Die Hälfte der Apotheken will pharmazeutische Dienstleistungen anbieten
Die neuen pharmazeutischen Dienstleistungen: Jede zweite Apotheke ist laut der DAZ-Umfrage dabei. Häufigster Grund für das Nichtanbieten ist – fehlendes Personal.
Die Schiedsstelle hat entschieden, welche pharmazeutischen Dienstleistungen Apotheken künftig zulasten der Krankenkassen Patient:innen anbieten dürfen. Die DAZ wollte von ihren Leserinnen und Lesern wissen: Machen Sie denn mit? Werden Sie pharmazeutische Dienstleistungen anbieten, und wenn ja: welche – einfache oder auch komplexe?
Die pharmazeutischen Dienstleistungen im Überblick
Auf fünf pharmazeutischen Dienstleistungen hat sich die Schiedsstelle jüngst geeinigt. Zwei davon zählen zu den „einfachen“ pharmazeutischen Dienstleistungen, für die Apotheker:innen keine besondere Zusatzqualifikation benötigen – Blutdurckkontrolle bei Hypertoniepatient:innen und die Schulung von Patient:innen, die Inhalativa erhalten. Die komplexen Dienstleistungen umfassen jeweils Medikationsanalysen und sind damit nur geschulten Apotheker:innen vorbehalten.
An der nicht repräsentativen Umfrage der DAZ haben 491 Personen teilgenommen. 214 geben an, dass sie in ihrer Apotheke pharmazeutische Dienstleistungen anbieten werden (43,58 Prozent), und zwar sowohl einfache wie auch komplexe. Knapp ein Viertel der Abstimmenden (n=114; 23,22 Prozent) ist derzeit noch unschlüssig, ob es sich am Angebot der pharmazeutischen Dienstleistungen überhaupt beteiligt oder nicht. Allerdings werden nicht alle der „dienstleistenden“ Apotheken auch das ganze Portfolio der Möglichkeiten ausschöpfen: 21,79 Prozent (n=107) – also etwa jeder Fünfte – gibt an, seinen Patienten nur mit einfachen pharmazeutischen Dienstleistungen zur Verfügung zu stehen. Sprich: Blutdruckkontrolle bei Hypertonie-Patienten sowie Schulung von inhalativen Arzneimitteln bei Atemwegs- oder Lungenerkrankungen.
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Was sind aber die Gründe, weswegen sich Apotheken gegen ein Angebot von vergüteten pharmazeutischen Dienstleistungen entscheiden? Auch dem ging die DAZ in ihrer Umfrage näher auf den Grund, beantwortet haben diese Frage 362 der Umfrageteilnehmer:innen. Tatsächlich – und das dürfte keine Apothekerin/ keinen Apotheker überraschen – ist das knappe Personal das Nadelöhr: Stark ein Drittel (n=133; 36,74 Prozent) nennt fehlendes Personal als Grund für die Entscheidung gegen ein Angebot. Bei immerhin noch 30,11 Prozent (n=109) ergänzt die fehlende Qualifikation den Personalmangel. Und 12,15 Prozent (n=44) erklären, nur die fehlende Qualifikation sei der Grund, auch in Zukunft keine pharmazeutischen Dienstleistungen anzubieten. Bei etwa jedem Fünften (n=76; 20,99 Prozent) spielen andere Gründe eine Rolle, weswegen die Apotheke auf das Angebot der pharmazeutischen Dienstleistung verzichtet.
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