Honig zur Therapie von Atemwegsinfektionen – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal
Kann Honig zur Linderung von Atemwegsinfektionen beitragen?
Honig ist ein altbewährtes Hausmittel bei Erkältungen, doch lässt sich dies auch wissenschaftlich untermauern? Ein Forschungsteam der University of Oxford hat die bisher verfügbaren Studien ausgewertet und Honig zur Therapie von Atemwegsinfektionen als durchaus empfehlenswert bewertet.
Honig sorge bei vielen Atemwegsinfektionen für eine Linderung der Symptome und insbesondere des Hustens, berichten die Forschenden in einer Pressemitteilung der University of Oxford zu den Studienergebnissen. Auch könne Honig die Bemühungen um eine Eindämmung der Antibiotikaresistenzen unterstützen. Veröffentlicht wurde die Studie in dem Fachmagazin „BMJ Evidence Based Medicine“.
Signifikante Linderung der Symptome
Die systematische Metaanalyse umfasste 14 Studien, die sich mit der Wirksamkeit von Honig bei Atemwegsinfektionen befassten. In den Studien wurden Symptome wie Hustenschwere, Hustenhäufigkeit und Symptomlänge verglichen. Die Datenauswertung machte deutlich, dass Honig im Vergleich zur üblichen Behandlung mit einer signifikant stärkeren Reduktion der Symptome, insbesondere der Hustenschwere und -häufigkeit, verbunden war.
Honig ist seit langem als Hausmittel gegen Husten und Halsschmerzen bekannt und seit 2018 werde die Anwendung gegen akuten Husten auch vom National Institute for Health and Care Excellence (NICE) und Public Health England (PHE) empfohlen, berichten die Forschenden. Erwachsene und Kindern ab dem Alter von fünf Jahren können demnach mit Honig behandelt werden (Vorsicht: Für jüngere Kinder kann Honig ein Risiko darstellen).
Antibiotikaresistenzen dank Honig vermeiden?
Die aktuelle Studie stützt die Empfehlung und liefert qualitativ hochwertige Belege, die bei Atemwegsinfektionen für eine Anwendung von Honig sprechen. Auch angesichts der weltweit zunehmenden Antibiotikaresistenzen seien solche evidenzbasierten Behandlungsempfehlungen wichtiger denn je, betont Studienautorin Hibatullah Abuelgasim von der University of Oxford,
Denn die meisten Infektionen der oberen Atemwege seien zwar auf eine Virusinfektion zurückzuführen, doch werde häufig mit der Verschreibung von Antibiotika reagiert, obwohl Viren von Antibiotika nicht beeinflusst werden. Die Folge des Antibiotika-Einsatzes seien zunehmende Resistenzen bei bakteriellen Krankheitserregern, erläutert das Forschungsteam. Bei der Anwendung von Honig besteht dieses Problem nicht und das altbewährte Hausmittel kann zudem nachweislich eine Linderung der Symptome bewirken.
Kostengünstig und gut verfügbar
Honig ist vergleichsweise kostengünstig und gut verfügbar – „viele Menschen werden wahrscheinlich sowieso welchen im Schrank haben, also lohnt es sich, ihn auszuprobieren, bevor Sie Ihren Hausarzt besuchen“, betont Studienautor Dr. Joseph Lee von der University of Oxford. Sollten sich die Symptome verschlimmern oder Sie sich sehr unwohl fühlen, ist der Besuch beim Hausarzt beziehungsweise der Hausärztin jedoch unerlässlich.
Weitere Studien erforderlich
Obwohl insgesamt die Studienlage für eine Anwendung von Honig gegen Atemwegsinfektionen spricht, bleiben laut Aussage der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einige Unsicherheiten. Beispielsweise habe sich die Anwendungsform in den Studien teilweise unterschieden. Weitere Untersuchungen, die sich insbesondere mit anderen Symptomen als Husten befassen, seien nun erforderlich. (fp)
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