Bundeswehr-Offiziere verweigern Corona-Impfung – und ziehen bis vors Bundesverwaltungsgericht
Zwei Offiziere der Luftwaffe wehren sich dagegen, dass die Corona-Schutzimpfung in eine Liste von Impfungen aufgenommen wurde, die für Soldatinnen und Soldaten verbindlich sind. Sie sehen vor allem ihr Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit verletzt.
Corona-Impfung
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Die Anwälte der Offiziere stellten infrage, dass die Corona-Impfung zur Verhütung übertragbarer Krankheiten geeignet sei. Sie bezweifelten auch, dass Covid-19 überhaupt eine gefährliche Erkrankung sei – insbesondere für die Berufsgruppe der Soldaten. Die Anwälte warfen dem RKI unter anderem vor, gewisse Daten für eine Einschätzung nicht zu berücksichtigen oder gar zu manipulieren.
Offiziere wollen sich nicht impfen lassen
Im Prozess am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat ein Experte des Robert Koch-Instituts (RKI) jedoch die Wirksamkeit der Impfung unterstrichen. "Der Schutz vor einer schweren Erkrankung ist ein halbes Jahr nach dem Booster auch bei der Omikron-Variante sehr stabil und nur leicht abnehmend", sagte der Leiter der Impfprävention beim RKI, Ole Wichmann. Der Schutz vor einem schweren Verlauf oder einer Übertragung nehme mit der Zeit aber deutlich ab.
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Der Mediziner und Epidemiologe des RKI stützte seine Angaben neben den Meldedaten der Gesundheitsämter vor allem auf RKI-Studien und internationale Erhebungen. Aktuelle Daten zur Wirksamkeit der Impfstoffe will das RKI in etwa zwei Wochen vorlegen. "An dem Schutz vor schweren Verläufen wird sich aber nichts ändern", betonte Wichmann.
Bei der Bundeswehr sind viele Impfungen Pflicht
Soldaten und Soldatinnen müssen sich gegen eine ganze Reihe von Krankheiten impfen lassen, wenn keine besonderen gesundheitlichen Gründe dagegen sprechen. Dazu gehören unter anderem Hepatitis, Masern, Röteln, Mumps und Influenza. Am 24. November 2021 hatte das Verteidigungsministerium eine Covid-19-Impfung als verbindlich aufgenommen.
Wer sich dem Impfschema widersetzt, muss mit Disziplinarmaßnahmen rechnen. Laut einer vorläufigen Erhebung des Verteidigungsministeriums liegt der Anteil geimpfter und genesener Soldaten und Soldatinnen, die über eine aktuell vollständige Immunisierung verfügen, bei 94 Prozent.
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