FDP drängt auf Lockerungen in der Pandemie

News zu Corona vom 7. November 2022

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FDP drängt auf Lockerungen in der Pandemie

Montag, 7. November, 9.00 Uhr: Die FDP dringt auf weitere Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen. Es sei an der Zeit, mehr Eigenverantwortung zuzulassen, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Andrew Ullmann, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). 

„Die staatlich fixierte Isolationspflicht sollte abgeschafft werden“, forderte Ullmann. Auch die einrichtungsbezogene Impfpflicht müsse Ende des Jahres auslaufen, weil sie nicht ausreichend den Zweck des Fremdschutzes erfülle.

Ullmann betonte, das Virus bleibe eine Gesundheitsgefahr. Es gebe aber inzwischen viel Wissen und viele Werkzeuge, um schwere Krankheitsverläufe zu verhindern. Neben Masken, Impfungen und Medikamenten nannte der FDP-Politiker auch die Immunität der Bevölkerung. Die bislang publizierten Daten zur Anzahl der Menschen mit Antikörpern gegen das Corona-Virus seien „vielversprechend“.

Chefvirologe hält Isolation von symptomlosen Corona-Infizierten für unnötig

Sonntag, 6. November, 14.17 Uhr: Der Chefvirologe der Universität Heidelberg, Hans-Georg Kräusslich, hat sich für lockerere Regeln im Umgang mit der Corona-Pandemie ausgesprochen. Dass sich positiv getestete Menschen auch dann isolieren müssen, wenn sie keine Symptome haben, hält er nach einem Bericht der „Rhein-Neckar-Zeitung“ (Samstag) für unnötig. Bei keiner anderen Krankheit gehe man so repressiv vor.

Aus Kräusslichs Sicht könnte man Corona jetzt einfach laufen lassen. „Wenn wir bei Symptomen Masken tragen, wenn wir sensible Einrichtungen und Gruppen besonders schützen, können wir auch aufhören, ständig an Corona zu denken“, sagte er im Podcast der Zeitung. Zwar gebe es neue Varianten, die das Immunsystem besser unterlaufen könnten. Deshalb dürften sich vermutlich noch im November, spätestens im Dezember zahlreiche Menschen neu anstecken. Doch handle es sich nach wie vor um Omikron-Varianten, die „wohl nicht stärker krank“ machten.

Menschen über 60 Jahren und solchen mit Vorerkrankungen rät der Mediziner zu weiteren Corona-Impfungen. Doch sollte man das handhaben wie bei der Grippe. „Da entscheidet am Ende auch jeder selbst“, sagte er. In der frühen Phase der Pandemie sei das noch anders gewesen, weil damals die meisten Menschen nicht geschützt gewesen seien.

RKI registriert 56.635 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 290,1

05.19 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 290,1 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 289,6 gelegen (Vorwoche: 464,1; Vormonat: 374,0). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 56.635 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 61.492) und 233 Todesfälle (Vorwoche: 184) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 35.784.912 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

RKI: Rückgang bei Corona-Zahlen womöglich nur vorübergehend

Freitag, 4. November, 01.20 Uhr: Die rückläufige Entwicklung bei den gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Deutschland könnte laut Robert Koch-Institut (RKI) mit den Herbstferien zusammenhängen und nur vorübergehend sein. Vergangene Woche seien die Sieben-Tage-Inzidenzen in allen Bundesländern und Altersgruppen gesunken, heißt es im RKI-Wochenbericht von Donnerstagabend. „Hierbei muss weiterhin der Faktor der Schulferien mit bedacht werden, der sowohl Kontakt- als auch Testverhalten beeinflusst.“ Der Inzidenz-Rückgang betrug demnach im Vergleich zur Woche zuvor insgesamt 33 Prozent.

In dieser Woche ist die Zahl der gemeldeten Ansteckungen weiter gesunken. Im Großteil der Bundesländer war am Montag oder Dienstag Feiertag.Rückläufig war vorige Woche laut RKI-Bericht aber nicht nur die Inzidenz: Auch wurden weniger schwere Covid-19-Verläufe erfasst. Die geschätzte Zahl der Arztbesuche in dem Zusammenhang fiel im Wochenvergleich ebenfalls geringer aus, ebenso die Zahl der Labortests auf Sars-CoV-2. Bei der Viruslast im Abwasser zeigte sich beim Großteil der untersuchten Standorte ein fallender Trend – diese Art der Überwachung ist unabhängig von der Inanspruchnahme von Tests.

Insgesamt rechnet das RKI in den kommenden Wochen mit einer hohen Zahl an Atemwegserkrankungen. „Insbesondere die Positivenrate und die Zahl der Erkrankungen durch Influenza zeigen einen steigenden Trend, zudem führen RSV-Infektionen insbesondere bei Kleinkindern zu vermehrten Erkrankungen und Krankenhauseinweisungen.“ RSV steht für Respiratorisches Synzytial-Virus. Der Erreger hatte bereits vergangenes Jahr für eine außergewöhnliche Welle in einigen Ländern gesorgt, was auch als Folge der Pandemie gilt.

Unverändert herrscht in Deutschland nach den aktuellsten verfügbaren Daten von vorvergangener Woche die Omikron-Sublinie BA.5 vor – mit 96 Prozent, wie aus dem Bericht hervorgeht. Neue Abkömmlinge von BA.5 wie BQ.1 und BQ.1.1, die sich nach Modellierungen der europäischen Seuchenschutzbehörde ECDC in den kommenden Wochen durchsetzen dürften, nehmen auch in Deutschland zu. Das Niveau sei aber mit je rund drei Prozent Anteil in einer Stichprobe sehr niedrig, schreibt das RKI. Bisher gibt es Fachleuten zufolge auch keine Anzeichen, dass der etwa in sozialen Medien gebrauchte Spitzname von BQ.1.1 – „Höllenhund“ – Programm ist.

Im Oktober sind laut einem weiteren RKI-Bericht speziell zu Covid-19-Immunisierungen vom Donnerstag mehr als zwei Millionen Impfungen bundesweit verabreicht worden. Fortschritte gebe es insbesondere bei zweiten Auffrischimpfungen, die etwa älteren Menschen empfohlen werden. Aber: „Bei den Bewohnenden und Gästen von Langzeitpflegeeinrichtungen lässt sich nur ein langsamer Anstieg der Impfquoten für die 2. Auffrischimpfung beobachten„, schreibt das RKI. Es ruft dazu auf, die Grippeschutzimpfung “unbedingt“ zum Anlass zu nehmen, um auch den Covid-19-Schutz der gefährdeten Gruppe zu vervollständigen.

RKI registriert 78.629 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 289,6

05.10 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 289,6 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards (5.00 Uhr) wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 279,1 gelegen (Vorwoche: 493,4; Vormonat: 471,1).

Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. In dieser Woche gab es im Großteil der Bundesländer am Montag oder Dienstag einen Feiertag.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 78.629 Corona-Neuinfektionen und 281 Todesfälle innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 35.728.277 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Expertenanhörung zur Corona-Pandemie im Kieler Landtag

Donnerstag, 03. November, 03.49 Uhr: Für den weiteren Umgang mit der Corona-Pandemie in Schleswig-Holstein sucht der Landtag den Rat von Fachleuten verschiedener Disziplinen. In einer ganztägigen Anhörung im Plenarsaal geht es am Donnerstag (9.00 Uhr) mit Blick auf den bevorstehenden Winter zunächst um medizinische Aspekte. Ein Thema ist dabei die Isolationspflicht für Infizierte. Zu den eingeladenen Experten gehören die namhaften Mediziner Helmut Fickenscher, Hendrik Streeck und Jan Rupp.

Rechtliche Aspekte von Corona-Maßnahmen sowie deren Auswirkungen auf die Gesellschaft und vor allem auf Schulen werden ebenfalls eine Rolle spielen. Auch in Schleswig-Holstein sind die Infektionszahlen wieder gesunken. Das Land lag zuletzt etwas über dem Bundesdurchschnitt.

Lauterbach: Kita-Schließungen waren aus heutiger Sicht nicht nötig

14.36 Uhr: Die Schließung von Kindertagesstätten während der Corona-Pandemie war aus heutiger Sicht nicht notwendig. Das ergibt sich aus neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Mittwoch bei der Vorstellung einer aktuellen Studie sagte. „Die Kitas waren keine Infektionsherde“, sagte Lauterbach. Die Inzidenz liege bei Kita-Kindern noch hinter der von Grundschulkindern und Jugendlichen. Die Übertragungsrate habe im Untersuchungszeitraum bei 9,6 Prozent gelegen. 

„Das müssen wir beachten, wenn wir jetzt in die Winterwelle hineingehen“, sagte Lauterbach weiter. Kontaktreduktionen, die Bildung kleiner Gruppen, Masken bei Erwachsenen und das Lüften seien wichtig. „Aber das Schließen von Kitas ist medizinisch definitiv nicht angemessen.“

Insgesamt gibt es nach Lauterbachs Einschätzung derzeit aber keinen Grund für eine Entwarnung in der Corona-Pandemie. Es gebe „allenfalls eine Atempause“. Die Krankenhäuser arbeiteten am Limit und „die neuen Varianten bauen sich auf“. Lauterbach mahnte daher zur Vorsicht. Aber „wir sind gut vorbereitet durch die Impfkampagne.“ Es gebe von Tag zu Tag bis zu 100.000 neue Impfungen, zudem gebe es das Pandemieradar und das Abwassermonitoring.

Sozial benachteiligte Kinder waren besonders oft von negativen Folgen wie Infektionen und Kita-Schließungen betroffen, wie aus der von Lauterbach und Familienministerin Lisa Paus (Grüne) vorgestellten Studie hervorgeht. „Kinder haben in der Pandemie bereits erheblich gelitten – oft weniger am Virus selbst als an den Folgen der Eindämmungsmaßnahmen“, erklärte Paus. „Besonders erschreckt mich, dass ausgerechnet sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche besonders stark betroffen sind und so viele Kinder und Jugendliche psychische Belastungen zeigen.“

Gerade die Kinder, die am dringendsten Zugang zu früher Bildung und Förderung benötigten, unterlägen oft den stärksten Einschränkungen. „In Zukunft muss das Kindeswohl unbedingt an oberster Stelle stehen.“ Hier gehe es um die Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen und um Chancengerechtigkeit.

Impfungen mit Kochsalzlösung – Impfzentrum-Mitarbeiterin vor Gericht

Dienstag, 1. November, 17.30 Uhr: Im Fall möglicher Impfungen mit Kochsalzlösung am früheren Corona-Impfzentrum im niedersächsischen Schortens (Landkreis Friesland) muss sich ab Mittwoch (9.00 Uhr) eine ehemalige Beschäftigte vor dem Landgericht Oldenburg verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft der 38-Jährigen Körperverletzung in 15 Fällen vor, wie das Landgericht mitteilte. Die damalige Krankenschwester soll im April vergangenen Jahres 15 Spritzen entweder nur mit Kochsalzlösung aufgezogen oder den Covid-Impfstoff so stark mit Kochsalzlösung verdünnt haben, dass dieser nicht mehr wirkte.

Die Spritzen wurden danach von anderen Beschäftigten verwendet, die nichts von dem Handeln der Beschuldigten wussten. 15 Menschen sollen in der Folge Spritzen ohne wirksamen Covid-Impfstoff bekommen haben. Hintergrund für die mutmaßlichen Taten der Frau war laut Staatsanwaltschaft, dass sie den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie kritisch gegenüberstand. Der Vorwurf der Körperverletzung ergibt sich aus dem Umstand, dass die Betroffenen dem Einstich mit einer Injektionsnadel für eine Corona-Schutzimpfung zugestimmt hatten. Eine Einwilligung für einen unwirksamen Stoff gab es nicht.

Da nicht mehr nachvollzogen werden konnte, wer möglicherweise Impfungen mit unwirksamem Wirkstoff erhielt, riefen die Behörden mehr als 10 000 potenziell Betroffene als Vorsichtsmaßnahme zu einer damals dritten oder gar vierten Impfung auf.

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