EU-Apothekerverband will digital mitmischen
DieApotheker wollen bei der Nutzung von Big Data und künstlicher Intelligenz imGesundheitswesen in Zukunft kräftig mitmischen. In einem neuen Positionspapierlegt der Europäische Apothekerverband PGEU dar, warum die öffentlichenApotheken dafür schon jetzt gut aufgestellt sind.
Dieeuropäische Pharmazie geht mit der Zeit und will zukünftig mehr Big Data undkünstliche Intelligenz für die Betreuung der Patienten einsetzen. In derOffizin könnten innovative und automatisierte Technologien sehr nützlich sein,glaubt der Europäische Apothekerverband PGEU und unterstreicht seine Ansprüchein einem neuen Positionspapier.
EnormesPotential für die Apotheken
DieSammlung von Gesundheitsdaten habe vielerorts zur Einführung von elektronischenPatientenakten und elektronischen Verschreibungen geführt, wird in dem Dokumentausgeführt. In einigen europäischen Ländern seien die Apotheker bei dieserEntwicklung an vorderster Front mit dabei. Außerdem suchten immer mehrPatienten Rat in den Apotheken, um Gesundheitsinformationen interpretieren zukönnen, die sie aus anderen Quellen, wie aus den Medien, dem Internet oder übermobile Apps gewonnen haben. Manche bräuchten Unterstützung bei der Auslegungihrer individuellen Gesundheitsdaten, die sich aus tragbaren Geräten oder auchaus frei verfügbaren Selbsttests erhalten. Für die öffentlichen Apothekenergebe sich hieraus ein enormes Potential.
Sicherheitder Medikation schon bei der Abgabe beurteilen
Diekünstliche Intelligenz werde auf dem pharmazeutischen Sektor bis datohauptsächlich für automatisierte Abgabesysteme genutzt. Nach Erkenntnissen derPGEU nutzen in Europa bislang 30 bis 40 Prozent der öffentlichen Apothekensolche Technologien. DieseEntwicklung gehe aber Hand in Hand mit der Entwicklung vonUnterstützungssystemen für klinische Entscheidungen in der Offizinpharmazie, zumBeispiel für die Voraussage und Detektion von Neben-oder Wechselwirkungen aufder Basis von erfassten Patientendaten.
DieseUnterstützungssystems würden zunehmend Algorithmen einbeziehen und mehr undmehr Patientendaten integrieren, wie etwa Labordaten oder Ergebnisse vonpharmakogenomischen Tests. Hiermit könne die Sicherheit der Medikation füreinen Patienten schon bei der Abgabe in der Apotheke schnell und umfassendbeurteilt und Fortschritte in der Therapie oder auch Risikofaktoren fortlaufendüberwacht werden. Außerdem könnten die Patienten auf der Basis vonEchtzeit-Daten noch individueller betreut werden, schätzt der Apothekerverband.
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