Arzneimittel in der Umwelt – Apothekerverband stellt Forderungen
Umweltschutz sollte auch bei Arzneimitteln großgeschrieben werden, und zwar nicht nur bei der Herstellung, sondern auch beim Umgang mit nicht verwendeten Medikamenten. Der europäische Apothekerverband fordert in einem Positionspapier von der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten mehr Einsatz auf diesem Gebiet.
Im März 2019 hatte die Europäische Kommission eine Mitteilung über ein „Strategisches Konzept der Europäischen Union bezüglich Arzneimitteln in der Umwelt“ bekanntgemacht. Das Konzept legt sechs Handlungsbereiche zu sämtlichen Stadien des Lebenszyklus von Arzneimitteln fest, in denen laut Einschätzung der Kommission Verbesserungen erzielt werden könnten. Das reicht von der Entwicklung und Herstellung bis hin zur Entsorgung und Müllbeseitigung. Nun reklamieren auch die öffentlichen Apotheker in Europa ein verstärktes Engagement, um die Auswirkungen von Arzneimitteln auf die Umwelt zu verringern. Welchen Maßnahmen hierzu geeignet sein können, legt der Europäischer Apothekerverband PGEU in einem neuen Positionspapier dar.
Umweltaspekte auch in der Apothekerausbildung
Das Papier enthält zwei politische Forderungskataloge. Einer davon richtet sich an die Mitgliedstaaten. Sie sollen in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) Maßnahmen ergreifen, um die Öffentlichkeit mehr für den umsichtigen Einsatz und die Sammlung von Arzneimittelabfällen zu sensibilisieren. Außerdem wird angeregt, Leitlinien und Informationsmaterialien für Angehörige der Gesundheitsberufe über die umsichtige Verwendung von Arzneimitteln zu entwickeln. Auch in der Ausbildung von Pharmaziestudenten und in Programmen zur kontinuierlichen beruflichen Weiterentwicklung sollten Umweltaspekte von Arzneimitteln besser abgebildet werden, meint der Dachverband der nationalen Apothekerorganisationen.
Apothekengeführte Entsorgungssysteme finanzieren
Weiterhin sollen die Mitgliedstaaten eine angemessene Finanzierung von apothekengeführten Entsorgungs- und Sammelsystemen für Arzneimittel sicherstellen, wo solche Systeme vorhanden sind. Auch die Verringerung von Arzneimittelabfällen, die durch nicht verwendete Medikamente verursacht werden, wird in dem Papier angesprochen. Hierbei könnten aus Sicht der PGEU Systeme hilfreich sein, mit denen die Abgabe bestimmte Risikomedikamente so weit wie möglich an die Behandlungsdauer angepasst wird.
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