Vitamin-B12 nicht das Problem: Stattdessen ist ein anderer Wert bei Veganern deutlich zu niedrig

Ob nun vegane Ernährung oder eine Mischkost besser für die Gesundheit ist, darüber streiten sich die Geister. Viele Experten warnen bei einer rein pflanzlichen Diät vor allem vor einem Vitamin-B12-Mangel. Einer neuen Studie zufolge liegt das Problem aber woanders.

Wer sich mit veganer Ernährung auseinandersetzt, wird immer wieder ermahnt, auf seinen Vitamin-B12-Wert zu achten. Denn der, so lautet auch das Fazit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), sei der mit Abstand kritischste Nährstoff.

Wer sich vegan ernähren wolle, sollte demnach dauerhaft ein Vitamin-B12-Präparat zu sich nehmen, empfiehlt die DGE. Vielen Veganern scheint das auch ausreichend bekannt zu sein, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nun herausgefunden hat: Die meisten von ihnen haben ihren Vitamin-B12-Wert tatsächlich im Griff.

Vielmehr tragen sie ein erhöhtes Risiko für einen Jodmangel. Ihre Ergebnisse haben die Forscher im „Deutschen Ärzteblatt“ veröffentlicht.

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Veganer haben Vitamin-B12-Wert gut im Griff

In ihrem Studienprojekt „Risiken und Vorteile der veganen Ernährung“ hat das Forschungsteam die Nährstoffversorgung von 36 Veganern und 36 Mischköstlern unter die Lupe genommen. Dabei analysierten sie Blut- und Urinproben und werteten Lebensstil-Fragebögen und Ernährungsprotokolle aus. Von den teilnehmenden Personen – pro Gruppe jeweils 18 Frauen und Männer zwischen 30 und 60 Jahren nahmen nahezu alle Veganer und ein Drittel der Mischköstler unterschiedliche Nahrungsergänzungsmittel ein.  

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Dabei habe sich kein wesentlicher Unterschied hinsichtlich des Vitamin-B12-Wertes gezeigt – in beiden Gruppen sei er in etwa dem gleichen Maß ausreichend im Blut vorhanden gewesen. Ob das hauptsächlich an der Einnahme des Supplementes liegt – 92 Prozent der untersuchten Veganer greifen regelmäßig zu einem Präparat –, das beantwortet die Studie indes nicht. Vielmehr aber beunruhigte die Forscher der niedrige Jodwert bei den Veganern.

Veganer im Vergleich zu Mischköstlern deutlich mit Jod unterversorgt

Die in Urinproben gemessene Jodausscheidung gibt Aufschluss darüber, wie gut der Körper mit dem Spurenelement versorgt ist. Zwar war die Mehrzahl der Teilnehmenden unterversorgt. Der Mangel war bei den Veganern allerdings deutlich ausgeprägter – bei einem Drittel von ihnen lag der Wert unterhalb von 20 Mikrogramm pro Liter, dem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definierten Grenzwert, ab dessen Unterschreitung eine schwere Unterversorgung besteht.

Bei beiden Ernährungsstilen gab es bei etwa zehn Prozent der Teilnehmenden außerdem Hinweise auf einen Eisenmangel. Doch zeigten sich bei veganer Ernährung auch gesundheitliche Vorteile wie eine höhere Aufnahme von Ballaststoffen und niedrigere Cholesterinwerte.

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