LAV fordert mehr Kinderbetreuung und Schutzausrüstung für Apothekenteams
Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg hat sich in den vergangenen Tagen mit zwei Forderungen zu Wort gemeldet: Erstens fordert der Verband von DAV-Chef Fritz Becker, dass die Kinder-Notbetreuung im Land auch für Elternpaare angeboten wird, in denen nur einer von beiden in einem systemrelevanten Beruf arbeitet. Zweitens hat sich der LAV mit der Bitte nach mehr Schutzausrüstung für die Apothekenteams an die Verwaltungen gerichtet.
Seit etwa zwei Wochen sind Schulen und Kindergärten in ganz Deutschland wegen der Ausbreitung des Coronavirus geschlossen. Die Bundesländer haben allerdings eine Notbetreuung für Kinder eingerichtet, deren Eltern in sogenannten „systemrelevanten“ Berufen arbeiten, zu denen die Apotheken zweifelsfrei gehören. Allerdings: Die Länder gehen mit der Ausgestaltung dieser Notbetreuung unterschiedlich um. In Bayern und inzwischen auch in Brandenburg gilt, dass nur ein Elternteil in einem solchen Beruf arbeiten muss, damit ein Recht auf Notbetreuung besteht. In Baden-Württemberg und den meisten anderen Ländern ist die Regel, dass beide Eltern in ihren Berufen nicht verzichtbar sein müssen, damit die Kinder weiterhin betreut werden können.
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Der LAV Baden-Württemberg fordert eine Lockerung nun auch für sein Bundesland. Mit Blick auf die angespannte Personalsituation der Apotheken erklärt LAV-Geschäftsführerin Ina Hofferberth: „Die Teams in den Apotheken leisten derzeit fast Übermenschliches, um die unersetzliche Versorgung der Menschen in unserem Bundesland mit Arzneimitteln jeden Tag und auch im nächtlichen Notdienst sicherzustellen. Aber auch in den Apotheken kommt es zu Corona-bedingten Ausfällen, so dass die Personaldecke vielerorts bereits jetzt extrem dünn ist.“ Die verbleibenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden dringend und jeden Tag gebraucht, so Hofferberth weiter. „Für dieses Personal brauchen wir unbürokratische und schnelle Entlastungen, so dass sie nicht zuhause gebunden sind, sondern in den Apotheken arbeiten können.“
Der Verband weist ferner darauf hin, dass es unter allen Umständen vermieden werden muss, dass Apotheken wegen Personalmangels nicht öffnen können. Hofferberth: „Die Apothekenteams können nicht ins Homeoffice. Sie werden täglich in den Apotheken vor Ort gebraucht!“ Anders als in anderen Branchen könne und dürfe in der Apotheke kein fachfremdes Personal arbeiten – nicht einmal ausnahmsweise.
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