Für einen gesunden Darm: 5 Angewohnheiten, die schlecht für den Darm sind

Der Körper ist ein komplexer Organismus, der auf jede Art äußerlicher Faktoren reagiert, so auch dieVerdauung des Darms.

Plötzlich plagen dich schreckliche Schmerzen, ein Völlegefühl oder Blähungen. Oft denkt man sofort an eine schwere Erkrankung, doch meist sind es unbewusste Situationen des Alltages, die den Darm durcheinanderbringen.

Häufig ist es übermäßiger Stress, der die Prioritäten auf andere Bereiche als den Darm lenkt und ihn, damit vor große Herausforderungen stellt.

Doch auch mangelnde Bewegung oder ein zu hoher Konsum alkoholischer Getränke können Auslöser für Beschwerden des Darmbereichs sein. 
 

1. Keine Zeit zum Kauen

Entweder ist die Mittagspause zu kurz oder der Appetit zu groß ­– oft nimmt man sich zu wenig Zeit, um eine Mahlzeit wirklich zu genießen und man schlingt sie stattdessen herunter.

Dabei kommt auch der Kaumechanismus viel zu kurz, obwohl man eigentlich mindestens 30 Mal kauen sollte. Für den Darm stellt dieser Zustand eine hohe Belastung dar, da die Nahrung in zu großen Stücken in den Darm gelangt – eine Mamutaufgabe für das Organ.

Die Folge können Beschwerden wie Krämpfe oder Blähungen sein – dabei lässt sich diese Situation leicht vermeiden.

Bewusstes Kauen sorgt dafür, dass die Nahrung in kleineren Stücken in den Darm gelangt und bereits im Mund eine Art Verdauung stattfindet.

Im Speichel sind spezielle Verdauungsenzyme enthalten, die bereits beim Kauen mit der Verdauung beginnen – so sorgt beispielsweise das Enzym Amylase dafür, dass Zuckermoleküle bereits im Mund aufgespaltet werden.  
 

2. Eingeschränkte Darmtätigkeit durch Stress

Oft ist das Kauverhalten mit dem Alltagsstress verbunden – und dieser Stress wirkt sich negativ auf die Darmfunktion, aber auch den gesamten Körper aus.

Auch wenn kurzanhaltender Stress die Leistungsfähigkeit von Körper und Gehirn fördert, sorgt er im Darm für eine verringerte Tätigkeit. In Stresssituationen schüttet der Körper vermehrt Adrenalin aus, da mit einem Angst- und Fluchtmechanismus reagiert.

Da der Körper seine Energie nun ausschließlich für die Produktion von Adrenalin einsetzt, ist der Verdauungstrakt zweitrangig. 

Dauert eine Stresssituation länger an, so kann es im Magen- und Darmbereich zu Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl, Krämpfen oder Übelkeit kommen.

Reagiert der Darm immer wieder auf Stresssituation, sprechen Experten vom Reizdarmsyndrom, bei der die Aktivität der Darmmuskulatur besonders empfindlich ist. 

3. Leere Kohlenhydrate fördern Entzündungen

So lecker eine Scheibe Weißbrot oder Nudeln auch sind, für den Darm können diese Lebensmittel eine hohe Herausforderung darstellen. Lebensmittel, die aus einfachen Kohlenhydraten bestehen, enthalten einen sehr, sehr geringen Anteil an Ballaststoffen und sind daher ein besonders guter Nährboden für Viren und Bakterien.

Diese gefährlichen Darmbakterien bringen in hohem Ausmaß die Darmflora durcheinander und sorgen für Verdauungsprobleme. 

Daher sollte der Darm mit ballaststoffreichen Lebensmitteln unterstützt werden, sodass die Darmflora im Gleichgewicht bleibt.

Wenn die Ernährung aus überwiegend ballaststoffreichen und gesunden Lebensmitteln besteht, ist der gelegentliche Konsum von einfachen Kohlenhydraten kein Problem für den Darm – die Dosis bestimmt hier die Auswirkungen. 

Bildergalerie: Die besten Lebensmittel für eine gesunde Darmflora

4. Wenig Bewegung für Körper und Darm

Viele Menschen arbeiten in sitzendend – Bewegung bleibt in ihrem Arbeitsalltag oft aus und der Körper befindet sich dauerhaft im Ruhemodus. Aufgrund der mangelnden Bewegung arbeitet auch die Verdauung des Darms langsamer und kann die aufgenommene Nahrung schwerer aufspalten.

Wer seinen Darm unterstützen möchte, sollte versuchen, einen Verdauungsspaziergang in die Mittagspause zu integrieren. Die Bewegung regt sowohl die Organe als auch die Muskulatur an – darunter auch die des Darms.

Außerdem wirkt ein wenig Bewegung auch als wahrer Wachmacher, so lässt sich auch der restliche Arbeitstag bewältigen.
 

5. Regelmäßiger Alkoholkonsum

Ob Feierabendbier oder ein Glas Rotwein zum Abendessen – auch kleine Mengen Alkohol wirken sich negativ auf die Darmfunktion aus und können den Darm auf vielen Wegen schädigen. Das aufgenommene Ethanol reagiert direkt auf die Schleimhaut des Dünndarms und sorgt für Schleimhautrötungen, Zellschäden oder sogar kleinere Blutungen.

Auch indirekt kann Alkohol zu diesen Symptomen führen, da er Entzündungsprozesse im Körper fördert und damit Viren und Bakterien unterstützt. 

Unter den Folgen des Alkoholkonsums leidet auch der Magen, der in direkter Zusammenarbeit mit dem Darm steht. Auch hier schädigt Ethanol die Magenschleimhaut, sodass aufgenommene Schadstoffe nicht mehr abgewehrt werden können.

Des Weiteren sorgt häufiger Konsum von alkoholischen Getränken zur Erhöhung des Darmkrebsrisikos.

Quellen

  • Dr. Libby Weaver (2017): „Das Rushing Woman Syndrom“, abgerufen am 05.03.2021: https://www.thieme.de/de/presse/stress-beeinflusst-die-verdauung-114552.htm
  • Deutsche ReizdarmSelbsthilfe: „Krankheitsbilder“, abgerufen am 05.03.2021: https://reizdarmselbsthilfe.de/was-ist-ibs/krankheitsbilder
  • in Form (2020): „Tag der gesunden Ernährung 2020“, abgerufen am 05.03.2021: https://www.in-form.de/wissen/darm-gesundheit/
  • Prof. Dr. Manfred V. Singer, et al. (1997): „Alkohol – nur ein Genußmittel?“, abgerufen am 05.03.2021: https://www.uni-heidelberg.de/uni/presse/RuCa1_97/singer.htm
  • Jane Higdon, Ph.D., et al. (2004): „Fiber“, abgerufen am 05.03.2021: https://lpi.oregonstate.edu/mic/other-nutrients/fiber

Michelle Steinmetz

Das Original zu diesem Beitrag „Für einen gesunden Darm: 5 Angewohnheiten, die schlecht für den Darm sind“ stammt von FitForFun.

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