Corona und Grippe: Menschen mit Diabetes wird zur Impfung geraten – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal
Grippeimpfung für Menschen mit Diabetes
Fachleute empfehlen Menschen mit Diabetes, sich jedes Jahr erneut gegen Influenza impfen zu lassen. Denn bei der sogenannten Zuckerkrankheit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr und zudem kann die Grippe deutlich schwerer verlaufen. Die Impfung könnte vor allem auch während der Corona-Pandemie von Vorteil sein.
Wie das Robert Koch-Institut (RKI) auf seiner Webseite erklärt, haben Personen mit Grundkrankheiten wie Diabetes ein erhöhtes Risiko, schwere oder tödliche Krankheitsverläufe einer Grippeinfektion zu entwickeln. Ihnen wird daher geraten, sich gegen Influenza impfen zu lassen. „Gerade im Rahmen der COVID-19-Pandemie ist eine hohe Influenza-Impfquote bei Risikogruppen essentiell, um in der Grippewelle schwere Influenza-Verläufe zu verhindern und Engpässe in Krankenhäusern (u.a. bei Intensivbetten, Beatmungsplätzen) zu vermeiden“, schreiben die Fachleute.
Impfung für Risikogruppen
Die Ständige Impfkommission des RKI (STIKO) empfiehlt Menschen mit Diabetes mellitus, sich jährlich gegen Grippe impfen zu lassen. Denn Menschen mit einer chronischen Erkrankung haben nicht nur ein erhöhtes Risiko für Grippeinfektionen, sondern eine Virusgrippe verläuft bei ihnen häufig auch schwerer.
Eine Grippe-Impfung ist laut Fachleuten bereits ohne Berücksichtigung der derzeit weltweit grassierenden Corona-Pandemie besonders für Risikogruppen wie chronisch Kranke, Menschen über 60 Jahre, Schwangere ab dem 4. Monat sowie medizinisches Personal empfehlenswert.
„Wer unter einer chronischen Herz-Kreislauf-, Atemwegs- oder einer Stoffwechselerkrankung wie Diabetes mellitus leidet, weist ein erhöhtes Risiko für eine Grippe mit schwerem Verlauf auf“, erläutert Professor Dr. med. Thomas Haak, Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim in einer aktuellen Mitteilung.
„Momentan wissen wir auch noch nichts über gleichzeitige Verläufe von Influenza und dem Corona-Virus SARS-Cov-2“, so der Diabetologe. Womöglich beeinflussen sie sich gegenseitig.
Erkrankungen können sich ähnlich äußern
Eine Virusgrippe und die durch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 hervorgerufene Erkrankung COVID-19 können sich zunächst sehr ähnlich äußern: Typische Symptome sind sehr plötzlich auftretendes hohes Fieber bis 40 Grad Celsius, trockener Reizhusten, heftige Kopf- und Gliederschmerzen sowie ein starkes Erschöpfungsgefühl.
Wie in der Mitteilung erläutert wird, können sowohl Grippe als auch COVID-19 bei chronisch Erkrankten schwerer und länger als bei Gesunden verlaufen, da ihr Immunsystem bereits geschwächt ist. Rückfälle treten bei ihnen ebenfalls häufiger auf als bei Stoffwechselgesunden.
„Die Gefahr, bei Grippe oder COVID-19 zusätzlich noch eine Lungenentzündung zu entwickeln, ist bei Menschen mit Diabetes ebenfalls höher“, erklärt Professor Haak. Ein grippaler Infekt hingegen beginnt oft mit Erkältungssymptomen wie Schnupfen und Halsschmerzen, die sich über einige Tage steigern können und dann wieder abflauen.
Keine dauerhafte Immunisierung
Grippe-Viren verändern sich ständig: Da immer wieder neue Influenzavirus-Varianten auftreten, kommt es bei einmal durchgemachter Erkrankung nicht zu einer dauerhaften Immunisierung. Deswegen ist jedes Jahr eine neue Impfung mit einem angepassten Impfstoff notwendig.
Nach der Injektion des Wirkstoffes dauert es laut den Fachleuten etwa zwei bis drei Wochen, bis der Schutz aufgebaut ist.
Gegen Grippe-Viren wird idealerweise im Herbst geimpft. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe rät Menschen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes daher, sich nach Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt oder ihrer Ärztin möglichst bald immunisieren zu lassen.
In der Regel werden die Kosten für die Grippe-Impfung bei Menschen mit Diabetes oder anderen chronischen Erkrankungen von der Krankenkasse getragen. (ad)
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