Keine standardmäßige Grippeimpfung für die gesamte Bevölkerung
Trotz grassierender COVID-19-Pandemie will die Ständige Impfkommission keine Empfehlung zum Grippeschutz für alle Menschen in der Bevölkerung aussprechen. Den besten Effekt erzielt man laut STIKO durch Erhöhung der Impfquote bei Risikopatienten. Eine Impfempfehlung für die gesamte Bevölkerung hält die STIKO für „kontraproduktiv“. Ohnehin würden die für die Influenzasaison 2020/21 geplanten Impfstoffdosen nicht für alle reichen.
Derzeit empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) die saisonale Influenzaimpfung für Senioren ab einem Alter von 60 Jahren, Menschen mit chronischen Grunderkrankungen, Schwangeren (ab dem zweiten Trimenon), Bewohner in Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie medizinisches Personal und beruflich besonders Exponierte. Sie alle hätten ein erhöhtes Risiko für schwere Influenza-Verläufe und Hospitalisierungen, begründet die STIKO ihre Empfehlung. Bei dieser risikobasierten Empfehlung bleibt die STIKO vorerst, trotz Corona-Pandemie.
Bester Schutz durch konsequente Impfung der Risikogruppen
So werde zwar von verschiedenen Seiten an die STIKO herangetragen, „dass die Indikation für eine Influenzaimpfung auf die gesamte Bevölkerung ausgeweitet werden sollte“, schreibt die STIKO im aktuellen Epidemiologischen Bulletin 32/33 2020, da die COVID-19-Pandemie zusammen mit einer starken Influenzawelle das Gesundheitssystem vor besondere Herausforderungen stellen könnte. Bereits im März hatte die STIKO in ihrer 95. Sitzung über möglicherweise notwendig werdende Anpassungen diskutiert. Zudem wurde die Influenzaimpfung für Kinder als prioritäres Thema belegt.
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Die Risikogruppen für schwere COVID-19-Erkrankungen und schwere Influenza-Verläufe zeigen „sehr deutliche Parallelen“, so die STIKO. Deswegen müsse für die kommende Influenzasaison 2020/21 eine hohe Influenza-Impfquote in den Risikogruppen erreicht werden. Dass hier noch Luft nach oben ist, belegt die STIKO mit den Impfquoten früherer Saisons: „Die geringen Impfquoten in der Saison 2018/19 in den Risikogruppen (ca. 35 Prozent bei Personen im Alter von ≥ 60 Jahren und nur ca. 20–50 Prozent bei Personen mit chronischen Grundleiden) verdeutlichen die hier dringend erforderliche Verbesserung“, schreibt die STIKO.
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