Antibiotika-Einsatz erhöht Risiko für chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Eine Kohortenstudie aus Dänemark hat den Zusammenhang zwischen einer Antibiotikatherapie und einem erhöhten Risiko für chronisch entzündliche Darmerkrankungen bei Personen ab 10 Jahren untersucht. Besonders bei Menschen über 40 Jahren hat sich gezeigt, dass eine solche Therapie das Risiko für die Entwicklung einer CED erhöht.

Die Inzidenz von entzündlichen Darmerkrankungen (CED) nimmt stetig zu, es wird vermutet, dass Umweltfaktoren hierfür verantwortlich sind. Antibiotikagebrauch im Kindesalter wird mit der Entwicklung von CED in Verbindung gebracht. Der Einfluss von Antibiotika auf das CED-Risiko bei Erwachsenen wurde bisher nur unzureichend erforscht. Eine bevölkerungsbezogene Kohortenstudie aus Dänemark hat nun das CED-Risiko bei Personen im Alter von ab 10 Jahren evaluiert.

Bevölkerungsbezogene Kohorte von Einwohnern im Alter von ab 10 Jahren

Unter Verwendung landesweiter dänischer Register wurde zwischen 2000 und 2018 eine bevölkerungsbezogene Kohorte von Einwohnern im Alter von ab 10 Jahren erstellt. Die Inzidenzratenverhältnisse (IRRs) für CED nach Antibiotika-Exposition wurden mithilfe der Poisson-Regression berechnet. Im Rahmen der Studie konnten Daten von insgesamt 6 104 245 Personen ausgewertet werden, was zu einer Nachbeobachtung von 87 112 328 Personenjahren führte. Es konnten 52 898 CED-Fälle dokumentiert werden. Die Antibiotika-Exposition war mit einem erhöhten Risiko für CED im Vergleich zu keiner Antibiotika-Exposition für alle Altersgruppen verbunden. Das Risiko für CED war bei Personen im Alter von 40 bis 60 Jahren und ab 60 Jahren am größten:

  • Alter 10 – 40 Jahre: IRR 1,28; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,25 – 1,32
  • Alter 40 – 60 Jahre: IRR 1,48; 95 % KI: 1,43 – 1,54
  • Alter ab 60 Jahre: IRR 1,47; 95 % KI: 1,42 – 1,53

Antibiotika-Einsatz erhöht Risiko für chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Für alle Altersgruppen wurde eine positive Dosis-Wirkungs-Beziehung beobachtet, wobei ähnliche Ergebnisse sowohl für Colitis ulcerosa als auch für Morbus Crohn beobachtet wurden. Das höchste Risiko, CED zu entwickeln, wurde 1 – 2 Jahre nach der Antibiotikaexposition und nach der Verwendung von Antibiotikaklassen beobachtet, die häufig zur Behandlung von gastrointestinalen Krankheitserregern verschrieben werden.

Die Einnahme von Antibiotika ist demnach mit einem erhöhten CED-Risiko assoziiert. Dies war bei Personen über 40 Jahren besonders ausgeprägt. Das CED-Risiko stieg mit kumulativer Antibiotika-Exposition und durch Antibiotika, die auf gastrointestinale Krankheitserreger abzielten. Das Risiko für CED war innerhalb von 1 – 2 Jahren nach Antibiotika-Exposition am höchsten.

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Quelle: Faye AS, Allin KH, Iversen AT, Agrawal M, Faith J, Colombel JF, Jess T. Antibiotic use as a risk factor for inflammatory bowel disease across the ages: a population-based cohort study. Gut. 2023 Jan 9:gutjnl-2022-327845. doi: 10.1136/gutjnl-2022-327845. Epub ahead of print. PMID: 36623926.

Foto: Adobe Stock / neirfy

 

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Das Original zu diesem Beitrag „Antibiotika-Einsatz erhöht Risiko für chronisch entzündliche Darmerkrankungen“ stammt von Lady.Health.

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