Hersteller homöopathischer Arzneimittel verklagt Kritiker
Weil sie in einem Interview behauptet hat, homöopathische Arzneimittel wirken „nicht über den Placebo-Effekt hinaus“, wird die ehemalige Homöopathin Natalie Grams von einem Hersteller verklagt.
Sie dürfe diese Aussage nicht mehr wiederholen, ansonsten sollen ihr 5100 Euro Vertragsstrafe drohen. Das berichtet die "Süddeutsche". ""Hevert hat mich abgemahnt, obwohl ich den Stand der Wissenschaft vertrete", sagt sie.
Bislang gebe es nun einmal keine wissenschaftlich haltbaren Belege, dass homöopathische Arzneimittel – so wie von ihr in einem Interview erwähnt – über den Placebo-Effekt hinaus wirken. Grams ist sich sicher: Das ist der Versuch, "Kritiker mundtot zu machen". Und das, obwohl sie gar nicht explizit auf die Produkte des Herstellers Hevert eingegangen ist.
Kein Einzelfall
Grams ist dabei kein Einzelfall. Auch der Bremer Gesundheitswissenschaftler Gerd Glaeske soll ein ein Anwaltsschreiben bekommen haben, da er in einer ARD-Sendung die Wirkung von gewichtsreduzierenden homöopathischen Arzneimitteln anzweifelte. Er soll inzwischen zugesichert haben, diese Aussage nicht mehr zu wiederholen.
In Deutschland gilt: Homöopathische Arzneimittel unterliegen nicht denselben gesetzlichen Anforderungen wie übrige Arzneimittel. Die meisten Stoffe lediglich registriert, und nicht zugelassen werden. Daher wird kein Wirksamkeitsnachweis gefordert.
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