Coronavirus: Geringere Infektionsgefahr durch Raumluftfilter – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal
SARS-CoV-2-Infektionsgefahr durch Raumluftreiniger senken
Besonders in geschlossenen Räumen scheint die Infektionsgefahr mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 hoch zu sein. Die Bundeswehr sucht nach Möglichkeiten, wie sich das Infektionsrisiko in Innenräumen senken lässt. Raumluftreiniger scheinen hierzu eine geeignete Methode zu sein.
Forschende der Universität der Bundeswehr München suchen nach geeigneten technischen Lösungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie. Zu diesem Zweck analysierte das Team, inwieweit sich Raumluftfilter zur Senkung der Infektionsgefahr eignen.
Bislang kein Schutz vor Aerosolen in Innenräumen
Infektiöse Aerosole, also kleinste Teilchen, die längere Zeit in der Luft schweben können, stellen nach derzeitigen Erkenntnissen eine große SARS-CoV-2-Ansteckungsgefahr in Innenräumen dar. Mithilfe von Mund-Nasen-Bedeckungen lassen sich diese kleinsten Teilchen nicht filtern. Die Aerosole können sich innerhalb eines unbelüfteten Raumes anreichern, wodurch die Gefahr einer Infektion steigt.
Während in den wärmeren Monaten die Innenräume gut belüftet sind und viele Aktivitäten nach draußen verlagert werden können, besteht die Gefahr, dass in den Wintermonaten die Infektionen wieder stärker ansteigen, da sich die Menschen vorwiegend in geschlossenen Räumen aufhalten.
Bundeswehr testet Raumluftfilter
Die Bundeswehr untersuchte nun, ob sich die Aerosolkonzentration in Innenräumen durch eine Raumluftfilterung reduzieren lässt. Hierzu setzten die Forschenden einen Raumluftreiniger mit einem Volumenstrom von bis zu 1500 m3/h ein, mit dem sich Aerosol mit einem Durchmesser von 0,1 bis 0,3 μm zu 99,99 Prozent aus der Raumluft abscheiden lässt. Die Ergebnisse wurden mit einer speziellen Lasermesstechnik überwacht.
Wie effektiv war der Raumluftfilter?
Aus den Untersuchungen geht hervor, dass sich die Viruskonzentration in einem Raum mit 80 Quadratmetern durch den Raumfilter innerhalb von sechs Minuten halbieren lässt. Bei Dauerbetrieb war eine Anreicherung von infektiösem Aerosol nicht möglich. Gleiche Ergebnisse zeigten sich auf einem 22 Meter langen Flur mit über 40 Quadratmetern auf dem ein Raumluftfilter betrieben wurde.
Einschränkung bei der Verwendung
Nach Angaben der Bundeswehr kann es jedoch zu Einschränkungen der Effektivität kommen, wenn sich zu viele Möbel und Objekte in einem Raum befinden oder wenn der Raum eine ungünstige Geometrie aufweist. Hier müsste das Gerät entweder mit einem erhöhten Volumenstrom betrieben werden oder mehrere Filter zum Einsatz kommen.
Auch die Stelle im Raum, an der der Filter aufgestellt wird, ist laut Bundeswehr entscheidend. „Um eine möglichst effektive Filterung der Raumluft zu ermöglichen, sollte der Raumluftreiniger an der längsten Raumseite in der Mitte positioniert sein“, erläutert das Forschungsteam. Dabei sei darauf zu achten, dass der Deckenbereich in Richtung der Ausströmungen möglichst nicht von Objekten unterbrochen wird, da sich sonst ungünstige Wirbelströmungen im Raum entwickeln könnten.
Eine sehr sinnvolle technische Lösung
Die Bundeswehr hält mobile Raumluftfilteranlagen für eine geeignete Möglichkeit, um die Virenlast in Innenräumen zu senken. Die Viren im Filter können abgetötet werden, indem der Filter täglich für 30 Minuten auf rund 100 Grad Celsius aufgeheizt wird. Diese Methode sei vor allem für Büros, Schulen, Wartezimmer, Essräume, Fitnessstudios und ähnliche Innenräume „eine sehr sinnvolle technische Lösung“, so die Universität der Bundeswehr.
Hygieneregeln dennoch erforderlich
Die Forschenden der Bundeswehr betonen jedoch, dass nur das Aerosol durch die Filter abgefangen werden kann. Das direkte Infektionsrisiko durch Anhusten, enge Kontakte oder lange Unterhaltungen könne so nicht verhindert werden. Hygieneregeln wie ausreichend Abstand halten müssen demnach auch in einen Raum mit Luftfilterung eingehalten werden. (vb)
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