Spiegel: Neuer Gematik-Chef soll mindestens 300.000 Euro verdienen
Die Gematik hat ab dem 1. Juli 2019 einen neuen Chef. Amheutigen Freitag hat die Gesellschafterversammlung der Gesellschaft denehemaligen Pharma-Manager Dr. Markus Leyck Dieken als neuenAlleingeschäftsführer bestellt. In den vergangenen Tagen warBundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für sein Vorgehen in der Gematikkritisiert worden. Der „Spiegel“ berichtet zudem, dass der neue Gematik-Chefpro Jahr mindestens 300.000 Euro verdienen soll – doppelt so viel wie seinVorgänger.
Der 54-jährige Leyck Dieken tritt die Nachfolge vonAlexander Beyer (46) an, der von der Gesellschafterversammlung mit Wirkung zum01. Juli 2019 als Geschäftsführer abberufen wurde. Beyer ist Jurist und führteseit dem 1. Juli 2015 die Geschäfte der Gematik, zuvor war er schon in derRechtsabteilung der Gesellschaft tätig. Der Personalwechsel steht inZusammenhang mit einer anderen Änderung, die der Bundestag erst kürzlichbeschlossen hat. Mit dem Terminservice- und Versorgungsgesetz wurde dafürgesorgt, dass das Bundesgesundheitsministerium 51 Prozent an der Gematik hält.In allen Gesellschafterversammlungen hält das Ministerium nun die Mehrheit.
Spahn war für dieses Vorgehen in den vergangenen Tagenheftig kritisiert worden. Dr. Doris Pfeiffer, die Chefin desGKV-Spitzenverbandes sagte dazu im Ärzteblatt: „Der Mehrheitsgesellschafterträgt nichts zur Finanzierung bei, entscheidet aber eigenständig. Das ist fürjeden Experten von Organisationsstrukturen schwer denkbar.“ Zur Erinnerung:Zuvor hielt der GKV-Spitzenverband knapp die Hälfte der Anteile an der Gematik,die andere Hälfte teilten sich die Leistungserbringer untereinander auf. DieApotheker hatten vor dem TSVG etwa einen 8-prozeitgen Anteil, der nun auf etwa4 Prozent verkleinert wurde.
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Die Nichtregierungsorganisation Transparency International erinnerteim Zusammenhang mit Leyck Diekens Ernennung daran, dass Spahn schon einmalBerührungspunkte mit der Pharmalobby hatte und forderte die Selbstverwaltungund die Bundestagsfraktionen dazu auf, die Ernennung zu verhindern. Schließlichmeldete sich noch der Linken-Gesundheitspolitiker Dr. Achim Kessler zu Wort,der bemängelte, dass Spahn Gesundheitspolitik wie ein Wirtschaftspolitikerbetreibe.
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