Schockierende Studie: Erkrankte Männer sterben häufiger an Brustkrebs als Frauen
Wissenschaftler der Vanderbilt University im US-Bundesstaat Tennessee weisen mit einer im September veröffentlichten Studie auf ein wichtiges Thema hin: Brustkrebs gehört bei Männern zwar zu den selteneren Krebserkrankungen, doch die Wahrscheinlichkeit, die Krankheit zu überleben, ist im Vergleich zu Frauen deutlich geringer. (Lesen Sie auch: Öko-Test – so schlecht sind Multivitaminpräparate)
Zu diesem Schluss kamen Forscher nach der Auswertung von Patientendaten, die innerhalb von zehn Jahren von der National Cancer Database erfasst worden waren. Zwischen 2004 und 2014 wurden 1,8 Millionen weibliche Erkrankte gezählt. Gering dagegen die Zahl der Männer, die wegen Brustkrebs in Behandlung waren: Die Forscher zählten 16.025 Patienten. Trotzdem zeigte sich, dass mehr Männer an der Erkrankung verstarben – innerhalb von fünf Jahren erlagen 19 Prozent mehr männliche Patienten ihrem Leiden.
Brustkrebs-Studie: Geschlecht spielt offenbar eine Rolle
Die Wissenschaftler entdeckten auch, dass Männer etwas häufiger an einer ER+-Brustkrebsvariante leiden. Dies bedeutet, dass das Zellwachstum auf das weibliche Sexualhormon Östrogen reagiert. 85 Prozent der untersuchten Männer erkrankten an dieser Form – bei Frauen waren es 75 Prozent. Diese Form lasse sich heutzutage gut durch Hormongaben behandeln, somit müssten Männer sogar ein niedrigeres Sterberisiko haben, erklärt Xiao-Ou Shu, der als Autor an der Studie beteiligt war. “Wir haben viele Behandlungsmöglichkeiten für diese Art des Brustkrebses. Theoretisch müssten Männer also bessere Resultate haben und eine geringere Sterblichkeit als Frauen aufweisen, wenn die Behandlungsmethode gleichermaßen effektiv ist.” Es liege den Ergebnissen zufolge aber nahe, dass das Geschlecht der Erkrankten einen nicht unerheblichen Einfluss bei der Behandlung haben könnte. (Lesen Sie auch: Das hilft Männern bei einer Blasenentzündung)
Der genaue Grund für die höhere Sterblichkeitsrate ist noch unklar
Allerdings bedürfe es weiterer Nachforschungen, um einen konkreten Grund für die höhere Sterblichkeit auszumachen. Durch frühere Studien weiß man bereits, dass Männer eher als Frauen dazu tendieren, eine hormonelle Therapie abzulehnen. Aber auch Rauchen, Alkoholgenuss und wenig Bewegung im Alltag können eine Rolle bei der Behandlung von Brustkrebs spielen. Außerdem könnte es nach wie vor an Aufklärung zu dem Thema mangeln: Auch wenn Brustkrebs bei Männern selten ist, so kann er doch auftreten – wird er zu spät erkannt oder nicht gezielt behandelt, sind die Heilungschancen deutlich geringer.
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