Eine Flasche Wein pro Woche erhöht das Krebsrisiko im selben Maß wie zehn Zigaretten
„Wie viele Zigaretten stecken in deiner Flasche Wein?“, fragt Dr. Theresa Hydes vom Universitätsklinikum in Southhampton in einem Artikel. Und liefert sogleich die Antwort. Die Studie mehrerer Forscher für das „BMC Public Health“ Magazin vergleicht dabei das Krebsrisiko von Alkoholkonsum und Zigarettenkonsum. Dabei kommen sie auf eine griffige Formel:
Frauen haben dasselbe Risiko, an Krebs zu erkranken, wenn sie eine Flasche Wein (rund zehn Einheiten Alkohol) pro Woche trinken, wie wenn sie zehn Zigaretten in der Woche rauchen würden. Bei Männern gelte dasselbe bereits bei nur fünf Zigaretten wöchentlich.
Demnach steige das Risiko an Krebs zu erkranken bei dem dargestellten Konsumverhalten um einen Prozentpunkt, verglichen mit Menschen, die weder rauchen noch trinken.
„Vergleich der prozentualen Erhöhung im Hinblick auf die Lebensspanne von durch Alkohol- und Tabak ausgelösten Krebs im Zusammenhang mit dem Rauchen von zehn Zigaretten (bei Alkoholabstinenz) oder dem Trinken von zehn Einheiten Alkohol (bei Nichtrauchern) pro Woche“
Alkohol verursache laut Hydes sieben Arten von Krebs; darunter beispielsweise Brust-, Leber-, Speiseröhren-, Mund- und Darmkrebs. Demnach erkranke in Großbritannien eine von sieben Frauen in ihrem Leben an Brustkrebs – eine von 13 erkranke aufgrund von Alkohol. „Sie sind nicht allein, falls diese Zahlen Neuigkeiten für Sie sind“, schreibt Hydes.
Alkohol- und Zigarettenkonsum in Bezug auf Krebsrisiko nur bedingt vergleichbar
Wichtig dabei: Diese Zahlen sind nicht skalierbar. Die Studie behauptet auch nicht, dass Alkohol und Zigaretten grundsätzlich für ein vergleichbares Krebsrisiko sorgen. Die erhobenen Zahlen treffen nur auf den beschriebenen Fall zu, in dem sehr wenig geraucht und nur mäßig getrunken wird. Eine größere Menge Alkohol, das zeigte die Studie nämlich auch, verkraften unsere Körper besser als eine größere Menge an Zigaretten – auch wenn die Mediziner beides natürlich nicht empfehlen.
Insgesamt sollten Erwachsene die Gesamtmenge von 14 Einheiten Alkohol pro Woche nicht überschreiten:
Professor John Britton von der Universität Nottingham merkt kritisch an, er sei nicht sicher, wie nützlich diese Studie sei: „Ich bin nicht sicher, ob viele Menschen sich aufgrund von einer vergleichbaren Risikoabwägung fürs Rauchen oder Trinken, oder keines von beidem, oder für beides entscheiden“, so Britton auf der Website des „Science Media Centre“. Nur wenige Raucher würden lediglich so wenige Zigaretten pro Woche rauchen – und diejenigen, die so viel rauchen, hätten auch ein signifikant erhöhtes Risiko für beispielsweise Herzkreislauf-Erkrankungen im Vergleich zu Nichtrauchern oder im Vergleich zu Menschen, die eine Flasche Wein pro Tag trinken würden.
Quellen: BMC, BBC.com, Sciencemediacenter.org, BMC Public Health
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