Ihre Haare könnten zeigen, ob Sie später Herzprobleme bekommen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Todesursache Nummer 1 in Deutschland. Eine neue Studie zeigt jetzt: Das Risiko dafür könnte sich an den Haaren ablesen lassen.

Sie sind der größte Killer Deutschlands: Herz-Kreislauf-Erkrankungen töten jährlich über 300.000 Menschen. Oft hängen sie mit einem schlechten Lebensstil zusammen, ungesundem Essen, mangelder Bewegung. Auch Stress spielt eine Rolle. Und letzterer lässt sich sogar an den Haaren ablesen, wie eine neue Studie zeigt.

Stresshormon im Haar deutet auf Herz-Risiko hin

Wissenschaftler der Erasmus Universität Rotterdam fanden jetzt heraus, dass der Nachweis eines bestimmten Hormons im Haar von Personen darauf hindeutet, ob diese Person ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat. Dabei handelt es sich um das Steroidhormon Cortisol, welches als Reaktion auf Stress ausgeschüttet wird.

„Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass chronischer Stress ein schwerwiegender Faktor für die allgemeine Gesundheit ist“, sagt Hauptautorin Eline van der Valk. „Nun deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass Menschen mit langfristig höheren Glukokortikoidspiegeln im Haar offenbar deutlich häufiger an Herz- und Kreislauferkrankungen leiden“. Cortisol zählt zur Gruppe der Glukokortikoide.

Die Forscher hatten die Haarproben von über 6000 Männern und Frauen auf deren Cortisolspiegel hin analysiert. Daraufhin wurden diese durchschnittlich über fünf bis sieben Jahre beobachtet. 133 davon entwickelten eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Anschließend bereinigten die Wissenschaftler Risikofaktoren wie

  • Alter
  • Geschlecht
  • Taillenumfang
  • Rauchen
  • Bluthochdruck und
  • Typ-2-Diabetes.

So fanden sie schließlich heraus, dass gerade Menschen mit langfristig höheren Cortisolspiegeln ein doppelt so hohes Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis wie einen Schlaganfall oder Herzinfarkt hatten. Bei jungen Menschen unter 57 Jahren war das Risiko sogar dreimal so hoch.

„Wir hoffen, dass sich die Haaranalyse letztendlich als nützlicher Test erweisen kann, der Ärzten dabei helfen kann, festzustellen, bei welchen Personen ein hohes Risiko für die Entwicklung einer Herz-Kreislauf-Erkrankung besteht“, betont Studienautorin Elisabeth van Rossum. „Dann könnte vielleicht in Zukunft die gezielte Bekämpfung der Auswirkungen von Stresshormonen im Körper ein neues Behandlungsziel werden.“

Die Autoren räumen mehrere Einschränkungen der Studie ein. Wichtig vor allem: Bei der Untersuchung handelt es sich um eine Beobachtungsstudie, die nicht beweist, dass Stress wirklich Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursacht – sondern nur darauf hinweist, dass ein Zusammenhang besteht.

Sie veröffentlichten ihre Ergebnisse im Rahmen des diesjährigen European Congress on Obesity (ECO) in Dublin, Irlan.

Wie Sie sich vor Herzkrankheiten schützen

Um sich vor Herzkrankheiten zu schützen, gilt es also, Stress zu reduzieren. Diese erklärt auch Stefan Waller, auch als „Dr. Heart“ bekannt, in einem Video bei FOCUS online: „Vermeiden Sie dauerhaften Stress und verbringen Sie ausreichend Zeit in Ruhe und Muße mit sich selbst, damit sie regelmäßig abschalten können.“

Sie können zudem zwei weitere einfache Maßnahmen ergreifen. Er nennt folgende Tipps:

Mit diesem Lebensstil können Sie Ihre Blutfettwerte und Ihre Blutdruckwerte häufig verbessern. Um diese zu überprüfen, sprechen Sie mit ihrem Arzt.

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