Es sollten noch weniger risikoreiche „Pillen“ verordnet werden
Es gibt neue Daten zur Verordnungshäufigkeit kombinierter oraler Kontrazeptiva – diesmal vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO). Während sich dabei leicht erklären lässt, warum die Verordnungen der „Pille“ erstmals seit zehn Jahren wieder gestiegen sind, bleibt unklar, warum weiterhin risikoreiche Präparate einen großen Anteil der Verordnungen ausmachen.
Erst kürzlich berichtete die DAZ über die neueste Ausgabe des Bulletins zur Arzneimittelsicherheit, in dem es um die sichere Anwendung von kombinierten hormonalen Kontrazeptiva (KHK) ging. Warnhinweise und Risikominimierungsmaßnahmen hätten in der Vergangenheit zwar dazu geführt, dass Verordnungen für KHK mit dem höchsten Thrombose-Risiko kontinuierlich zurückgingen, hieß es dort. Allerdings stiegen dadurch nicht nur die Verordnungen der „Pillen“ mit dem geringsten VTE-Risiko, sondern auch die, deren Risiko noch unbekannt war. Zu solchen Pillen, deren VTE-Risiko bislang noch unbekannt war, gehören jene mit den Gestagen-Komponenten Chlormadinon oder Nomegestrel. Eine aktuelle vom BfArM geförderte Studie legte nun aber nahe, dass diese Präparate ein deutlich höheres VTE-Risiko mit sich bringen, als Pillen, die Levonorgestrel kombiniert mit niedrig dosiertem Ethinylestradiol enthalten.
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Aus einer Pressemitteilug des AOK-Bundesverbands vom 4. August 2021 geht nun hervor, dass die Verordnungszahlen der „Pille“ insgesamt sogar erstmals seit zehn Jahren wieder gestiegen seien, während mehr als die Hälfte der Verordnungen aber weiterhin auf risikoreiche Präparate entfalle.
Diese Aussagen basieren auf einer aktuellen Analyse der GKV-Verordnungsdaten durch das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO), heißt es. Demnach hatte es bei den Pillen-Verordnungen 2019 einen historischen Tiefststand gegeben (32 Prozent), während der Verordnungsanteil der kombinierten oralen Kontrazeptiva bei den gesetzlich versicherten Mädchen und Frauen im Jahr 2020 nun wieder bei 35 Prozent lag. Der Grund für diesen Anstieg gegen den bisherigen Trend scheint dabei auf der Hand zu liegen:
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