Klimaforscher Mojib Latif und junge Aktivisten reden Klartext: "Mutter Erde hat Fieber"
Eckart von Hirschhausen lädt zu einer kleinen Klimakonferenz. Mit ihm diskutieren
ECKART: Willkommen zu unserer Hamburger Klimakonferenz: drei Aktivisten und ein Ozean- und Klimaforscher am runden Tisch. Luisa, du studierst in Göttingen Geografie und bist Mitorganisatorin der Bewegung „Fridays for Future“, man sieht dich häufig im Fernsehen. Bei der Klimakonferenz in Katowice hast du Greta Thunberg begleitet.
LUISA: Katowice war spannend, ich war zusammen mit Greta am Eingang des Konferenzgebäudes, und alle haben Fotos gemacht. Da wurde mir klar: Obwohl die Verhandlungen drinnen stattfinden, sind wir mit unserem Protest ungeheuer mächtig.
ECKART: Ein paar Wochen später, bei den Verhandlungen der Kohlekommission, kam immerhin Wirtschaftsminister Peter Altmaier zu eurer Demo.
LUISA: Das reicht aber noch nicht. Wir gehen raus und mobilisieren 10.000 junge Menschen, die nicht zur Schule, nicht zur Uni gehen – und die einzige Antwort darauf ist ein Kohleausstieg im Jahr 2038. Ich habe kein Vertrauen, dass den Menschen in der Regierung klar ist, wie notwendig Maßnahmen zum Klimaschutz sind. Herr Altmaier sagte so etwas wie: Toll, dass ihr den Klimawandel ins öffentliche Bewusstsein tragt! Meine Antwort ist: Wir wollen ihn in Ihr Bewusstsein tragen, Herr Altmaier. Prägend war für mich ein Projekt in Tansania nach dem Abi. Mit ein paar Ärzten und Helfern standen wir an einer Wasserquelle. Sie erzählten, dass es dort immer weniger regnet. Die Wasserlöcher versiegen, die Menschen müssen weit für ihr Wasser laufen, trinken schlechteres Wasser und werden krank. Und ich dachte: Statt die Symptome zu bekämpfen, müsste man eher fragen: Warum regnet es immer weniger? Und was hat der Klimawandel damit zu tun?
Mit Klimaschutz gewinnen statt Verzichtsdebatten führen – das wünschen sich die Aktivisten Luca Salis, Sylvia Hartmann und Luisa Neubauer sowie Klimaforscher Mojib Latif und Eckart von Hirschhausen (v.l.n.r.)
ECKART: Mojib Latif, was treibt Sie an? Als Wissenschaftler könnten Sie sich doch zurücklehnen und sagen: Wir Forscher sind nur für Fakten zuständig, die Klimadebatte überlassen wir der Politik.
LATIF: Das wäre das Idealbild, die Wissenschaft liefert Resultate, und die Politik handelt entsprechend. Passiert aber nicht. Deshalb reicht es bei den großen Themen nicht mehr, still vor sich hin zu forschen. Ein drängendes Thema wie den Klimawandel muss man auf breiter Front angehen und so viele Leute wie möglich ansprechen. Wir haben das beim Atomausstieg gesehen: Hätte es keine breite Bewegung gegeben, wäre der Ausstieg nie gekommen.
ECKART: Wann wurde Ihnen klar, dass Sie aus der Deckung kommen müssen?
LATIF: Ein Schlüsselmoment war ein Spiegel- Titel 1986: eine Fotomontage vom Kölner Dom halb unter Wasser. „Die Klima-Katastrophe“ stand drunter. Ich war Doktorand am Max-Planck-Institut in Hamburg, und mir wurde klar: Das Klima-Thema muss in die Öffentlichkeit! Ständig habe ich kleine Schlüsselmomente, denn die Klimamodelle, die wir seit Ende der 1970er Jahre rechnen, bestätigen den Einfluss der Menschen auf das Klima immer mehr.
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Themen im Heft:
ECKART: Mir haben die Interviews mit Jane Goodall und Ernst Ulrich von Weizsäcker, die ich für diese Zeitschrift machen durfte, die Augen geöffnet. Jane, die als Schimpansenforscherin berühmt wurde und mit über 80 Jahren immer noch als Umweltaktivistin unterwegs ist, stellte mir diese eine Frage: „Wenn der Mensch die intelligenteste Art auf dem Planeten ist, warum zerstört er dann sein Zuhause?“
LATIF: Anfangs hat kein Mensch verstanden, wovon wir reden. Wenn wir Forscher Interviews geben, sollten wir eine Sprache wählen, die die Leute verstehen. Das haben wir offenbar nicht immer geschafft. Ich kenne keinen seriösen Wissenschaftler, der in anerkannten Fachzeitschriften publiziert und behaupten würde, es gebe keinen menschlichen Einfluss auf das Klima. Aber wenn mich jemand auf der Straße erkennt, ist die erste Frage immer: „Herr Latif, ist es wirklich so schlimm?“ Ja, ist es. Der Baum brennt lichterloh – buchstäblich: Wenn durch den Klimawandel in Kalifornien riesige Wälder brennen, sehen Sie das sogar vom Weltraum aus.
ECKART: Ihre Sorge teilen Zehntausende junger Leute, die sich bei Schulstreiks fürs Klima engagieren. Luca, du bist 17. Warum findest du es wichtig, Freitag auf die Straße zu gehen und nicht in die Schule?
LUCA: Das Klimathema beschäftigt mich seit der zweiten Klasse. Aber so richtig klick gemacht hat es, als ich das Video mit dem TED-Talk von Greta Thunberg gesehen habe. Sie ist erst 16, aber sie hat so direkt und präzise gesprochen und erklärt, wie dringend es ist. Das hat mir noch mal die Augen geöffnet, dass jetzt sehr bald sehr viel passieren muss. Und dass ich dafür selbst was tun muss. Jetzt kümmere ich mich bei „Fridays for Future“ unter anderem um die Website.
ECKART: Sylvia, du bist fast fertig mit dem Medizinstudium und engagierst dich in der Allianz Klimawandel und Gesundheit. Bevor die Kohlekommission ihren Bericht vorlegte, hast du mit Kommilitonen eine Erdkugel im Krankenbett vor die Charité geschoben. Was hat Klima mit Krankheit zu tun?
SYLVIA: Die größten Probleme werden heute von Krankheiten verursacht, die man gut präventiv angehen kann, indem man nicht raucht, Übergewicht vermeidet – das ist alles bekannt. Und das Gleiche gilt beim Klimawandel: Es muss darum gehen, dass die Leute gar nicht erst krank werden. Als angehende Medizinerin will ich nicht nur Symptome bekämpfen, sondern die Lebensqualität von Menschen verbessern.
ECKART: Wie macht Klimawandel Leute krank?
SYLVIA: Ich glaube, der Hitzesommer im letzten Jahr hat vielen gezeigt, dass wir uns nicht so einfach an hohe Temperaturen anpassen können. Durch die globale Erwärmung nehmen Allergien zu, weil sich die Pollensaison verlängert. Und die Verbrennung von Kohle und der Autoverkehr, die das Klima aufheizen, führen gleichzeitig zu extremer Luftverschmutzung, die uns krank macht, unser Leben verkürzt und dazu hohe Gesundheitskosten verursacht.
ECKART: Bedenkt man, dass die Ärzte mal mit die smartesten ihres Jahrgangs waren, halten sie sich in der Öffentlichkeit in Deutschland kolossal zurück, um nicht zu sagen, sie drücken sich vor ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Wenn Ärzte die Anwälte des Lebens sind, dann ist es auch eine ärztliche Aufgabe, sich zu engagieren! International passiert das gerade mit dem Projekt „Lancet Countdown“: Experten tragen Studien aus aller Welt zusammen, die zeigen, wie sich globale Erwärmung auf Gesundheit auswirkt – etwa der Vormarsch von Infektionskrankheiten wie Hepatitis, Cholera oder Malaria. Kommt so etwas im Medizinstudium überhaupt vor?
SYLVIA: Wir haben eine Vorlesung dazu, aber wir setzen uns als Medizinstudierende dafür ein, dass das Thema häufiger vorkommt. Es ist zäh.
ECKART: Ist das nicht verrückt? Es geht auf der Erde voran, weniger Menschen hungern, weniger sterben an Infekten, die Lebenserwartung steigt. Aber der Klimawandel hat das Potenzial, alle gesundheitlichen Fortschritte der letzten 50 Jahre zunichte zu machen. Herr Latif, warum handeln wir nicht?
wurde 1954 in Hamburg geboren und studierte nach dem Abitur zunächst Betriebswirtschaft und dann Meteorologie an der Universität Hamburg. Er schrieb seine Doktorarbeit im Fach Ozeanografie über das pazifische »El Niño«-Phänomen, forschte in den USA, Australien und am Hamburger Max- Planck-Institut für Meteorologie. Bekannt wurde er durch seine pointierten und für Laien verständlichen Interviews sowie zahlreiche Buchveröffentlichungen zu Wetter, Klima und Meeren. Seit 2003 ist Latif Professor am Geomar Helmholtz- Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Sein Arbeitsgebiet sind Klimaschwankungen und -modelle sowie menschliche Einflüsse auf das Klima.
LATIF: Weil diejenigen, die die Probleme verursachen, sie nicht zu sehen bekommen. Beim Klimawandel sind Ursache und Wirkung entkoppelt, räumlich und zeitlich: Wir, die Hauptverursacher in den Industrieländern inklusive China, sind bislang nicht in dem Maße betroffen wie Menschen in kleinen Inselstaaten, die eigentlich gar nichts dafür können. Steigt der Meeresspiegel an, bauen wir die Deiche höher und können das bis zu einem bestimmten Grad auch noch in der Zukunft. Andere können es nicht und müssen bereits ihre Heimat verlassen. Würde es uns selbst so gehen, würden wir handeln. Hinzu kommt die zeitliche Entkopplung: Das Klima ändert sich nicht aufgrund der aktuellen Treibhausgas-Emissionen, sondern aufgrund der akkumulierten, über Jahrzehnte aufsummierten. CO2, das wir heute in die Luft blasen, verweilt ungefähr 100 Jahre in der Atmosphäre. Industrieländer wie Deutschland emittieren seit Jahrzehnten CO2.
ECKART: Heißt das, wir spüren jetzt die Folgen der Emissionen der letzten Jahrzehnte – und das dicke Ende der Emissionen von heute kommt erst noch?
LATIF: Genau. Wir haben als Verursacher reichlich Vorsprung und deswegen schon jetzt die historische Verantwortung, ebenso die Amerikaner und andere. Wir können daher nicht einfach mit dem Finger auf China zeigen und sagen: „Ihr seid im Moment die größten Verursacher, jetzt müsst ihr was tun.“ Nein: Es ist unsere verdammte Verantwortung, denn wir haben den Karren in den Dreck gefahren. Und dann höre ich Politiker sinngemäß sagen: Es bringt doch gar nichts, wenn Deutschland mit gutem Beispiel vorangeht oder den kleinen Hambacher Wald zu retten. Aber wie wollen Sie dem neuen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro entgegentreten und fordern, die Regenwälder zu schützen, wenn wir hier Wald abholzen, um Braunkohle zu fördern? Solange wir so etwas tun, ist Deutschland in internationalen Verhandlungen nicht glaubwürdig. Aber das Schlimmste ist: Wir Alten, die heute die Entscheidungen treffen, werden nicht mehr merken, was wir anrichten. Das müssen die Jüngeren ausbaden.
ECKART: Luisa, im Moment fordern Politiker „freie Fahrt für freie Bürger“ und vertagen den Kohleausstieg auf 2038. Macht dich das wütend?
LUISA: Ziemlich. Ich mache den Generationen vor uns riesengroße Vorwürfe. Die wussten schon vor 40 Jahren, was man hätte machen müssen. Aber das wurde vor sich hergeschoben, als würde man irgendwann eine magische Lösung für die Klimakrise finden – vielleicht, wenn wir sie lange genug ignorieren. 2038 ist so absurd! Als ob wir noch 19 Jahre Zeit hätten. Wir sind ja praktisch jetzt schon im Minus. Aber die Politik tut so, als müssten wir erst auf den Tag warten, an dem uns hier das Wasser bis zum Hals steht. Der Klimawandel ist doch nicht erst da, wenn wir hier in Hamburg in Gummistiefeln über die Mönckebergstraße waten. Wir sind mittendrin. Und Herr Altmaier erzählt mir, dass sie ihm in Davos auf die Schulter geklopft hätten, wie toll unser Wirtschaftswachstum sei.
ECKART: Was hast du ihm geantwortet?
LUISA: Sie müssen handeln, damit wir in 50 Jahren überhaupt noch so etwas wie eine Wirtschaft haben. Sie persönlich sind ein Grund, warum gerade 10.000 Leute vor den Türen der Kohlekommission stehen, Sie kommen Ihrer Verantwortung nicht nach.
„Wie macht man eine Vision populär, die mehr auf Lebensqualität und Miteinander achtet als auf Statussymbole?“, fragt sich Eckart von Hirschhausen.
ECKART: Jeder kann weniger Fleisch essen, weniger Essen wegwerfen, weniger Fernflüge machen. Aber wenn innerdeutsch Fliegen billiger ist als Bahnfahren, muss das politisch gelöst werden. In meinem Bühnenprogramm rechne ich den Menschen vor: Wenn ihr meint, wenn ihr verzichtet, geht der Flieger trotzdem, ist das Quatsch. Viele kleine Effekte summieren sich. Wenn hier 2000 Menschen auf jeweils einen Flug verzichten, sind das schon mal zehn Flüge, die zukünftig ausfallen!
LATIF: Schon das Wort Verzicht bringt mich zur Weißglut. Wie oft bin ich von Moderatoren oder Moderatorinnen gefragt worden: „Herr Latif, worauf müssen wir denn nun verzichten, wenn wir das Klima retten wollen?“ Wir führen eine absurde Verzichtsdebatte, obwohl wir durch Klimaschutz in jeder Hinsicht gewinnen. Ich hätte heute mit dem Auto hierherkommen können. Ich habe es aber auch deshalb nicht gemacht, weil ich davon profitiere, wenn ich U-Bahn fahre. Man hat keinen Stau, man hat keinen Ärger, man ist pünktlich. Hier in Hamburg gibt es einen super öffentlichen Nahverkehr. Warum nutzen den nicht mehr Menschen? Warum setzen die sich lieber in ihr Auto und stehen im Stau?
SYLVIA: Weil es immer noch ein Statussymbol ist, in seinem eigenen Auto zu fahren.
ECKART: Aber wie macht man eine positive Vision von Städten, von Miteinander, von einer Gesellschaft populär, die mehr auf Lebensqualität achtet als auf Statussymbole?
SYLVIA: Meine Utopie sind Städte mit einem gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr, vielen Fahrradwegen und wenigen Autos. Städte, in denen Menschen sich begegnen können und nicht hupend aneinander vorbeifahren. An einer stark befahrenen Straße kann ich jedoch nicht mal mit jemandem reden.
ECKART: Ich habe mit 17 angefangen, Straßenzauberei zu machen und bin durch Europa gereist. Meine schönsten Auftritte hatte ich in Italien, in Florenz, in Siena, in Perugia. Da gibt es eine Innenstadt, eine Piazza, wo noch nie ein Auto gefahren ist. In Deutschland haben wir in den Städten dafür keine Orte. Bei uns wird das Stadtleben zerstört durch die Fläche, die Autos brauchen, egal ob sie rumstehen oder fahren. Und dann regen sich Leute darüber auf, wenn eine 16-jährige Klimaaktivistin wie Greta Toast in der Plastiktüte dabei hat.
An der Uni Göttingen schreibt die Geografiestudentin an ihrer Bachelorarbeit über umweltfreundliche Geldanlage. Bekannter ist sie als Mitinitiatorin der Berliner Schulstreiks »Fridays for Future «. Inspiriert von Greta Thunberg, die sie auf dem Klimagipfel in Katowice traf, vertritt sie die Fridays- Bewegung in der Öffentlichkeit, auf Podien, in Talkshows sowie im Gespräch mit Politikern.
LUISA: So ähnliche Nachrichten kriege ich auch täglich, die klingen oft nach Männern über 60. Beeindruckend lange Nachrichten darüber, was ich zu tun und zu lassen habe, detaillierte Analysen, was ich angeblich denke. Nach dieser Argumentation müssten wir Höhlenmenschen sein oder heilige Samariter, bevor wir es wagen dürfen, uns für das Klima einzusetzen.
ECKART: Luca, du kümmerst dich um den Internetauftritt von „Fridays for Future“. Wie geht ihr mit Trollen um?
LUCA: Auf inhaltliche Kritik gehen wir ein; wenn es klar Trolle sind, ignorieren wir die. Leute, die trollen wollen und gar nicht an Diskussionen interessiert sind, blockieren wir.
ECKART: Habt ihr Sorge, dass eure Bewegung sich irgendwann totrennt oder versandet, wenn ihr nicht bald etwas mit euren Streiks erreicht?
LUISA: Im Moment sind wir international gut vernetzt, und das motiviert. Wir surfen auf einer Welle von Wohlwollen, die Leute finden es nett und vielleicht auch niedlich, was wir da machen. Wenn wir mal einen Freitag fehlen, stehen die Lehrerverbände noch nicht auf den Barrikaden. Das wird sich aber sicher ändern. Am 15. März ist der nächste internationale Klimastreik, im Mai kommt die Europawahl, und wir haben einen Earth-Streik im September, auf den wir mobilisieren. Und es bleiben ja schätzungsweise 90 Prozent der Gesellschaft, die auch mal mit uns mitstreiten könnten.
ECKART: Es geht schon lange nicht mehr um Eisbären oder Bangladesch, sondern auch um uns in Europa, um unseren Körper, unsere Leben, unsere Kinder und Enkel. Was ist mit euren Gegnern, wollen die mit euch reden?
LUISA: Wir haben das Gefühl, dass sich da ein bisschen was bewegt, dass sich Dynamiken durch unsere Bewegung verschieben. Ich bin letztens sowohl zu RWE eingeladen worden zu einer Debatte als auch zu den Jungen Liberalen, die nicht für Umweltbewusstsein bekannt sind. Auch immer mehr Bundestagsabgeordnete melden sich.
LATIF: Da möchte ich gern einhaken. Ich werde seit Jahrzehnten von diesen Leuten eingeladen, und sie haben trotzdem nichts getan: RWE, Wirtschaftsverbände und so weiter. Ich bezeichne das immer als gefühlten Klimaschutz – man spricht darüber und findet es toll, was ich mache. Aber es passiert nichts. Ich hasse es, das immer wieder sagen zu müssen. Aber aus naturwissenschaftlicher Sicht gibt es bisher keinen Klimaschutz. Solange Jahr für Jahr die weltweiten CO2-Emissionen weiter steigen, ist das kein Klimaschutz, egal, was wir machen. Oder ob ich jetzt mit der U-Bahn gefahren bin.
SYLVIA: Manchmal hilft es, Menschen Bilder zu liefern, damit sie verstehen, wie groß das Problem wirklich ist. Wir sehen Mutter Erde als unsere Patientin. Wenn deine Mutter auf der Intensivstation im Krankenhaus liegt, würdest du alles stehen und liegen lassen, weil das die oberste Priorität hat. Und du würdest von den Ärzten erwarten, dass sie sich 24 Stunden kümmern. Und nicht sich einmal im Jahr treffen um zu sagen: „Sieht gar nicht gut aus. Lasst uns in einem Jahr wieder treffen.“
LUCA: Es ist zu spät zu sagen: „Jetzt kommt mal ein bisschen runter und esst nicht mehr so viel Fleisch.“ Jetzt müssen sehr schnell sehr große Veränderungen her!
ECKART: Ihr habt mich überzeugt: Ich werde am 15. März mit euch in Berlin demonstrieren gehen!
Klima-Termin: Am 15. März findet in vielen Städten in Deutschland und international ein globaler Streik statt: www.fridaysforfuture.de
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