Drosten: Für Großteil ist im Herbst keine Auffrischungsimpfung nötig

News zur Coronavirus-Impfung vom 24. August 2021
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Frankreich empfiehlt dreifache Impfung für über 65-Jährige
14.31 Uhr: Die französische Gesundheitsbehörde (HAS) hat eine Corona-Auffrischungsimpfung für alle Bürger ab 65 Jahren empfohlen. Auch Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes oder Fettleibigkeit, die bei einer Infektion ein erhöhtes Risiko haben, schwer zu erkranken, sollten „nach einer Analyse der vorliegenden Daten“ eine dritte Impfdosis erhalten, erklärte die Behörde am Dienstag.
Das Gesundheitsministerium hatte in der vergangenen Woche Auffrischungsimpfungen für alle Bewohner von Altenheimen, alle über 80-Jährigen, die zu Hause leben sowie für Hochrisikopatienten und Menschen mit unterdrücktem Immunsystem angekündigt.
Weil: Kaum Einschränkungen für Geimpfte und Genesene mehr
14.27 Uhr: Für Menschen, die gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Covid-19-Erkrankung genesen sind, soll es von Mittwoch an in Niedersachsen einen leichteren Corona-Alltag geben. "Geimpfte und Genesene sind in der Corona-Pandemie künftig im Wesentlichen nicht mehr von Einschränkungen betroffen", sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) bei der Vorstellung der neuen Corona-Verordnung am Dienstag in Hannover. Sie tritt am Mittwoch in Kraft.
Für die Ungeimpften werde das Leben hingegen aufwendiger werden, sagte Weil. Die bisher kostenlosen Corona-Bürgertests werde es ab Oktober nicht mehr geben. Für Ungeimpfte und Nicht-Genesen erhöhe sich perspektivisch der finanzielle und logistische Aufwand. Die neue Verordnung sieht die von Bund und Ländern beschlossene Umsetzung der 3G-Regel in Niedersachsen vor.
Mit der neuen Verordnung wolle die Landesregierung einen "Systemwechsel" vornehmen, so Weil. Die Verhältnisse hätten sich verändert, deshalb müsse auch die Grundlage der Verordnung zur Pandemiebekämpfung eine andere sein. "Für die Mehrheit der Bevölkerung besteht kein nennenswertes Risiko mehr und geht auch keines mehr von ihnen aus".
Tschentscher verkündet "2G-Modell" für Hamburg – und appelliert an Ungeimpfte
12.45 Uhr: Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat am Dienstag Sonderregeln für Geimpfte und Genesene in Form des "2G-Optionsmodells" verkündet. "Geimpfte und Genesene tragen nicht großartig zum Infektionsgeschehen bei", so Tschentscher. Hamburg habe derzeit eine Inzidenz von 79,0, bei den Geimpften allein liege sie bei weniger als 5.
Mit dem neuen Modell könnten deswegen beispielsweise Restaurants oder Konzertveranstalter allein für Geimpfte und Genesene Angebote machen und Ungeimpfte trotz eines negativen Corona-Tests den Zutritt verwehren. Für Geimpfte und Genesene könnte das bedeuten, dass keine Abstandsregeln gelten, sie keine Masken tragen müssen und sich ihre Plätze wieder frei wählen können. Die Veranstalter wiederum könnten dann wieder mehr Gäste auf einmal zulassen und bewirten – sofern sie die Kontrollen übernehmen.
"Dieser Schritt bietet große Chancen", so Tschentscher. "Wir wollen damit auch signalisieren, dass es keinen generellen Lockdown mehr geben wird, selbst wenn die Infektionszahlen steigen." Beschränkungen würden nur noch für Ungeimpfte gelten. Tschentscher appellierte in diesem Zusammenhang noch einmal, sich impfen zu lassen.
Drosten und Ciesek: Impfstatus der Erwachsenen beeinflusst Situation an Schulen
09.37 Uhr: Für die Offenhaltung der Schulen im zweiten Pandemie-Herbst spielen Experten zufolge Erwachsene eine entscheidende Rolle. Vereinzelte Infektionen an den Schulen sind nach Ansicht des Berliner Virologen Christian Drosten hinnehmbar, wenn möglichst alle Eltern und Lehrer geimpft sind. "Ein kontrolliert schwelendes Geschehen muss man akzeptieren, wenn der Schulbetrieb laufen soll. Man wird nicht jegliche Verbreitung an Schulen unterbinden können, aber möglichst eine unkontrollierte Ausbreitung." Auch die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek hält es generell für wichtig, dass sich so viele Erwachsene wie möglich impfen lassen. "Das ist wichtig für den Eigenschutz, aber eben auch, um diejenigen zu schützen, die sich nicht beziehungsweise noch nicht impfen lassen können. Dazu zählen insbesondere auch Kinder."
Spahn: Kein neuer Lockdown für Geimpfte – aber eine Warnung für Ungeimpfte
08.51 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat bekräftigt, dass es keinen weiteren Lockdown für Geimpfte und Genesene mehr geben soll. "Für Geimpfte und Genesene wird es keine weiteren Beschränkungen geben, keine Ausgangssperren, keine Beschränkungen. Das ist die geltende Rechtslage", so Spahn.
Er ließ aber offen, ob es Maßnahmen für Ungeimpfte geben wird – und sprach eine Warnung aus. "Wenn sich jetzt in den nächsten Tagen, in den nächsten drei, vier, fünf Wochen noch viele Bürgerinnen und Bürger impfen lassen, dann haben wir eine gute Chance, keine weiteren Maßnahmen im Herbst und Winter zu brauchen." Wir alle hätte es nun selbst in der Hand, ob sich überhaupt weitere Fragen stellten, so der CDU-Politiker. Henning Kaiser/dpa Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit.
Patientenschützer beklagen mangelnde Impfbereitschaft in der Altenpflege
06.32 Uhr: Angesichts der vierten Corona-Welle beklagen Patientenschützer einen immer noch lückenhaften Impfschutz bei den Beschäftigten in Pflegeheimen und Pflegediensten: "Die Impfbereitschaft beim Personal in der Altenpflege ist zum Teil nicht so hoch wie sie sein sollte", sagt Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Das betrifft stationäre Einrichtungen, aber auch mobile Pflegedienste." Anders scheine es in der Krankenpflege zu sein, so Brysch. Hier sei die Impfbereitschaft höher. Eine berufsspezifische Impfpflicht ist in den Augen der Patientenschützer jedoch nicht die richtige Antwort auf die Impflücken: "Eine solche Pflicht käme in einem Mangelberuf wie der Altenpflege eher einer Verzweiflungstat nahe und wäre kontraproduktiv", so Brysch.
Weltärztechef Montgomery fordert erstmals Impfpflicht für Deutschland
Dienstag, 24. August, 06.14 Uhr: Erstmals spricht sich Frank Ulrich Montgomery, Chef des Weltärztebundes, im Interview mit Report Mainz für eine Impfpflicht aus. Er erklärte gegenüber dem ARD-Politikmagazin: „Eine Impfpflicht hielte ich für sehr sinnvoll und sehr vernünftig.“
Impfen sei der Schlüssel zur Vermeidung von Lockdowns und von wirtschaftlichen Rückschritten. Insbesondere, wenn „sich Menschen im größeren Maße der Impfung entziehen“, wie es aktuell in Deutschland der Fall ist, sei eine Impfpflicht sinnvoll. dpa/Guido Kirchner/dpa Frank Ulrich Montgomery
Bislang hat die Bundesregierung eine Impfpflicht kategorisch ausgeschlossen, häufig verbunden mit dem Hinweis, eine Impfpflicht sei grundgesetzwidrig. Dem aber widersprechen mehrere Rechtswissenschaftler gegenüber Report Mainz.
Prof. Thomas Fischer, ehemaliger Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof, sagte im Interview: „Die Impfpflicht ist eine verhältnismäßige, erforderliche und auch angemessene Maßnahme.“ Aus seiner Sicht spreche nichts dagegen, „eine solche Impfpflicht einzuführen“. Ausgenommen seien diejenigen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen könnten.
Eine Impfpflicht sei das Mittel der Wahl, wenn sich ein größerer Teil der Bevölkerung der Impfung verweigere, betonte auch Prof. Jörn Ipsen, ehemaliger Präsident des Niedersächsischen Staatsgerichtshofes. Es gebe „einen verfassungsrechtlichen Anspruch auf Gesundheitsschutz“, wie das Bundesverfassungsgericht jüngst geurteilt habe. Die Rechtsgrundlage sei eindeutig im Infektionsschutzgesetz vorhanden. „Es bedarf deshalb keines neuen Gesetzes, sondern nur einer Rechtsverordnung, die der Bundesgesundheitsminister erlassen könnte.“ Erforderlich sei die Zustimmung des Bundesrates.
Die Bundesregierung hatte sich bereits Monate vor der Zulassung des ersten Impfstoffes darauf festgelegt, dass es keine Impfpflicht geben werde. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, CDU, hatte bereits am 18. November 2020 anlässlich einer Bundestagsdebatte erklärt: „Ich gebe Ihnen mein Wort, es wird in dieser Pandemie keine Impfpflicht geben.“
Lotterie im Gaza-Streifen soll Menschen zur Corona-Impfung ermutigen
20.57 Uhr: Mit einer Lotterie wollen die Behörden im Gazastreifen die Menschen zu einer Corona-Impfung bewegen: Wer sich gegen das Virus immunisieren lässt, kann umgerechnet bis zu 2600 Euro gewinnen. Die Initiative soll die Einwohner ermutigen, "ihr Leben zu retten", sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in dem Palästinensergebiet am Montag. In den vergangenen Tagen hatten die Behörden einen sprunghaften Anstieg der Infektionen mit der hoch ansteckenden Delta-Variante verzeichnet. Jeff Gritchen/The Orange County Stiche für die Ewigkeit: Nach seiner zweiten Impfung lässt sich ein Italienischer Student seinen digitalen Impfpass auf den arm tätowieren (Symbolbild).
Bislang haben in dem Gebiet mit rund zwei Millionen Einwohnern etwa 135.000 Menschen zwei Dosen eines Corona-Impfstoffs erhalten. Viele Bürger sind jedoch skeptisch und zögern die Immunisierung hinaus. Um diese Einwohner zu ermutigen, veranstaltet das Gesundheitsministerium ab Mittwoch eine Lotterie für Menschen ab 55 Jahren: Jeden Tag können zehn Geimpfte umgerechnet rund 170 Euro gewinnen. In einem Monat werden drei weitere Geimpfte ausgelost, die sich jeweils über einen Hauptgewinn von umgerechnet rund 2600 Euro freuen dürfen.
Die Behörden in dem von der radikalislamischen Hamas regierten Gazastreifen kündigten zudem eine Impfpflicht für alle Staatsbediensteten an. Seit Pandemiebeginn wurden in dem Palästinensergebiet mehr als 122.520 Corona-Infektionen und 1125 Todesfälle registriert.
News York führt Corona-Impfpflicht für Schulpersonal ein
18.37 Uhr: Nach der vollständigen Zulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech und Pfizer in den USA hat die Stadt New York die verpflichtende Injektion des Vakzins für alle Schulangestellten angekündigt. Unter anderem Lehrer sowie alle anderen Beamten und Menschen mit Kontakt zu Schülern müssten bis zum 27. September mindestens eine Dosis erhalten haben, sagte Bürgermeister Bill de Blasio am Montag in New York. Es blieb dabei zunächst offen, was mit jenen passieren wird, die die Impfung trotzdem verweigern.
"New York City sendet eine starke Botschaft: Wir werden alles tun, um die Delta-Variante zu bekämpfen, um Covid zu bekämpfen", meinte Stadtoberhaupt de Blasio mit Blick auf die steigenden Infiziertenzahlen. Die vollständige Zulassung des Biontech/Pfizer-Impfstoffes, die von der zuständigen US-Behörde FDA kurz zuvor verkündet worden war, sei ein Wendepunkt im Kampf gegen die Pandemie. Zuvor war Impfskeptikern in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens die Option geboten worden, der Impfung durch regelmäßige Tests zu entgehen. Thomas Riedel Impfzentren schließen, „Booster-Impfung“ kommt: Droht nun wieder ein Ansturm auf Karlsruher Arztpraxen?
In New York waren Anfang des Sommers fast alle Covid-Restriktionen angesichts der voranschreitenden Impfkampagne gefallen – doch die Delta-Variante heizte die Verbreitung zuletzt wieder an. Der größten US-Stadt könnten nun ähnliche Entscheidungen in anderen Städte folgen.
Griechische Regierung will zukünftig keine Rücksicht mehr auf Ungeimpfte nehmen
16.51 Uhr: Die griechische Regierung hat erneut deutlich gemacht, dass im Herbst beim Corona-Krisenmanagement keine Rücksicht auf Ungeimpfte genommen werden soll. Leider lehnten manche Mitbürger die Corona-Impfung ab, sagte der griechische Regierungssprecher Giannis Oikonomou am Montag in Athen. Die Gründe dafür seien bekannt, würden aber weder von der wissenschaftlichen Gemeinschaft noch von der Mehrheit der Bürger oder von der Regierung selbst akzeptiert. "Die Gesellschaft kann nicht warten und vor allem nicht von solchen Auffassungen in Geiselhaft genommen werden", sagte Oikonomou.
Am Dienstag will die griechische Regierung neue Corona-Maßnahmen für den Herbst bekanntgeben. Angesichts steigender Infektionszahlen ist Athen im Zugzwang; die Regierung hatte aber immer wieder betont, keinen neuen Lockdown veranlassen zu wollen. Stattdessen soll Ungeimpften der Zugang zu geschlossenen Räumen im Freizeitbereich verwehrt werden. Clubs, Diskotheken, Kinos, Theater und die Gastronomie könnten also ohne Impfnachweis kaum besucht werden. Oliver Berg/dpa/Symbolbild Ein Hausarzt impft einen Jugendlichen in seiner Praxis.
In Griechenland gibt es bereits eine Impfpflicht für Beschäftigte in der Pflege, im Gesundheitssektor und beim Militär. Wer sich nicht impfen lässt, wird in diesen Bereichen ohne Gehalt freigestellt. Im Bildungsbereich wird bisher von einer Impfpflicht für Lehrende abgesehen. Lehrer und Professoren müssen sich stattdessen zweimal pro Woche auf das Coronavirus testen lassen.
Vollständige US-Zulassung für Impfstoff von Biontech/Pfizer
15.50 Uhr: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Mittel des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer als erstem Corona-Impfstoff in den USA die vollständige Zulassung erteilt. Sie gelte für Menschen ab 16 Jahren, teilte die FDA am Montag mit und nannte die Entscheidung einen "Meilenstein" im Kampf gegen die Pandemie. Die Notfallzulassung für Personen ab zwölf Jahren bleibe weiterhin bestehen.
Der Impfstoff ist in den USA seit Dezember mit einer Notfallzulassung im Einsatz, im Mai hatten Biontech und Pfizer die vollständige Zulassung beantragt. Dafür musste die FDA, die ein beschleunigtes Verfahren nutzte, etwa zehnmal so viele Daten prüfen wie für die Notfallzulassung – darunter viele, die aus dem massenhaften Einsatz des Impfstoffs im Land in den vergangenen Monaten gewonnen wurden.
Die vollständige Zulassung könnte den Erwartungen vieler Experten zufolge weitere Impfpflichten nach sich ziehen – etwa von Stadtverwaltungen, Universitäten oder Gesundheitseinrichtungen, die unter anderem aus rechtlichen Gründen die vollständige Zulassung für einen solchen Schritt abwarten wollten.
Israel will Schüler in Unterrichtszeit impfen
12.11 Uhr: Mit Beginn des neuen Schuljahres am 1. September will Israel Schülerinnen und Schüler während der Unterrichtszeit gegen das Corona-Virus impfen. Dafür sei lediglich die Zustimmung der Eltern erforderlich, teilte das Corona-Kabinett der Regierung am Montag mit.
Israel impft grundsätzlich Kinder schon mit zwölf Jahren, in Ausnahmefällen sogar schon mit fünf. Dies gilt allerdings nur für besonders gefährdete Kinder – etwa wegen extremer Fettleibigkeit, schweren chronischen Lungenkrankheiten oder Herzproblemen.
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