Corona-Entwarnung? Lauterbach-Ministerium macht die Verwirrung perfekt
Erst Entwarnung, dann Rückzieher mit kurioser Begründung: Das Bundesgesundheitsministerium hat am Freitag für Verwirrung gesorgt. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut Robert-Koch-Institut (RKI) bei 234,4 – wobei die Dunkelziffer dennoch hoch bleibt. Alle News finden Sie im Corona-Ticker auf FOCUS online.
News zu Corona vom 02. September 2022
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Corona-Entwarnung? Lauterbach-Ministerium macht die Verwirrung perfekt
17.28 Uhr: Nach der überraschenden Coronavirus-Entwarnung, die am Mittag über die offizielle Warn-App Nina und die entsprechende Website verkündet wurde, ist die Verwirrung nun perfekt. Zwar steht in der offiziellen Mitteilung etwas von einer „Entwarnung“ – wenige Absätze später dann praktisch das genaue Gegenteil. „Das Coronavirus ist weiterhin eine ernste Gefahr für Ihre Gesundheit", heißt es dort.
Gegenüber der „Bild“-Zeitung hat sich das Gesundheitsministerium von Karl Lauterbach an einer Erklärung versucht. „Dass die Nina-Warn-App trotzdem Entwarnung anzeigt, hat technische Gründe", erklärt das Ministerium. Die bisher bestehende flächendeckende Warnung habe die Warnkarte unübersichtlich werden lassen, weil ganz Deutschland rot markiert gewesen sei. Um die Karte nun übersichtlicher werden zu lassen, habe man sich zu dieser Lösung entschieden. Warum dies nicht in der Entwarnung selbst mitgeteilt wird, ist unklar.
Bundesregierung hebt überraschend Coronavirus-Warnung auf
13.41 Uhr: Anfang April hat der Bund eine deutschlandweite Coronavirus-Warnung herausgegeben. Am Freitag wurde diese nun überraschend aufgehoben. Eine entsprechende Meldung findet sich in der Warn-App Nina, eine offizielle App des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Darin heißt es: „Das Coronavirus ist weiterhin eine ernste Gefahr für Ihre Gesundheit. Nutzen Sie die Angebote für die Corona-Schutzimpfung und frischen Sie wenn nötig Ihren Impfschutz auf. Auch wenn die bundesweite Warnung hiermit aufgehoben wird, beachten Sie auch weiterhin die gegebenen Handlungsempfehlungen, vor allem die AHA-Regeln.“
Noch gibt es diesbezüglich kein offizielles Statement des Gesundheitsministeriums. Erst kürzlich haben Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) das neue Infektionsschutzgesetz für Herbst und Winter vorgestellt. Dieses sieht bundeseinheitliche Regeln wie etwa das Tragen von FFP2-Masken im Personenfernverkehr vor.
Diese Ausnahmen gelten im Herbst bei der Maskenpflicht
FOCUS online/Wochit Diese Ausnahmen gelten im Herbst bei der Maskenpflicht
FDP will SPD und Grüne zu lockereren Corona-Regeln drängen
08.53 Uhr: Der erste Entwurf der Corona-Regeln für Herbst und Winter steht, doch hinter den Kulissen wird weiter debattiert. Die FDP will auf Lockerungen drängen, berichtet die „Welt“ unter Berufung auf die FDP-Fraktionssitzung vom Donnerstag. So sollen die Liberalen etwa die Maskenpflicht im Flieger streichen und höhere Hürden für eine Wiedereinführung der Maskenpflicht in Schulen einführen wollen.
Dennoch wolle man sich nicht grundsätzlich gegen die Corona-Maßnahmen stellen. „Wir brauchen jetzt keine Regierungskrise. Wir wollten als FDP kein neues Infektionsschutzgesetz, aber wir sind in einer Koalition und in Verantwortung für unser Land“, sagte ein Abgeordneter der Zeitung und verwies auf den Ukraine-Krieg und die Energie-Krise. Foto: dpa Bundesjustizminister Marco Buschmann und Bundesfinanzminister Christian Lindner.
Kritik an den geplanten Corona-Maßnahmen kommt auch vom Verband der Kinder- und Jugendärzte. In einem Brief an den Gesundheitsausschuss, der der „Welt“ vorliegt, appellieren Präsident Thomas Fischbach und Johannes Huebner eine vorgesehene Maßnahme zu Streichen. Sie sprechen von einer „extremen Verschärfung der Rechtslage“ sowie einer „extremen Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen“, die medizinisch-infektiologisch nicht begründbar sei.
Konkret steht im Entwurf, dass Kinder im Falle „einer banalen, aber verdächtigen Erkältung“, so lange nicht in Schule oder Kindergarten gehen, die Einrichtungen sofort verlassen und erst dann wieder zurückkehren dürfen, wenn Corona ausgeschlossen sei. Außerdem müssten die Kinder nach einer Corona-Infektion eine ärztliche Gesundschreibung vorlegen, um wieder in Kindergarten oder Schule gehen zu können. Fischbach und Huebner appellieren: „Wir bitten Sie dringend, diese unsinnige und hochbürokratische Regelung nicht umzusetzen.“
RKI meldet 33 930 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 234,4
Freitag, 2. September, 07.30 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 234,4 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 237,3 gelegen (Vorwoche: 263,6; Vormonat: 516,1). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen.
Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 33 930 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 37 343) und 148 Todesfälle (Vorwoche: 90) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32 218 483 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
EMA erteilt Omikron-Vakzinen von Biontech und Moderna die Zulassung
14.42 Uhr: In der Europäischen Union dürfen nun auch auf die Omikron-Variante angepasste Corona-Impfstoffe eingesetzt werden. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) in Amsterdam erteilte am Donnerstag Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna die Zulassung, die auf die Omikron-Subvariante BA.1 angepasst sind. Laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sollen die neuen Impfstoffe bereits kommende Woche in Deutschland ausgeliefert werden.
Lauterbach plädiert vor EMA-Entscheidung für Omikron-Impfstoffe
14.21 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat auf zusätzliche Gründe für Corona-Impfungen mit den erwarteten, angepassten Vakzinen hingewiesen. „Es gibt den Schutz vor schwerer Krankheit und vor Tod, das ist das Wichtigste“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". So deckten die angepassten Präparate auch neue Omikron-Varianten ab. „Aber wir gehen jetzt auch wieder davon aus, dass Schutz vor Ansteckung zumindest für eine bestimmte Zeit gegeben ist.“
Lauterbach kündigte eine Informationskampagne an. Auf die Frage nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) sagte der Minister, er sei mit dem Gremium im Gespräch. Er höre, dass die Stiko eine Woche nach der erwarteten Zulassung der Präparate auch Empfehlungen aussprechen dürfte. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA wollte sich am Donnerstag zu einer Zulassung der fortentwickelten Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna äußern, die an die Omikron-Sublinie BA.1 angepasst sind.
China schickt Millionen-Metropole Chengdu in Lockdown
06.39 Uhr: Wegen eines Corona-Ausbruchs haben Chinas Behörden erneut eine Ausgangssperre in einer der größten Metropolen des Landes verhängt. Wie chinesische Staatsmedien berichteten, sollen grundsätzlich alle rund 21 Millionen Bewohner der südwestchinesischen Metropole Chengdu ab Donnerstagabend nicht mehr vor die Tür gehen. Innerhalb von vier Tagen soll dann die gesamte Stadt durchgetestet werden.
Die Behörden kündigten die strikten Maßnahmen an, nachdem am Mittwoch 132 Corona-Infektionen in Chengdu entdeckt worden waren. Landesweit meldeten die Behörden 307 neue Infektionen
RKI registriert 39.396 Neuinfektionen – Inzidenz bei 237,3
Donnerstag, 01.09., 05.36 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 237,3 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 243,7 gelegen (Vorwoche: 271,3; Vormonat: 538,9). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 39.396 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 49.201) und 90 Todesfälle (Vorwoche: 116) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32.184.553 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
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