Der Trend geht wahrscheinlich zu milderen Covid-Verläufen – sagt die WHO

Wie geht es weiter mit der Coronapandemie? Kommen gefährlichere Varianten auf uns zu? Oder wird es besser? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nimmt an, dass Corona-Infektionen in Zukunft zu schwächeren Krankheitsverläufen führen. Das sei nach derzeitigem Wissensstand das wahrscheinlichste von drei Szenarien, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf. Dies gehe aus einem Plan zur Beendigung der pandemischen Notlage der WHO hervor. "Basierend auf dem, was wir jetzt wissen, ist das wahrscheinlichste Szenario, dass sich das Covid-19-Virus weiterentwickelt, aber die Schwere der Krankheit, die es verursacht, mit der Zeit abnimmt, wenn die Immunität aufgrund von Impfungen und Infektionen zunimmt."

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WHO: Auch zwei andere Szenarien möglich

Es könne in diesem Szenario laut WHO aber weiterhin immer wieder zu Anstiegen der Infektionszahlen kommen, wenn die Immunität vieler Menschen nach einiger Zeit abnimmt. Dann seien erneute Auffrischungsimpfungen für besonders gefährdete Personengruppen notwendig, hieß es in einem Strategiepapier der WHO. Die UN-Organisation hält auch saisonal wiederkehrenden Corona-Wellen in den gemäßigten Klimazonen, zu denen Europa gehört, für möglich.

In Bezug auf die beiden anderen möglichen Szenarien sagte Tedros, dass im besten Fall deutlich weniger schwerwiegende Varianten entstehen und Auffrischungsimpfungen oder angepasste Impfstoffe nicht erforderlich sein werden.

Im schlimmsten Fall käme eine neue, hoch übertragbare und tödlichere Variante des Virus. In diesem Szenario wären Impfstoffe weniger wirksam und die Immunität gegen schwere Krankheiten und Todesfälle würde schnell nachlassen, was erhebliche Änderungen an den derzeitigen Impfstoffen und eine breite Kampagne von Auffrischungsimpfungen für gefährdete Gruppen erfordern würde.




Hinter den Masken


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WHO will 70 Prozent der Welt gegen Corona impfen

Die wöchentliche Zahl an Neuinfektionen ging laut WHO in der Vorwoche weltweit um 14 Prozent auf etwa zehn Millionen Fälle zurück. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie bis Sonntag 479 Millionen Corona-Fälle und mehr als sechs Millionen Todesfälle gemeldet. Die WHO setzt sich weiterhin für das Ziel ein, 70 Prozent der Weltbevölkerung gegen Corona zu impfen, wobei der Schwerpunkt auf denjenigen liegt, die am anfälligsten für schwerwiegende Folgen sind.

Um zur Beendigung des Notfalls beizutragen, forderte die WHO die Länder auf, die Virusüberwachungskapazitäten fortzusetzen oder zu verstärken, um Frühwarnzeichen für signifikante Veränderungen des Virus zu erkennen. Sie forderte auch eine verbesserte Erkennung von Long Covid, um langfristige Behinderungen nach dem Ende der Pandemie zu verfolgen und zu reduzieren. Laut WHO müssen die Länder auch die Virusentwicklung innerhalb von Tierpopulationen im Auge behalten.

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