCorona-Regeln für Urlaubsrückkehrer bei der Einreise nach Deutschland fallen zu Ostern weg. Die entsprechende Verordnung läuft angesichts der entspannteren Pandemielage am 7. April aus, wie das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage mitteilte. Zuletzt hatte zu Jahresbeginn wegen einer Infektionswelle in China vorübergehend eine Testpflicht für Reisende von dort gegolten. Dazu wurde in der Verordnung eine neue Kategorie von Gebieten geschaffen, in denen nach Einstufung der Bundesregierung „eine besorgniserregende Virusvariante aufzutreten droht„.
Einst geltende Einreise-Vorgaben mit 3G-Nachweisen als Geimpfte, Genesene oder Getestete sind schon seit längerem weggefallen. Als grundsätzliche „Notbremse“ bestehen blieben zuletzt noch Regeln für Gebiete, in denen neueCorona-Varianten auftreten. Einreisende von dort müssen sich der geltenden Verordnung zufolge in Deutschland in eine 14-tägige Quarantäne begeben, auch wenn sie geimpft oder genesen sind. Außer der vorübergehenden Aufnahme Chinas ist auf einer Liste des Robert Koch-Instituts (RKI) aber bereits seit Monaten kein Staat mehr aufgeführt, der als “Virusvariantengebiet“ eingestuft wurde.
Am 7. April enden auch weitere verbliebeneCorona-Bestimmungen. So laufen die letzten bundesweiten Vorgaben im Infektionsschutzgesetz aus, die derzeit noch eine Maskenpflicht für Besuche in Gesundheitseinrichtungen regeln.
Bayern weitet Hilfsangebot für Menschen mit Corona-Impfschaden aus
Montag, 27. März, 04.08 Uhr: Bayern will seine Hilfsangebote für Menschen mit Impfschäden nach einer Corona-Impfung ausweiten und für Betroffene demnächst eine telefonische Hotline anbieten. Auch wenn es durch die Impfung nur selten zu Gesundheitsproblemen komme, müsse jedem Bürger geholfen werden, der nach einer Corona-Impfung Probleme habe, sagte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) der „Augsburger Allgemeinen“ (Montag).
Bayern werde deswegen eine Hotline einrichten, die zwar keine individuelle medizinische Hilfe anbiete, aber Abklärungsmöglichkeiten vermitteln könne. „Es kommen insgesamt nur sehr selten anhaltende Gesundheitsstörungen vor, die durch die Covid-19-Impfung bedingt sind“, sagte Holetschek. „Der Nutzen einer Impfung überwiegt also bei weitem die Risiken.“ Sehr viel häufiger als Impfschäden seien längerfristige Folgen einer Corona-Infektion.
RKI:Neue Corona-Sublinie „Arcturus“ auch in Deutschland nachgewiesen
Sonntag, 26. März, 09.17 Uhr:Die unter dem Namen „Arcturus“ vieldiskutierte Corona-Sublinie XBB.1.16 ist in Deutschland bisher nur selten dokumentiert worden. In der Zeit vom 30. Januar bis zum 12. März wurden sechs Nachweise übermittelt, wie das Robert Koch-Institut (RKI)in seinem wöchentlichen Corona-Bericht mitteilte. Allerdings werden in Deutschland auch nur wenige Proben auf Varianten untersucht.
Für Aufsehen sorgten in den vergangenen Tagen vor allem Berichte aus Indien. „In Indien zeigte sich zuletzt ein wachsender Anteil dieser Sublinie, parallel zu einem Anstieg der dortigen Covid-19-Inzidenzen“, schrieb das RKI. In den vergangenen Wochen sei XBB.1.16 in verschiedenen Ländern nachgewiesen worden.
Die Sublinie zeichnet sich laut RKIdurch drei zusätzliche Mutationen im sogenannte Spikeprotein aus. Zu einem möglichen Einfluss dieser Veränderungen auf Krankheitsschwere oder Ansteckungen äußerte sich das RKI nicht. Experten warnen aber vor Panik, noch gebe es kaum belastbare Daten.
Bei „Arcturus“ handelt es sich um eine Sublinie der in Deutschland mittlerweile dominanten Omikron-Rekombinanten XBB.1. Für Deutschland erwartet das RKI in den kommenden Wochen weiterhin steigende Anteile von XBB.1-Sublinien. Für die momentan in Deutschland vorherrschende Sublinie XBB.1.5 deuten vorläufige Daten demnach nicht auf eine erhöhte Krankheitsschwere hin.
Corona-Warnapp soll Anfang Juni in „Schlafmodus“ gehen
16.43 Uhr: Die millionenfach genutzte Corona-Warnapp des Bundes soll angesichts der entspannteren Pandemielage Anfang Juni in einen „Schlafmodus“ gehen. Bis zum 30. April soll die Warnfunktion für andere Nutzerinnen und Nutzer der App nach einem positiven Test noch verwendet werden können, wie das Bundesgesundheitsministerium am Freitag auf Anfrage mitteilte. Im Monat Mai sollen die Systeme dann dafür vorbereitet werden, bestimmte Funktionen zum 1. Juni in einen „Schlafmodus“ zu versetzen. Auf regelmäßige Aktualisierungen der App soll verzichtet werden. Man kann sie aber auf dem Handy behalten, um damit zum Beispiel weiter elektronische Impfzertifikate zu nutzen.
Sollte sich die Situation wieder ändern, könne die App zeitnah aus dem Schlafmodus „geweckt“ und angepasst werden, sagte ein Sprecher. Die Anwendung wurde laut Ministerium mehr als 48 Millionen Mal auf Endgeräten installiert, knapp neun Millionen Menschen teilten positive Testergebnisse, um andere Nutzer zu warnen. Die laufenden Verträge mit den Dienstleistern SAP und T-Systems enden zum 31. Mai.
Lauterbach offen für Enquete-Kommission zur Corona-Politik
Freitag, 24. März, 06.40 Uhr: Bundesgesundheitsminister KarlLauterbach hat sich offen für eine von der FDP und Union geforderte Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Politik gezeigt. „Ich bin da wirklich mit jeder Entscheidung komplett einverstanden. Und käme es zu einer solchen Kommission, würden wir auch mitmachen“, sagte Lauterbach im Podcast des Nachrichtenportals „The Pioneer“ (Freitag). Als Minister stehe es ihm aber nicht zu, über die Einrichtung einer solchen Kommission zu entscheiden. Daher wolle er abwarten, wie sich der Bundestag entscheidet, sagte er demnach.
Der SPD-Politiker räumte auch ein, „dass man im Nachhinein den einen oder anderen Weg, der damals beschritten wurde, anders beschreiten würde“. Der Vorwurf, der Staat habe die Bürger bewusst falsch informiert oder ihnen Informationen vorenthalten, sei jedoch „eine Räuberpistole aus dem Lager der Querdenker“.
Um eine Enquete-Kommission einzusetzen, muss ein Viertel der Abgeordneten zustimmen. Sie setzen sich aus Abgeordneten und Sachverständigen aus Wissenschaft und Praxis zusammen.
Corona-Impfungen sollen auf breiterer Front gratis möglich bleiben
Mittwoch, 22. März, 12.04 Uhr: Die Corona-Impfungen in Deutschland sollen zu Ostern in die reguläre Gesundheitsversorgung übergehen. Dabei sollen auch vom 8. April an Impfungen auf breiterer Front kostenlos möglich sein, wie aus einem Verordnungsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht. Der Rahmen für den Anspruch auf Impfungen soll künftig eine fachliche Richtlinie sein, die sich an den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) orientiert. Auch darüber hinaus sollen aber Impfungen auf Kassenkosten möglich sein, wenn es „durch eine Ärztin oder einen Arzt für medizinisch erforderlich gehalten wird“. Die bisherigen Regeln zu Impf-Ansprüchen für alle laufen am 7. April aus.
Es solle sichergestellt werden, dass auch über die in der Richtlinie vorgesehenen Impfungen hinaus ein hohes Immunitätsniveau in der Bevölkerung bestehe, heißt es in dem Entwurf. Ein „fortlaufendes umfangreicheres Impfangebot nach ärztlicher Indikationsstellung und individueller Nutzen-Risiko-Abwägung“ könne bei der vorherrschenden Omikron-Variante dazu beitragen, im kommenden Herbst und Winter Überlastungssituationen des Gesundheitswesens zu vermeiden. „Dies gilt insbesondere, da die Immunität nach einer Schutzimpfung oder Infektion abnimmt.“
Allein nach den Festsetzungen in der Schutzimpfungsrichtlinie wären Impfansprüche davon abhängig, ob man Vorerkrankungen hat, bestimmten Alters- und Berufsgruppen angehört – oder ob Kassen es ermöglichen, heißt es zur Begründung für die geplante weitergehende Regelung.
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