Es geht ums Eingemachte: FPÖ-Chef will beweisen, dass er ungeimpft ist
Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: 7211 Neuinfektionen – die bundesweite 7-Tage-Inzidenz sinkt auf 60,6. Dennoch sind laut einer Umfrage die meisten Deutschen gegen eine Abschaffung aller Corona-Auflagen. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
News zu Corona in Deutschland vom 25. September
- Live-Karte zum Coronavirus und Radar mit Zahlen und Fakten
- News, Service und Ideen zur Pandemie finden Sie in unserem Überblick
"Es geht ums Eingemachte": FPÖ-Chef will beweisen, dass er ungeimpft ist
08.39 Uhr: Mit einem öffentlichkeitswirksamen Auftritt hat der Parteichef der rechspopulistischen FPÖ in Österreich am Freitag versucht zu demonstrieren, dass er sich anders als behauptet nicht heimlich gegen das Coronavirus habe impfen lassen. Den ungewöhnlichen Schritt mit dem Nachweis eines negativen Antikörpertests vollzog Herbert Kickl bei einer Pressekonferenz in Wien. Zur Begründung führte er Gerüchte an, er habe sich heimlich impfen lassen – dies sei ein "Frontalangriff" auf seine Glaubwürdigkeit, sagte Kickl. Georg Hochmuth/APA/dpa Herbert Kickl im Rahmen eines FPÖ-Präsidiums in der Bundesgeschäftsstelle. Österreichs Rechte stellt heute wichtige Weichen.
Zuvor waren Gerüchte aufgekommen, der FPÖ-Chef habe sich anders als von ihm öffentlich dargestellt doch gegen das Coronavirus impfen lassen. Der frühere Innenminister machte die konservative ÖVP für die Kampagne verantwortlich.
Mit einem Video und einem negativen Antikörpertest versuchte Kickl nun nachzuweisen, dass er weder gegen das Coronavirus geimpft noch genesen sei. Er reichte zudem Klage auf Unterlassung ein. "Es geht nämlich ans Eingemachte, wenn Gerüchte und haltlose Anschuldigungen in der Öffentlichkeit erhoben werden, um damit die Glaubwürdigkeit eines politischen Mitbewerbers zu beschädigen", sagte er. Der Regierungspartei ÖVP wiederum reichte das nicht: Sie forderte eine eidesstaatliche Erklärung von Kickl.
In Österreich sind bisher nur rund 60 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die Regierungspartei ÖVP macht Coronaleugner, die von der FPÖ unter Kickl unterstützt werden, für das Stocken der Impfkamapgne verantwortlich. In der EU liegt der Durchschnitt bei 63,4 Prozent, an der Spitze liegt Portugal mit rund 83 Prozent vollständig Geimpften.
RKI registriert 7211 Neuinfektionen – Inzidenz sinkt weiter auf 60,6
Samstag, 25. September, 07.04 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 60,6 an. Tendenziell geht die Zahl somit seit rund zwei Wochen zurück. Am Vortag hatte der Wert bei 62,5 gelegen, vor einer Woche bei 72,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 7211 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.08 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 8901 Ansteckungen gelegen. Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild Testsets mit Abstrichstäbchen liegen in einem Testzentrum für Corona-Verdachtsfälle.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 62 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 63 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.188.604 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 1,58 an. Ein Wochen- oder Monatsvergleich ist wegen der hohen Zahl an Nachmeldungen nicht möglich. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.952.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 93.365.
Stiko spricht keine generelle Booster-Empfehlung für Senioren aus
14.58 Uhr: Die Ständige Impfkommission (Stiko) spricht sich in ihrer aktuellen Empfehlung bislang nicht für generelle Auffrischungsimpfungen bei Senioren aus – obwohl ältere Menschen diese in Deutschland bereits bekommen können. Empfohlen wird eine Booster-Dosis mit einem mRNA-Impfstoff aber für Menschen mit Immunschwäche, heißt es in dem am Freitag vom Robert Koch-Institut veröffentlichten Papier. Die Stiko arbeite derzeit die Studienlage für eine Auffrischimpfung anderer Bevölkerungsgruppen auf. Eine Entscheidung soll es in den kommenden Wochen geben.
Die Stiko ist mit ihrer Empfehlung damit zurückhaltender als die Gesundheitsministerkonferenz. Diese hatte Anfang August beschlossen, dass ein Booster ab 60 Jahren wahrgenommen werden könne – frühestens sechs Monate nach der vollständigen Impfung und nach "individueller Abwägung, ärztlicher Beratung und Entscheidung".
Seit einigen Wochen ist dieser Booster unter anderem für alte und immungeschwächte Menschen bundesweit zu haben – auch ohne Stiko-Empfehlung. Damit soll ihr Immunsystem nochmals gegen Sars-CoV-2-Viren gestärkt werden. Mehr als eine halbe Million Bundesbürger haben dieses Angebot bislang bereits angenommen.
Keine Quarantäne mehr für Frankreich-Urlauber: Bundesregierung streicht Côte d'Azur von Corona-Risikoliste
13.17 Uhr: Frankreich wird ab Sonntag mit Ausnahme einiger Überseegebiete von der Bundesregierung nicht mehr als Corona-Hochrisikogebiet geführt. Als letzte französische Region in Europa wird dann das bei Touristen beliebte Gebiet Provence-Alpes-Côte d'Azur von der Risikoliste gestrichen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte. Damit entfallen alle Quarantäneregeln für Einreisende aus dieser Region.
Getty Images/iStockphoto/JWackenhut Die Küstenlandschaft bei Theoule-sur-Mer
Das EU-Land Slowenien wird dagegen neu als Hochrisikogebiet eingestuft. Wer nicht vollständig geimpft oder genesen ist und von dort einreist, muss ab Sonntag für zehn Tage in Quarantäne. Eine Befreiung ist erst nach fünf Tagen mit einem negativen Test möglich. Slowenien hat derzeit die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union und richtet Anfang Oktober einen Westbalkangipfel aus, an dem auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teilnehmen soll. Das kleine Balkanland wird ab Sonntag das einzige EU-Mitglied sein, das ganz als Hochrisikogebiet eingestuft ist.
Weitere neue Hochrisikogebiete sind Äthiopien und Burundi in Afrika sowie St. Vincent und die Grenadinen in der Karibik. Von der Risikoliste gestrichen werden auch Japan und das westafrikanische Senegal.
Umfrage: Sechs von zehn Deutschen sind gegen Ende aller Corona-Auflagen
6.45 Uhr: Die meisten Deutschen sind gegen ein rasches Ende aller Corona-Auflagen. Bei einer Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur wandten sich 61 Prozent der Befragten gegen eine sofortige Aufhebung aller Beschränkungen. 33 Prozent wären hingegen dafür.
Dänemark hatte vor kurzem bei einer Impfquote von 83 Prozent alle Corona-Beschränkungen aufgehoben. "In Deutschland waren zuletzt rund 62 Prozent der Menschen vollständig geimpft", lautete die Frage. "Sollten in Deutschland jetzt alle Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie aufgehoben werden?" 33 Prozent lehnten dies kategorisch ab, 28 Prozent antworteten mit "eher nein". 19 Prozent sind entschieden für eine Aufhebung, 14 Prozent wählten "eher ja". Die stärkste Ablehnung eines sofortigen Endes aller Beschränkungen gab es bei alten Menschen.
Mittlerweile sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums in Deutschland knapp 64 Prozent der Menschen komplett gegen das Coronavirus geimpft.
RKI registriert 9727 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 62,5
Freitag, 24. September, 06.13 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 62,5 an. Tendenziell geht die Zahl somit seit rund zwei Wochen zurück. Am Vortag hatte der Wert bei 63,1 gelegen, vor einer Woche bei 74,7. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 9727 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.25 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.022 Ansteckungen gelegen.
Angesichts der Entwicklung hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kürzlich gemahnt, trotz sinkender Infektionszahlen die Ansteckungsgefahren nicht zu unterschätzen: "Auch letztes Jahr hatten wir um diese Jahreszeit eine solche Verschnaufpause. Wir sind also noch nicht durch."
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 65 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 20 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.181.393 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag mit 1,57 an. Ein Wochen- oder Monatsvergleich ist wegen der hohen Zahl an Nachmeldungen nicht möglich. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.943.200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 93.303.
Geben Sie uns Feedback!
Enthielt dieser Beitrag für Sie relevante Informationen?
Vielen Dank für Ihr Feedback!
Krokodil beißt sich in Gnu fest – dann kommen zwei Nilpferde angerauscht
FOCUS Online Krokodil beißt sich in Gnu fest – dann kommen zwei Nilpferde angerauscht
Quelle: Den ganzen Artikel lesen