Hier sind noch Dosen übrig: Wo Sie jetzt einen Impftermin ergattern können
Trotz steigender Impfquote warten hierzulande noch immer Millionen Menschen auf einen Impftermin. FOCUS Online zeigt, wie Sie Ihre Chancen erhöhen, dennoch zeitnah dranzukommen. Denn bestimmte Portale vermitteln inzwischen spontan frei gewordene Termine oder übrig gebliebene Dosen.
Die Zahl der Neuinfektion ist in den vergangenen Wochen stark gesunken, die Zahl der Impfungen steigt. Deutschlandweit wurden laut Bundesgesundheitsministerium knapp 50 Millionen Impfdosen verabreicht. Damit sind hierzulande insgesamt 15.009.970 Personen vollständig geimpft, das entspricht 18 Prozent der Gesamtbevölkerung. 36.004.055 Personen, also 43,3 Prozent haben zudem mindestens eine Impfdosis erhalten.
Damit verbleiben aber weiterhin über 50 Prozent der Deutschen, die noch keine einzige Dosis bekommen haben. Geht man von aktuellen Umfragewerten aus, sehnen sich aber mehr als 70 Prozent der noch Nicht-Geimpften nach dem erlösenden Pieks. Lediglich 4,6 Prozent gaben laut Report des Robert-Koch-Instituts, der „COVIMO-Studie: Impfverhalten, Impfbereitschaft und -akzeptanz in Deutschland“ an, sich „auf keinen Fall“ impfen lassen zu wollen.
BMG Impffortschritt in Deutschland: Anteil der Bevölkerung mit mindestens einer Impfung nach Bundesland. Doch wo können Impfwillige an einen Termin kommen? FOCUS Online zeigt die verschiedenen Möglichkeiten auf. In vielen Fällen lohnt es sich, mehrere Optionen zu kombinieren, um schnellstmöglich einen Termin zu bekommen.
1. Impfung im Impfzentrum
Bislang wurde vor allem nach Prioritäten geimpft. Wer besonders für einen schweren Verlauf gefährdet war, soll zuerst drankommen und erhält einen Termin über das Impfzentrum. In Bayern etwa können sich Impfwillige schon seit Monaten bei einem landesweiten Portal registrieren und dort auch Indikationen angeben, welche sie einer Risikogruppe zuschreiben. Per SMS erfolgt dann die Benachrichtigung, man sei ab jetzt freigeschaltet für einen Impftermin.
Deutschlandweit können Sie sich online oder über die Hotline 116 117 einen Impftermin buchen. Allerdings melden immer mehr Impfzentren, im Augenblick nur noch Zweitimpfungen durchführen zu können. Der Grund: Die für Juni erhaltenen Dosen sind bereits verplant und müssen im richtigen Impfabstand nach den Erstimpfungen als Zweitimpfung verabreicht werden.
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2. Impfung beim Hausarzt
Wer sich noch nicht online oder über die Hotline registrieren kann, kann versuchen, über den Hausarzt an eine Dosis zu kommen. Viele niedergelassene Praxen bieten eine Warteliste für Impfwillige an. Bleiben etwa Dosen übrig, können auch Personen drankommen, die spontan zum Termin erscheinen – unabhängig von ihrer Priorisierung. Andere Praxen bieten online eine Terminvergabe an.
Nun fällt besagte Priorisierung allerdings in immer mehr Bundesländern, zum 7. Juni dann in ganz Deutschland. Die Chance, dann etwa beim Hausarzt oder im Impfzentrum einen Termin zu bekommen, scheint dadurch noch geringer. Immerhin könnte dann ja jeder eine Dosis bekommen. So viele Dosen sind im Augenblick allerdings noch nicht verfügbar.
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3. Online-Angebote, um einen Impftermin zu bekommen
Zwar gibt es im Augenblick noch nicht genug Dosen, um jedem in Deutschland sofort ein Impfangebot zu machen. Allerdings bleiben doch immer wieder welche übrig. Sowohl in den Impfzentren als auch beim Hausarzt – etwa dann, wenn die Patienten nicht erscheinen. Da die Fläschchen mit der umkämpften Flüssigkeit nur für eine bestimmte Zeit haltbar sind, müssen diese verimpft werden – und genau darin liegt Ihre Chance.
Denn es gibt verschiedene Online-Portale, über die Sie genau diese übrigen Dosen bekommen können. Das funktioniert über Websites und Apps.
- „ImpfterminÜbersicht“ und „Impfterminradar“: Über die Seiten „ImpfterminÜbersicht“ oder „Impfterminradar“ können Sie etwa nach einzelnen freien Terminen in den Impfzentren suchen. Hier finden Einwohner aus zehn Bundesländern freie Termine und können sie direkt buchen. Außerdem können sie bis zum Fall der Impfpriorisierung die Termine filtern und angeben ob Sie mit Ihrem Alter zur Risikogruppe gehören. Dieses Angebot besteht bislang für die Bundesländer Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein und Thüringen.
- „Corona-Impftermin“: Eine weitere Möglichkeit, an einen Termin zu gelangen, bietet die Website „Corona-Impftermin“. Sie listet online Termine in Arztpraxen aus 20 deutschen Großstädten auf, darunter Hamburg, Berlin und Köln. Nutzer können sich hier über Twitter oder Telegram benachrichtigen lassen, sobald ein Termin in der eigenen Stadt verfügbar wird.
- „Ranstad Impf-Finder“: Ein ähnliches Konzept verfolgt die App „Ranstad Impf-Finder“. Hier können Sie einen Radius festlegen und in diesem nach freien Terminen suchen. Das Portal bringt Mediziner und Impfwillige zusammen: Ärzte können sich ebenfalls auf dem Portal registrieren und die Anzahl der verfügbaren Impfdosen und die Zeitspanne, in der sie impfen wollen, eingeben. Zudem können Sie auswählen, mit welchem Vakzin Sie geimpft werden möchten.
- „Sofort-Impfen“: Die Initiative „Sofort-Impfen“ bietet künftig ebenfalls die Möglichkeit, einen Termin zu finden. Dazu müssen Sie sich auf der Website registrieren und erhalten per Mail freie Termine. Melden Sie sich zuerst, bekommen Sie den Termin. Die Website besteht bereits, gestartet ist diese Initiative allerdings bislang nicht.
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