Coronavirus-News: Kanada lässt Biontech-Impfstoff für 12- bis 15-Jährige zu

Experten sehen Risiken bei Astrazeneca auch für Ältere

Experten sehen laut einem Medienbericht auch bei älteren Frauen ein erhöhtes Risiko von Hirnvenenthrombosen bei einer Corona-Schutzimpfung mit dem Wirkstoff von Astrazeneca. Darauf weist dem Magazin "Spiegel" zufolge eine aktuelle Studie unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) hin. Bislang war davon ausgegangen worden, dass vorrangig jüngere Frauen gefährdet sind. Die Arbeit wurde noch nicht von anderen Forschenden begutachtet, sondern als sogenanntes Preprint veröffentlicht. Der Auswertung zufolge, für die neurologische Abteilungen und Kliniken in ganz Deutschland befragt worden seien, war die Rate von Hirnvenenthrombosen nach einer Astrazeneca-Impfung demnach mehr als neunmal höher als nach einer Impfung mit einem mRNA-Impfstoff wie Biontech/Pfizer oder Moderna. Dabei sei die Rate bei Frauen im Vergleich zu jener bei Männern mehr als dreimal erhöht gewesen. Solche Thrombosen nach einer Impfung seien aber insgesamt sehr selten gemessen an der Anzahl der Impfungen, so die beteiligten Forscherinnen und Forscher.

Corona


Impfstoff mit Imageproblem: Warum Astra Zeneca und Johnson & Johnson viel besser sind als ihr Ruf

Malta hat bald die Hälfte der Bürger geimpft

Das EU-Land Malta kommt seinem Ziel näher, bis Ende Juni eine Impfquote um die 70 Prozent zu erreichen. Schon jetzt haben 47 Prozent aller 514.000 Einwohner und Einwohnerinnen mindestens eine Impfdosis erhalten, wie Daten des Gesundheitsministeriums in Valletta zeigten. Bezogen nur auf die Erwachsenen lag die Impfquote sogar bei rund 55 Prozent. Außerdem gehen die Zahlen der Corona-Neuinfektionen in dem Inselstaat deutlich zurück. Mit den im internationalen Vergleich hohen Impfquoten will das Mittelmeerland sich als sicheres Reiseziel profilieren. Die Regierung in Valletta treibt Pläne voran, eigene Impf-Zertifikate einzuführen, um Reisen in und aus Nicht-EU-Ländern wie Großbritannien und Israel zu erleichtern.

Kanada lässt Biontech-Impfstoff für 12- bis 15-Jährige zu

In Kanada darf der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer nun auch 12- bis 15-Jährigen verabreicht werden. Dies teilte die federführende Gesundheitsbehörde am Mittwoch mit. Sie bezeichnete die Genehmigung als wichtigen Meilenstein im Kampf gegen die Pandemie. "Nach Abschluss einer gründlichen und unabhängigen wissenschaftlichen Überprüfung der Evidenz hat die Abteilung festgestellt, dass dieser Impfstoff bei der Anwendung bei Kindern zwischen 12 und 15 Jahren sicher und wirksam bei der Vorbeugung von Covid-19 ist", hieß es in einer Mitteilung. Pfizer/Biontech werde weiterhin verpflichtet, den kanadischen Behörden "Informationen über die Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität des Impfstoffs in dieser jüngeren Altersgruppe zur Verfügung stellen". Die Sicherheit des Impfstoffs werde weiterhin überwacht und es würden Maßnahmen ergreifen, wenn Sicherheitsbedenken festgestellt werden.

Kanadas Gesundheitsministerium erhielt am 16. April 2021 den Antrag auf Erweiterung für Impfstoff von Pfizer/Bontech. Das Vakzin wurde in Kanada ursprünglich am 9. Dezember 2020 zur Anwendung bei Personen ab 16 Jahren zugelassen.

Schleswig-Holstein öffnet Hotels und Gastronomie für Geimpfte, Getestete und Genesene

Schleswig-Holstein geht in der Corona-Pandemie weitere Öffnungsschritte im Tourismus und weiteren Bereichen. So dürfen Geimpfte, Genesene und Getestete vom 17. Mai an unter strengen Vorgaben landesweit Gaststätten auch in Innenräumen besuchen und in Beherbergungsbetrieben übernachten, wie Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Mittwoch bekanntgab. Erleichterungen gibt es auch in den Bereichen Kita, Schule, Sport und Kultur.

Wer als Tourist im Norden übernachten will muss sich demnach alle drei Tage auf Corona testen lassen. Mit ihren Beschlüssen weitet die Landesregierung praktisch die für vier Modellregionen geltenden Regeln auf das gesamte Land aus.

Bisher dürfen Urlauber in der Schleiregion, in Eckernförde und in Nordfriesland unter strikten Corona-Vorgaben Urlaub machen. Von diesem Samstag an ist das auch in Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Sierksdorf und Neustadt an der Ostsee in der Lübecker Bucht möglich. Am Montag folgt Büsum in Dithmarschen.

Hintergrund der weiteren Lockerungen sind die sinkenden Corona-Zahlen mit stabil unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen in weiten Teilen Schleswig-Holsteins. Am Dienstagabend betrug die landesweite Inzidenz 54,5. Der Norden hat seit längerem die deutlich niedrigsten Werte in Deutschland. In den Regionen mit Sieben-Tage-Inzidenzen unter 100 darf im Norden bereits jetzt die Außengastronomie öffnen. 

Reisen in Coronazeiten


Urlaub an Himmelfahrt und Pfingsten: Was wo in Deutschland und Europa möglich ist

Bundesregierung warnt vor Verwenden gefälschter Impfpässe

Die Bundesregierung hat die Bürger davor gewarnt, sich gefälschte Impfpässe zu beschaffen, um so vorzeitig in den Genuss von Erleichterungen etwa bei Kontaktbegrenzungen oder bei Urlaubsreisen zu kommen. Dies sei kein Kavaliersdelikt, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in der Bundespressekonferenz. "Wer so etwas tut, gefährdet die Gesundheit anderer Menschen. Das ist das eine. Er macht sich aber auch strafbar. Das ist ganz klar eine nach dem Strafgesetzbuch strafbewehrte Urkundenfälschung. Und strafbare Handlungen werden verfolgt."

Es gebe immer ein Missbrauchsrisiko, sagte Seibert weiter. Deshalb wolle die Bundesregierung den digitalen Weg gehen. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums ist geplant, dass der Impfnachweis sowohl auf der Corona-Warn-App wie auch auf einer Extra-App digital gespeichert werden kann. Dies soll in der zweiten Hälfte des laufenden Quartals möglich werden. 

Serbien bietet rund 25 Euro für Corona-Impfungen

Um die weit verbreitete Impfskepsis in der Bevölkerung des Balkanlandes zu überwinden, will Serbien den Bürgern Geld für eine Corona-Impfung zahlen. Wer sich bisher impfen ließ oder bis zum 31. Mai eine Impfung erhält, soll eine einmalige Unterstützung in Höhe von 3000 Dinar (25 Euro) erhalten, gab Präsident Aleksandar Vucic am Mittwoch in Belgrad bekannt. Durchschnittlich verdienen die Serben derzeit 520 Euro im Monat. Diskriminierende Einschränkungen für Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, kämen nicht infrage, sagte Vucic dem regierungsnahen privaten Fernsehsender Pink. Er halte es für "verantwortungslos und egoistisch", wenn sich jemand nicht impfen lassen möchte. "Deshalb haben wir darüber nachgedacht, wie wir Menschen belohnen können, die Verantwortung an den Tag legen."

In Serbien haben derzeit rund 30 Prozent der Menschen zumindest eine Corona-Impfung erhalten. Das Land setzt seit Dezember auch Impfstoffe aus Russland und China ein, die in der EU nicht zugelassen sind. Anfangs erzielte Belgrad damit beachtliche Ergebnisse. In den vergangenen zwei Wochen stieg der Anteil der Menschen, die eine Corona-Impfung erhalten haben, aber nur noch um zwei Prozentpunkte.

Saarland plant Sonderimpfungen in sozialen Brennpunkten

Auch das saarländische Gesundheitsministerium plant Sonderimpfungen in sozialen Brennpunkten. Diese sollten in Abstimmung mit den Gemeinwesenprojekten erfolgen, teilte das Ministerium am Mittwoch in Saarbrücken mit. Seit Anfang der Woche gehen beispielsweise in Köln mobile Impfteams in Stadtteile mit sozialen Brennpunkten wie Chorweiler, um gezielt zu impfen. Das Land Nordrhein-Westfalen hatte für das Pilotprojekt zunächst 1000 Impfdosen zur Verfügung gestellt.

Die rheinland-pfälzische Landesregierung dagegen plant keine Sonderimpfaktionen mobiler Teams in speziellen Stadtteilen. "Angebote zur gesundheitlichen Versorgung sollen für alle zugänglich sein und dürfen nicht von der sozialen Herkunft abhängen", teilte das Gesundheitsministerium in Mainz mit. Die Bundesimpfverordnung trage diesem Grundsatz Rechnung und Rheinland-Pfalz setze diese um.

Astrazeneca bleibt liegen – Arzt bietet Termine via Ebay-Kleinanzeigen an

Um den Impfstoff von Astrazeneca nicht verfallen zu lassen, hat ein Hausarzt aus Ostwestfalen einen ungewöhnlichen Weg über Ebay-Kleinanzeigen gewählt. "Es wäre Wahnsinn, den zuverlässigen und wirksamen Impfstoff verkommen zu lassen", sagte der Allgemeinmediziner und Kardiologe Peter Weitkamp aus Kirchlengern der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Zwei Tage lang habe er nun über die Internet-Plattform Impftermine mit Astrazeneca "zu verschenken" an Menschen über 60 Jahre angeboten. Er habe 80 bis 90 Impfdosen übrig. Ab der kommenden Woche werde er seine Astrazeneca-Restbestände denen verabreichen, die sich auf sein Inserat hin meldeten. Zuvor hatte die "Neue Westfälische" über den Mediziner berichtet.

Weitkamp kritisierte, dass die Praxen fast nur noch Astrazeneca erhielten, das gefragte Biontech dagegen an die Impfzentren gehe. Er halte es aus medizinischer Sicht für falsch, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) Astrazeneca weiterhin nur für Menschen über 60 Jahre empfehle. Es gebe zudem auch zahlreiche unter 60-Jährige, die Astrazeneca haben wollten. Laut Bund-Länder-Beschluss müssen sich diese Jüngeren dann an die Praxen wenden, in den Impfzentren wird Astrazenca Menschen unter 60 Jahren nicht mehr gespritzt. Astrazeneca habe zu Unrecht ein schlechtes Image, sagte Weitkamp. Das führe dazu, dass viele noch nicht Geimpfte über 60 Jahren nun in die Impfzentren strömten, um sich dort Biontech abzuholen. "Das ist unsolidarisch. Die Alten nehmen den Jungen den Biontech-Impfstoff weg." 

Coronavirus


Verunsicherung wegen Astrazeneca und Johnson & Johnson: So wirken die Impfstoffe

Gesundheitsministerium bekommt weitere 3,8 Milliarden für Impfstoffe

Das Gesundheitsministerium soll zur Beschaffung von Corona-Impfstoff weitere 3,8 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt bekommen. Es geht dabei um Impfstoff für die Jahre 2022 und 2023, also vor allem für Auffrischungsimpfungen und Impfungen gegen mutierte Coronaviren. Das geht aus einem Schreiben des Finanzministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestags hervor, das der Nachrichtenagentur DPA vorliegt und über das das Nachrichtenportal "The Pioneer" berichtete.

Krisen in globaler Nahrungsmittelversorgung durch Corona-Krise verschärft

Die globale Unsicherheit in der Nahrungsmittelversorgung hat sich nach Angaben internationaler Organisationen im vergangenen Jahr durch bewaffnete Konflikte, Wetterkatastrophen sowie Wirtschaftskrisen infolge der Corona-Pandemie verschärft. Auch das laufende Jahr werde für die Nahrungsversorgung "schwierig", warnt das Globale Netzwerk gegen Lebensmittelkrisen in einem Bericht.

2020 befanden sich demnach weltweit mehr als 183 Millionen Menschen hinsichtlich ihrer Versorgung mit Nahrung in einer "Krisen- oder Notsituation". Zum Ende des vergangenen Jahres hätten sich insgesamt fast 133.000 Menschen in Burkina Faso, dem Südsudan und im Jemen in einer katastrophalen Versorgungssituation befunden und damit in einer regelrechten "Hungersnot". 

Grüner Pass in Österreich ab 4. Juni in digitaler Form

Österreich will einen Grünen Pass in digitaler Form bereits am 4. Juni einführen. Mit dem dann auf Handys verfügbaren QR-Code sei das Land in Europa einer der Vorreiter, sagte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger von der konservativen ÖVP in Wien. Bereits am 19. Mai gelten diverse Zertifikate über Impfungen, Tests und überstandene Corona-Erkrankungen in Österreich als Zutrittserlaubnis für die dann wieder geöffnete Gastronomie, für Kultur, den Sport und die Hotellerie. "Das ist für uns als Tourismusland nach dieser langen Durststrecke überlebenswichtig", sagte Köstinger.

Ab Mitte Mai entfällt für Deutsche die Quarantänepflicht. Bei der Einreise nach Österreich reicht dann ein negativer Test. Auf EU-Ebene soll ein Grüner Pass voraussichtlich Ende Juni kommen. 

So endet die Corona-Pandemie


Medizinhistoriker über Pest, Cholera und Corona: "Es gibt keinen glatten Übergang zur Normalität"

Ausbildungsmarkt im Corona-Jahr deutlich geschrumpft

Der Ausbildungsmarkt in Deutschland ist im vergangenen Jahr wegen der Coronakrise deutlich geschrumpft. Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge sank 2020 um elf Prozent auf 467.500, wie aus dem aktuellen Berufsbildungsbericht hervorgeht, den das Bundeskabinett am Mittwoch verabschiedete. Zum ersten Mal seit 1992 fiel die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im dualen System damit auf unter 500.000.

Rückgänge gab es der Regierung zufolge nahezu überall, besonders Industrie und Handel waren betroffen. Einzig in der Landwirtschaft gab es einen "geringfügigen Anstieg". Auf beiden Seiten gingen dabei Angebot und Nachfrage parallel zurück: Die Zahl der angebotenen Stellen in den Betrieben schrumpfte um 8,8 Prozent auf 527.400. Die Ausbildungsnachfrage ging um 9,6 Prozent auf 496.800 zurück. Damit kamen rechnerisch auf 100 Bewerberinnen und Bewerber 106 Ausbildungsstellen.

Indiens Außenminister bei G7-Treffen hatte Kontakt zu Corona-Positiven

Der derzeit an einem Treffen der G7-Staatengruppe in London teilnehmende indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar hatte nach eigenen Angaben Kontakt zu positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen. Er habe davon am Dienstagabend erfahren und werde deshalb an den Beratungen nur noch virtuell teilnehmen, kündigte der Minister am Mittwoch im Onlinedienst Twitter an. Das G7-Ministertreffen in London ist die erste physische Zusammenkunft dieser Runde seit zwei Jahren.

Bund bringt Aufholpaket für Kinder und Jugendliche auf den Weg

Die Bundesregierung hat das Aufholpaket für Kinder und Jugendliche zur Unterstützung sozial schwacher Familien in der Coronakrise auf den Weg gebracht. Das am Mittwoch vom Kabinett gebilligte Programm hat ein Volumen von insgesamt zwei Milliarden Euro, mit denen auch ein Kinderbonus insbesondere bei Hartz-IV-Bezug finanziert werden soll. Das Paket umfasst Leistungen für Nachhilfestunden und Freizeitangebote. Von den zwei Milliarden sollten 700 Millionen als direkte Zuschüsse gewährt werden, 1,3 Milliarden gingen an die Länder. 

Weit mehr als zehn Millionen Menschen zur Corona-Impfung berechtigt

In vielen Bundesländern dürfen sich Angehörige der Priorisierungsgruppe drei für die Corona-Impfung anmelden – alleine aufgrund ihres Alters sind das bundesweit mehr als zehn Millionen Menschen. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, gab es Ende 2019 rund 10,5 Millionen Menschen im Alter von 60 bis unter 70 Jahren. Das waren 12,6 Prozent der Bevölkerung.

Zur Gruppe drei mit erhöhter Priorisierung gehören auch Menschen, die in einer kritischen Infrastruktur arbeiten. Allein im Lebensmitteleinzelhandel waren das im Jahr 2018 mehr als 1,3 Millionen Menschen. In der Güterbeförderung sind eine knappe Million, bei Post- und Kurierdiensten mehr als eine halbe Million Menschen zur Impfung aufgerufen. Impfberechtigt sind auch Beschäftigte in Apotheken (248.000 Menschen) und der Pharmaindustrie (140.000 Menschen).

RKI registriert 18.034 Corona-Neuinfektionen und 285 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 18.034 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI von Mittwochmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05:15 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Am Mittwoch vor einer Woche hatte der Wert bei 22.231 gelegen. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 132,8 (Vortag: 141,4; Vorwoche: 160,6)

Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben binnen 24 Stunden 285 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche waren es 312 Tote. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 83.876.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstagabend bei 0,82 (Vortag: 0,88). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 82 weitere Menschen anstecken.

Virologin Ciesek „optimistisch“, dass sich Corona-Situation entspannt

ie Frankfurter Virologin Sandra Ciesek ist zuversichtlich, dass sich die Corona-Situation in Deutschland entspannt. "Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg", sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt im NDR-Podcast "Das Coronavirus-Update".

Das Impftempo sei schneller als vorhergesagt, bis zu eine Million Impfungen pro Tag seien eine gute Zahl. "Ich bin optimistisch: Wenn wir es schaffen, weiter schnell und gezielt zu impfen und vielleicht in vier Wochen schon die Hälfte der Erwachsenen die erste Dosis bekommen haben, dass sich die Situation dann weiter entspannen wird."

Die Nachrichten von Dienstag, 4. Mai 2021:

Kreise: Merkel sieht bei Corona „Licht am Ende des Tunnels“

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich erfreut über die Entspannung des Corona-Infektionsgeschehens im Land geäußert. Es gebe "Licht am Ende des Tunnels", sagte sie nach Informationen der Nachrichtenagentur DPA aus Teilnehmerkreisen am Dienstag in Online-Beratungen der Unionsfraktion im Bundestag. Die Kanzlerin verwies auf sinkende Fallzahlen und eine leichte Entspannung in der Intensivmedizin. Zugleich mahnte Merkel nach diesen Angaben, je sorgsamer man jetzt vorgehe, umso schneller würden alle von Lockerungen profitieren können.

Genesene, Geimpfte und Getestete werden in Bayern gleichgestellt

Vollständig von Corona-Erkrankungen Genesene werden in Bayern bereits von diesem Donnerstag mit zweifach Geimpften und negativ Getesteten bei Lockerungen gleichgestellt. Unter anderem sollen Menschen mit vollständiger Corona-Impfung – also in der Regel zwei verabreichten Impfdosen oder Genesene mit einer Impfung – von der Testpflicht und von den Ausgangsbeschränkungen befreit werden. Auch bei der Zahl der maximal erlaubten Kontakte werden sie nicht mehr mitgezählt.

Die Staatsregierung habe sich entschieden, die Regelung schon an diesem Donnerstag und damit zwei Tage vor dem Bund in Kraft zu setzen, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag. Man wolle ein Signal setzen, dass Impfen wichtig ist. "Wir sind der festen Überzeugung, dass bei einem solchen Fortschritt der Grundrechtsschutz, die Freiheit des Einzelnen überwiegt", sagte Söder.

Pfizer will in diesem Jahr 1,6 Milliarden Corona-Impfdosen ausliefern

Der US-Pharmakonzern Pfizer rechnet für dieses Jahr mit der Auslieferung von 1,6 Milliarden Impfdosen gegen das Coronavirus. Der Jahresumsatz mit dem zusammen mit dem Mainzer Unternehmen Biontech entwickelten Impfstoff könnte sich damit auf 26 Milliarden Dollar (knapp 22 Milliarden Euro) belaufen, wie Pfizer am Dienstag mitteilte. Im Februar hatte der Pharmakonzern für das laufende Jahr noch mit einem Jahresumsatz von 15 Milliarden Dollar mit dem Vakzin prognostiziert.

Seitdem gingen aber weitere Bestellungen ein, unter anderem von der Europäischen Kommission. Zum Stichtag 3. Mai hat der Konzern nach eigenen Angaben 430 Millionen Impfdosen in 91 Länder und Territorien weltweit ausgeliefert. Pfizer gab am Dienstag außerdem Bestellungen aus Israel und Kanada für Lieferungen im nächsten Jahr bekannt. Der Erfolg des Impfstoffs hat Pfizer ein deutliches Gewinn- und Umsatzplus beschert. Im ersten Quartal des Jahres stieg der Gewinn um 45 Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar. Der Umsatz stieg um 42 Prozent auf 14,6 Milliarden Dollar.

Bayern leitet Corona-Lockerungen ein – Tourismus ab 21. Mai möglich

Nach monatelangen strikten Corona-Beschränkungen leitet Bayern ab kommenden Montag stufenweise Lockerungen ein. In Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 dürfen ab 10. Mai die Außengastronomie – und zwar bis 22.00 Uhr –, Theater, Konzert- und Opernhäuser sowie Kinos öffnen. Und: Zu Beginn der Pfingstferien am 21. Mai soll regional auch Tourismus wieder möglich sein: In Kreisen und kreisfreien Städten mit stabilen Zahlen von unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen dürfen dann Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze wieder öffnen. Das beschloss die Regierung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Bei alledem gelten Hygienekonzepte, Masken- und Testpflichten – die Details werden nun von den Ministerien erarbeitet.

150 Millionen Covid-Impfungen in der EU

In der Europäischen Union sind inzwischen 150 Millionen Impfungen gegen Covid-19 verabreicht worden. Die Zahl nannte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter. Das Impftempo ziehe überall in der EU an. "Ein Viertel der Europäerinnen und Europäer hat schon die erste Dosis erhalten", schrieb von der Leyen. "Im Juli werden genug Dosen da sein, um 70 Prozent der Erwachsenen in der EU zu impfen." In den 27 EU-Staaten leben etwa 450 Millionen Menschen. 70 Prozent der Erwachsenen entspricht nach Angaben der EU-Kommission etwa 266 Millionen Menschen.

Bundeskabinett beschließt Erleichterungen für Corona-Geimpfte

Das Bundeskabinett hat die Erleichterungen für Geimpfte auf den Weg gebracht. Die Regierung beschloss die geplante Verordnung, wie Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) in Berlin sagte. Geplant sind unter anderem Lockerungen der bisherigen Vorgaben bei Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren. Bundestag und Bundesrat müssen noch zustimmen.

EU-Arzneimittelbehörde leitet Prüfung von Corona-Impfstoff von Sinovac ein

Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hat eine Prüfung des Corona-Impfstoffs des chinesischen Herstellers Sinovac eingeleitet. Zur Prüfung der Zulassung des Vakzins CoronaVac habe ein sogenanntes rollierendes Verfahren begonnen, teilte die EMA in Amsterdam mit. Bislang haben mit den Präparaten von Biontech/Pfizer, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson nur Corona-Impfstoffe westlicher Hersteller eine EU-weite Zulassung.

Fast 29 Prozent der Deutschen gegen Corona erstgeimpft

In Deutschland haben 28,7 Prozent der Menschen mindestens eine Corona-Impfung erhalten. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag hervor (Stand: 4. Mai, 12 Uhr). Den vollen Impfschutz erhielten bislang gut acht Prozent der Bevölkerung.

Am Montag wurden demnach 424.777 Impfspritzen gesetzt. Der bislang höchste Tageswert seit Beginn der Impfkampagne war am vergangenen Mittwoch mit mehr als einer Million Impfungen erreicht worden. Insgesamt verabreichten alle Impfstellen bislang etwas mehr als 30,6 Millionen Dosen, davon fast 23,9 Millionen bei Erstimpfungen und weitere knapp 6,8 Millionen bei Zweitimpfungen.

Spahn weiter für Vorsicht – Impfungen für alle in erster Juni-Hälfte

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat trotz erster Anzeichen für eine allmähliche Entspannung der Corona-Lage weiter zur Vorsicht gemahnt. Es gehe darum, jetzt diese dritte Welle zu brechen, sagte der CDU-Politiker am Dienstag in Berlin beim digitalen Ärztetag. "Die Zahlen sinken, das ist ermutigend." Sie seien aber noch nicht stark genug gesunken. Es sei zu sehen, wie sich das Reduzieren von Kontakten bewähre. Zugleich beginne das Impfen, Schritt für Schritt einen Unterschied zu machen.

Spahn verwies auf das deutlich höhere Impftempo und konkretisierte die Aussicht auf Impfmöglichkeiten für alle Bürger dank erwartungsgemäß wachsender Impfstoffmengen. "Das macht es uns möglich, in der ersten Hälfte des Junis die Priorisierung aufzugeben." Die Bundesregierung hatte ein Ende der festgelegten Impf-Reihenfolge mit einem Vorrang für Risikogruppen schon grundsätzlich für Juni in Aussicht gestellt. Es werde aber natürlich auch noch Wartezeiten geben, sagte Spahn.

Der Minister äußerte sich außerdem optimistisch zum generellen Impffortschritt. Es sei "sicherlich im Juli" der Zustand zu erreichen, "wo wir eigentlich alle, die unbedingt wollten, geimpft haben werden". Dann sei es eine gemeinsame Aufgabe, jene zu überzeugen und zu erreichen, die zögerten oder Fragen hätten. Die Bundesregierung hatte zugesichert, allen Bürgern bis zum Ende des Sommers ein Impfangebot zu machen.

Spahn: Pandemie deckt Stärken und Defizite des Gesundheitssystems auf

Die Corona-Pandemie hat nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Stärken, aber auch Defizite des Gesundheitssystems aufgedeckt. So habe die Pandemie wie "im Brennglas" gezeigt, dass der öffentliche Gesundheitsdienst zu lange ein Nischendasein geführt habe, sagte Spahn auf dem 124. Deutschen Ärztetag. Dies gelte nicht nur für die Personalausstattung. Auch die Digitalisierung der Gesundheitsämter müsse weiter ausgebaut werden. Ärztepräsident Klaus Reinhardt forderte eine strukturell und personell bessere Ausstattung des öffentlichen Gesundheitsdiensts. "Dafür ist eine tariflich gesicherte, arztspezifische Vergütung für die Ärztinnen und Ärzte in den Gesundheitsämtern grundlegend", sagte er.

Pflegepetition


Die Pflege war Spahns Herzensthema – erreicht hat er wenig. Eine nüchterne Bilanz

Lauterbach warnt vor schneller Öffnung von Gastronomie und Hotels

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat in der Corona-Pandemie vor einer zu schnellen Öffnung von Gastronomie und Hotels für Geimpfte gewarnt. Zwar sei es "eine notwendige und gute Entscheidung", die Grundrechtseinschränkungen für Geimpfte zurückzunehmen. "Was nicht geht, ist, dass Geschäfte oder Restaurants geöffnet werden nur für diejenigen, die geimpft sind. Das würde zu Spannungen führen, die man kaum ertragen könnte", sagte Lauterbach im Deutschlandfunk.

Lauterbach sagte, es bestehe eine Gefahr, wenn Geimpfte und Nicht-Geimpfte aufeinander träfen und sich dann Nicht-Geimpfte infizieren oder die Geimpften ohne vollständigen Immunschutz anstecken. Eine flächendeckende Kontrolle bei den Öffnungen sei schwierig und es gelte jetzt, den ausgewiesenen Erfolg bei der Bekämpfung der Pandemie zu sichern. "Wir dürfen nicht den Fehler machen, jetzt einen schnellen, frühen Rückfall zu riskieren", sagte Lauterbach. "Wir sind noch sehr weit von der Herdenimmunität entfernt."

Habeck bemängelt Unklarheiten bei geplanter Verordnung für Geimpfte

Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck hat bei der geplanten Verordnung zu Erleichterungen für Geimpfte Unklarheiten bemängelt. Es gebe "ein paar juristische Punkte, die sauberer formuliert werden" müssten, sagte Habeck im ZDF-"Morgenmagazin". Beispielsweise sehe der Entwurf Regelungen für eine Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 vor. "Wie es aber bei über 100 ist, ist unklar", sagte der Parteivorsitzende. Grundsätzlich sei der Verordnungsentwurf des Bundes aber "notwendig" und "angemessen" und gehe in die richtige Richtung. 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will den in der Bundesregierung abgestimmten Entwurf noch in dieser Woche auf den Weg bringen. Die geplante Verordnung sieht unter anderem eine Gleichstellung von Geimpften und Genesenen mit Menschen vor, die ein negatives Corona-Testergebnis vorweisen können.

Australiens Regierungschef rudert bei Haftstrafen für Einreisen aus Indien zurück

Nach einer Welle der Empörung und Rassismusvorwürfen hat Australiens Premierminister Scott Morrison seine Haftandrohungen gegen Rückkehrer aus Indien revidiert. "Ich glaube, die Wahrscheinlichkeit, dass irgendetwas davon eintritt, liegt so ziemlich bei null", sagte Morrison. Wegen der in Indien grassierenden Coronavirus-Mutante hatte der Regierungschef zuletzt Einreisenden, die sich in den vergangenen 14 Tagen in Indien aufgehalten hatten, neben Geldstrafen auch mit Haftstrafen von bis zu fünf Jahren gedroht. Davon betroffen sind tausende Australier in Indien, darunter professionelle Cricket-Spieler. Die Regelung trat am Montag in Kraft. Neben Menschenrechtsgruppen und bekannten Sportlern kritisierten selbst einige von Morrisons Verbündeten die Maßnahme. 

Strenge Corona-Maßnahmen


Australien: Einreisenden aus Indien drohen bis zu fünf Jahre Haft

Bund fördert Produktion von Impfstoff-Fläschchen

Für die Produktion von Glasfläschchen für Impfstoff können Unternehmen künftig vom Bund gefördert werden. Investitionen in Anlagen zur Herstellung von speziellem Borosilikat-Rohrglas und der Fläschchen selbst würden mit insgesamt bis zu 90 Millionen Euro unterstützt, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Dadurch sollten die jährlichen Produktionsmengen deutlich gesteigert werden. "Damit der Impfprozess nicht ins Stocken gerät, benötigen wir nicht nur ausreichend Impfstoffe", sagte Wirtschaftsstaatssekretär Andreas Feicht. "Die Impfstoffe müssen auch sicher verpackt und transportiert werden können." Dafür seien die kleinen Glasflaschen unverzichtbar.

RKI registriert 7534 Corona-Neuinfektionen und 315 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 7534 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Morgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.08 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Am Dienstag vor einer Woche hatte der Wert bei 10.976 gelegen. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Dienstagmorgen bundesweit bei 141,4 (Vortag: 146,9; Vorwoche: 167,6). Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben binnen 24 Stunden 315 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche waren es 344 Tote.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.433.516 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.061.500 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 83.591.

Die Nachrichten von Montag, 3. Mai 2021:

Expertin: Notbremse hat noch keinen direkten Einfluss auf Corona-Lage

Die verlangsamte Entwicklung der dritten Corona-Welle in Deutschland ist aus Sicht einer Expertin nicht unmittelbar mit der Corona-Notbremse zu erklären. "Die Notbremse kann diese Zahlen noch nicht direkt beeinflusst haben, dafür ist sie noch nicht lang genug in Kraft", erklärte die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie, Eva Grill, auf dpa-Anfrage. Untersuchungen wiesen aber darauf hin, dass die Menschen vorsichtig sind und Respekt vor dem Geschehen haben. "Es ist möglich, dass schon die Diskussion über die Notbremse und die Situation in den Krankenhäusern dazu beigetragen hat."

Gleichzeitig hätten die Impfungen jetzt stark Fahrt aufgenommen, "vielleicht sehen wir hier schon Effekte", sagt Grill. Ob auch Schnelltests beigetragen haben, sei völlig unklar. "Nach wie vor ist Vorsicht angebracht, aber ich bin optimistisch", erklärte Grill mit Blick auf die Entwicklung des Infektionsgeschehens. Auf Intensivstationen liegen laut dem Tagesreport des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Daten des Divi-Intensivregisters 5011 an Covid-19 erkrankte Patienten, 18 weniger als am Vortag.

Tschechien will Corona-Beschränkungen weiter lockern

Die tschechische Regierung hat weitere Corona-Lockerungsschritte beschlossen. Neben dem Einzelhandel dürfen vom kommenden Montag an unter anderem auch Autohändler und Werkstätten, Solarien, Tattoostudios und Schießstände öffnen. Die Maskenpflicht im Freien gilt vom 10. Mai an nur noch bei Kontakten mit anderen Personen. Freilich ist die Bereitschaft zum Maskentragen draußen bereits stark zurückgegangen. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich noch knapp 140 Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Virus an.

Gesundheitsminister Petr Arenberger gab zudem erste Erleichterungen für Geimpfte bekannt. Für Reiserückkehrer, die ein tschechisches Impfzertifikat vorweisen können, entfällt die Quarantäne- und Testpflicht. Inzwischen sind mehr als eine Million Menschen vollständig geimpft. Zugleich warteten Hunderttausende Senioren über 70 Jahren noch immer auf einen Impftermin.

Präsident der Ukraine beklagt mangelnde Hilfe der EU

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die fehlende Hilfe der EU für sein Land bei der Lieferung von Covid-Impfstoffen beklagt. "Trotz des Abkommens, das wir ausgehandelt haben, hat die Ukraine nichts von der EU erhalten", sagte Selenskyj in Warschau bei einem Treffen mit seinen Amtskollegen aus Polen, Litauen, Lettland und Estland. "Ich denke, es entspricht nicht den europäischen Werten. Ich denke, es ist sehr unfair", so Selenskyj weiter. In seinem Land seien bislang erst etwa eine Million Menschen geimpft worden. Hingegen erhielten dem Gesundheitsministerium in Kiew zufolge erst rund 750.000 Ukrainer eine erste Impfdosis. 290 sind vollständig geimpft. Die Ukraine hat knapp 42 Millionen Einwohner.

Die EU unterstützt die Ukraine im Rahmen des Covax-Programms, das von der Weltgesundheitsorganisation WHO, der EU-Kommission und Frankreich organisiert wird. Aus diesem Programm erhielt die Ukraine bislang 117.000 Dosen des Präparats von Biontech/Pfizer. Im Februar hatte die EU-Kommission zudem angekündigt, sie wolle Polen beim Weiterverkauf von 1,2 Millionen Dosen Astrazeneca an die Ukraine helfen.

Dänemark verzichtet komplett auf Impfstoff von Johnson & Johnson

Die dänische Regierung hat entschieden, den Corona-Impfstoff des Herstellers Johnson & Johnson aus dem Impfprogramm zu streichen. Das teilte die Gesundheitbehörde mit. Die Vorteile einer Impfung könnten das Risiko möglicher Nebenwirkungen in Form schwerer Blutgerinnsel nicht ausgleichen, hieß es in einer Mitteilung. Zuvor hatten mehrere Medien über die Entscheidung berichtet.

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte im April einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Johnson & Johnson-Präparat und seltenen, aber schweren Fällen von Blutgerinnseln festgestellt. Zuvor war so ein Zusammenhang auch bei der Vergabe des Astrazeneca-Impfstoffs Vaxzevria festgestellt worden. Obwohl die EMA den Einsatz beider Mittel zur Bekämpfung der Corona-Pandemie weiter empfiehlt, entschied sich Dänemark, den Astrazeneca-Wirkstoff aus dem Impfprogramm zu nehmen. Eine politische Mehrheit im Parlament hat sich am Montag dafür ausgesprochen, dass Vaxzevria an Freiwillige verabreicht werden kann.   

Österreich plant Corona-Testbefreiung nach Erstimpfung

In Österreich soll schon bald eine Corona-Erstimpfung als Eintrittskarte für Restaurants, Veranstaltungen und Hotels gelten. Der grüne Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein kündigte im Parlament an, dass dies 21 Tage nach Erhalt der ersten Dosis gelten solle. Die große Parlamentskammer, der Nationalrat, beschloss eine Gesetzesänderung, mit der Geimpfte und Genesene von der Testpflicht befreit werden können, wenn ab 19. Mai Gastronomie, Hotellerie, Sport und Kultur wieder ihre Dienste anbieten.

"Natürlich soll das auch ein Anreiz sein, dass man sich impfen lässt", erklärte Mückstein die Idee hinter der Novelle, die ein erster Schritt zur Einführung des grünen Passes ist, wie das geplante Corona-Zertifikat für Geimpfte, Genesene und Getestete in Österreich genannt wird. Vor den Öffnungsschritten am 19. Mai ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den vergangenen Wochen gesunken. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich ging auf zuletzt 147 zurück – derselbe Wert wie in Deutschland.

Wiesn-Chef hält Absage des Oktoberfestes 2021 für richtig

Der Wiesn-Chef und Münchner Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) wertet die Absage des Oktoberfestes als richtigen Schritt. "Die Entscheidung des Oberbürgermeisters und des Ministerpräsidenten ist völlig richtig – nicht nur aus Rücksicht auf die Gesundheit der Besucher, sondern auch aus Rücksicht auf den guten Ruf des Münchner Oktoberfestes als qualitätsvolles, sicheres Fest. Deshalb unterstütze ich sie ausdrücklich", sagte Baumgärtner am Montag.

Er setze nun auf das Oktoberfest 2022 – und rechne dann mit großem Zulauf. "Ich bin ganz sicher, dass es sehr, sehr gut besucht sein wird, weil die Menschen hungrig und durstig sind nach der Wiesn", sagte der Wiesn-Chef.

Söder und Reiter sagen Oktoberfest 2021 ab

Das Oktoberfest findet wegen der Corona-Pandemie auch in diesem Jahr nicht statt. Das teilten Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Montag mit. Beide hatten zuvor mit den Stadtoberhäuptern anderer Kommunen mit großen Volksfesten über das weitere Vorgehen beraten.

Söder sagte, es gebe nun eine gemeinsame Empfehlung, die Feste nicht stattfinden zu lassen. Zugleich betonte er, dass die letzte Entscheidung bei den jeweiligen Kommunen liege. "Es ist eine Entscheidung, die ich jetzt treffen muss. Es macht keinen Sinn zuzuwarten", sagte Reiter.

Söder und Reiter begründeten die Entscheidungen mit der nicht absehbaren Entwicklung bei den Infektionszahlen. Eine sichere Durchführung mit Hygienemaßnahmen wie Masken sei nicht realistisch. Im Falle einer spätere Absage drohe ein noch größerer wirtschaftlicher Schaden. Zugleich drohe ein dauerhafter Imageschaden an den Marken.

Gesundheitsminister Spahn: Entscheidung über Erleichterung für Geimpfte und Genesene womöglich noch diese Woche

Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) könnte mit einer Entscheidung zu Lockerungen der Corona-Regeln für Geimpfte und Genesene "idealerweise" noch diese Woche gerechnet werden, spätestens nächste Woche. Das sagte Spahn nach einer Sitzung des Corona-Kabinetts. In den kommenden Tagen werde man mit Vertretern von Bundestag und Ländern beraten, bevor das Kabinett den Verordnungsentwurf formal beschließe – jedoch seien die Signale "sehr gut". 

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte zuvor einen Entwurf vorgelegt, über den sich die Bundesregierung bis "Anfang der Woche" intern habe abstimmen wollen. Vollständig Geimpften und Genesenen solle es demnach bundesweit künftig wieder möglich sein, "ohne vorherige Testung zum Beispiel Ladengeschäfte zu betreten, Zoos und botanische Gärten zu besuchen oder die Dienstleistungen von Friseuren und Fußpflegern in Anspruch zu nehmen". Zudem sollen sie sich nicht an die lokal geltenden Ausgangsbeschränkungen halten müssen. Maskenpflicht an manchen Orten und Abstandsgebote sollen aber für alle weiter gelten.

Noch diese Woche Entscheidung über mehr Rechte für Geimpfte

Noch in dieser Woche soll die Entscheidung fallen, ob vollständig Geimpfte und Genesene in der Coronakrise wieder mehr Rechte bekommen. Darauf verständigten sich Union und SPD nach Informationen der Nachrichtenagentur DPA. Demnach sollen die von Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) vorgeschlagenen Änderungen am Donnerstag im Bundestag und am Freitag im Bundesrat beschlossen werden. Die Mitglieder der Bundesregierung haben der Kabinettsvorlage bereits im Umlaufverfahren zugestimmt, wie aus einem Schreiben des Bundeskanzleramtes hervorgeht, das der dpa vorliegt. Zuvor hatte auch die "Bild" berichtet.

Lambrecht hatte vorgeschlagen, dass vollständig Geimpfte und von Corona Genesene etwa von Auflagen für private Treffen und nächtlichen Ausgangsbeschränkungen ausgenommen werden. Wenn belegt sei, dass von beiden Gruppen keine besondere Gefahr mehr ausgehe, müssten die Einschränkungen ihrer Grundrechte zurückgenommen werden, hatte sie argumentiert.

Corona-Kabinett kommt zusammen


Einheitliche Erleichterungen für Geimpfte und Genesene geplant – so soll es nun weitergehen

Corona-Inzidenz sinkt in Hamburg unter 100

Die Corona-Inzidenz ist in Hamburg nach Berechnungen der Stadt erstmals seit Mitte März unter die wichtige Marke von 100 gesunken. Demnach ging die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, von 100,8 auf 98,6 zurück. Vor einer Woche hatte der Wert 115,2 betragen. Auf anderer Berechnungsgrundlage gab das Robert Koch-Institut (RKI) für Hamburg eine Sieben-Tage-Inzidenz von 92 an – der bundesweit zweitniedrigste Wert nach Schleswig-Holstein (58). Hamburg hatte Mitte März die Corona-Notbremse gezogen, nachdem die Inzidenz über 100 gestiegen war. Als Messlatte – auch für mögliche Lockerungen der Corona-Einschränkungen – sieht der rot-grüne Senat den von der Gesundheitsbehörde errechneten höheren Inzidenz-Wert.

Nepal streicht wegen Corona Flüge

Angesichts rasch steigender Corona-Fallzahlen streicht Nepal Flugverbindungen für rund zwei Wochen. Von Mitternacht (Ortszeit) an sollen bis Freitag (14.5.) alle Inlandsflüge sowie ab Mitte der Woche dann alle internationalen Verbindungen ausfallen, wie Kommunikationsminister Parbat Gurung am Montag sagte. Ausgenommen seien Charterflüge sowie humanitäre Flugdienste.

Wie im großen Nachbarland Indien geht in Nepals Hauptstadt Kathmandu in einigen Krankenhäusern der medizinische Sauerstoff aus und Betten werden knapp, wie örtliche Medien berichten. Das Virus verbreitet sich rasch – trotz eines landesweiten Lockdowns. In den vergangenen 24 Stunden wurden in dem Land mit 30 Millionen Einwohnern bei lediglich rund 16.000 Tests 7137 Neuinfektionen erfasst. Insgesamt hat das Land zwischen Indien und China seit Beginn der Pandemie mehr als 336.000 Infektionen registriert.

Schweden will Astrazeneca-Impfstoff spenden

Die schwedische Regierung spendet eine Million Impfdosen an die internationale Initiative Covax zur Versorgung ärmerer Länder. Entwicklungsminister Per Olsson Fridh sagte der Nachrichtenagentur TT, dass es sich dabei um den Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca handele, der in Schweden nicht mehr benötigt werde.

Das Astrazeneca-Mittel Vaxzevria kann in sehr seltenen Fällen Blutgerinnsel auslösen, weshalb es in Schweden nur an Menschen über 65 Jahren verabreicht wird. Schweden erwarte in Zukunft große Lieferungen, so der Minister. "Diese Dosen werden von uns nicht verwendet. Und dann ist es wichtig, dass wir nicht darauf sitzen und die Dosen behalten, wenn die ganze Welt Impfstoffe benötigt", sagte Fridh.

Dänemark, das den Einsatz von Vaxzevria komplett gestoppt hat, hat sich noch nicht entschieden, was es mit den überflüssigen Impfdosen machen wird. Der dänische Gesundheitsminister versucht, den Impfstoff gegen den eines anderen Herstellers zu tauschen. Im April bekam Schleswig-Holstein 55.000 Dosen "geliehen".

In Deutschland haben gut 28 Prozent mindestens eine Corona-Impfung erhalten

In Deutschland haben 28,2 Prozent der Menschen mindestens eine Corona-Impfung erhalten. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag hervor (Stand: 3. Mai, 12.00 Uhr). Den vollen Impfschutz erhielten bislang acht Prozent der Bevölkerung.

Am Sonntag wurden demnach 250 114 Impfspritzen gesetzt. Der bislang höchste Tageswert seit Beginn der Impfkampagne war am vergangenen Mittwoch mit mehr als einer Million Impfungen erreicht worden. Insgesamt verabreichten alle Impfstellen bislang etwas mehr als 30,1 Millionen Dosen, davon fast 23,5 Millionen bei Erstimpfungen und weitere knapp 6,7 Millionen bei Zweitimpfungen.

Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 31,4 Prozent. Brandenburg liegt mit 25,5 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück. Von etwa 35,7 Millionen gelieferten Impfdosen wurden bislang 84,4 Prozent verbraucht.

Moderna will bis zu 500 Millionen Impfdosen an Covax liefern

Der US-Hersteller Moderna will bis zu 500 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs an die internationale Initiative Covax zur Versorgung ärmerer Länder liefern. Davon sollen 34 Millionen Dosen im vierten Quartal 2021 kommen, weitere 466 Millionen Dosen seien eine Option für 2022, teilte das Unternehmen in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts mit. Alle Impfdosen würden zum niedrigsten Preis des gestaffelten Preissystems angeboten. Das Projekt Covax wird gemeinsam von der Weltgesundheitsorganisation WHO sowie den globalen Impfinitiativen Gavi und Cepi organisiert. 

Pfizer spendet Indien Medikamente im Wert von 70 Millionen Dollar

Pfizer will Indien angesichts der heftigen Corona-Welle Medikamente im Wert von mehr als 70 Millionen Dollar spenden. Dies bestätigte eine Unternehmenssprecherin der Nachrichtenagentur DPA. Auch gebe es Gespräche zwischen Pfizer und der indischen Regierung, um den Impfstoff in der größten Demokratie der Welt möglicherweise schneller zulassen zu können. Bislang haben in Indien rund zehn Prozent der Menschen mindestens eine Impfdose erhalten. Knapp zwei Prozent sind vollständig geimpft. Seit dem Wochenende dürfen sich alle Erwachsenen impfen lassen. Die Impfstoffe sind aber noch sehr knapp.

Zehn-Kilometer-Grenze fällt – Lockerungen beginnen in Frankreich

In Frankreich hat die erste größere Etappe der Corona-Lockerungen begonnen. Die Menschen im Land dürfen sich nun tagsüber wieder ohne triftigen Grund mehr als zehn Kilometer von ihren Wohnungen entfernen. Das heißt, auch Reisen in andere Regionen sind wieder erlaubt. Die nächtliche Ausgangssperre ab 19.00 Uhr bleibt allerdings noch bis Mitte Mai bestehen. Außerdem beginnt in den Mittel- und Oberstufen nun auch wieder der Präsenzunterricht – allerdings nicht für alle in voller Klassenstärke.

Präsident Emmanuel Macron hatte in der vergangenen Woche weitgehende Öffnungen angekündigt. So sollen ab dem 19. Mai Außenbereiche von Restaurants, Geschäfte und Kultureinrichtungen wieder öffnen. Die abendliche Ausgangssperre soll dann erst um 21.00 Uhr beginnen. Im Juni sollen dann weitere Lockerungen folgen. Macron kündigte auch eine Art Notbremse an. Sie soll verschiedene Faktoren wie die Auslastung der Intensivstationen in Betracht ziehen und sieht eine Sieben-Tage-Inzidenz von 400 als Richtwert vor.

EU-Kommission will Ende von Reisebeschränkungen für Geimpfte aus Drittstaaten

Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, Einreisebeschränkungen aus Drittstaaten für nachweislich vollständig gegen das Coronavirus geimpfte Menschen aufzuheben. Einreisen dürfen sollten alle, "die die letzte empfohlene Dosis eines in der EU zugelassenen Impfstoffs erhalten haben", erklärte die Brüsseler Behörde. Auch für Reisende aus Ländern "mit einer guten epidemiologischen Lage" sollten demnach keine Beschränkungen mehr gelten.

Kassenärzte warnen vor stockendem Tempo bei Erstimpfungen

Kassenärzte warnen davor, dass Erstimpfungen mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer wegen Versorgungsengpässen ins Stocken geraten könnten. "Die vom Bundesgesundheitsministerium für Mai angekündigten Mengen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer reichen nicht aus, um damit ab Mitte des Monats Erstimpfungen in nennenswertem Umfang in den Praxen durchführen zu können", heißt es vom Vorstandschef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, in einer Mitteilung, die der "Rheinischen Post" vorliegt. "Grund hierfür ist, dass ab diesem Zeitpunkt die erforderlichen Zweitimpfungen mit diesem Impfstoff erfolgen." Gassen forderte, dass es nun Zeit sei, "endlich dafür zu sorgen, dass die Praxen genügend Impfstoff erhalten."

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Spahn optimistisch zu raschen einheitlichen Regeln für Geimpfte

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich optimistisch zu einer raschen Einigung über einheitliche bundesweite Erleichterungen für vollständig Geimpfte und von Covid-19 Genesene geäußert. Das Corona-Kabinett werde in seiner Sitzung am heutigen Montag einen ersten Entwurf zu Geimpften, Genesenen und tagesaktuell Getesteten diskutieren, sagte Spahn in Berlin beim Eintreffen zu hybriden Beratungen des CDU-Präsidiums. Wenn man diesen Entwurf nun in der Bundesregierung schnell abstimmen könne, könnten die neuen Regeln sicherlich auch in dieser oder in den nächsten ein, zwei Wochen umgesetzt werden. Etwa beim Öffnen des Einzelhandels und der Außengastronomie sowie bei der Einreise könnten alle drei Gruppen in der Perspektive gleichgestellt werden, sagte Spahn. Der Minister wiederholte seine Ankündigung, dass die Priorisierung beim Impfen spätestens im Juni aufgehoben werden könne. Wichtig sei aber: "Das heißt nicht, dass dann alle im Juni sofort geimpft werden können."

Neue Version der Corona-Warn-App zeigt Schnelltest-Ergebnisse an

Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes kann jetzt auch die Ergebnisse von Schnelltests anzeigen. Mit der neuen Version könnten Nutzerinnen und Nutzer ihre Mitmenschen nun noch schneller warnen und damit Infektionsketten noch schneller unterbrechen, teilten die Entwickler der App mit. Das Update auf Version 2.1 stand am Montagmorgen bereits im App-Store von Apple für das iPhone bereit. Die Version für Android-Smartphones soll im Google Play Store spätestens am Dienstag zur Verfügung stehen.

Mit dem Update können die Anwender nach dem Schnelltest eine Klötzchengrafik (QR-Code) einscannen und erhalten dann kurze Zeit später in der App das Testresultat. Ein negatives Ergebnis wird dann 48 Stunden lang in der App angezeigt und kann dann auch beim Einkaufen oder beim Friseurbesuch vorgelegt werden. Positive Ergebnisse werden in der App so lange angezeigt, bis die User das Ergebnis teilen. Der Schnelltest werde von der Corona-Warn-App gleichberechtigt zum aufwendigeren PCR-Test behandelt.

Esken gegen Öffnung von Gastro und Hotels für Geimpfte und Genesene

Die Co-Bundesvorsitzende der SPD, Saskia Esken, hat sich gegen die Öffnung von Gaststätten und Hotels für Geimpfte und Genese in der Corona-Pandemie ausgesprochen. Zwar sollten für diese Menschen Kontaktbeschränkungen oder nächtliche Ausgangsbeschränkungen aufgehoben werden, aber "deswegen werden wir nicht die Gaststätten und Hotels für einzelne Menschen öffnen", sagte Esken in der der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv.

Esken verwies mit Blick auf die Öffnungen von Gaststätten und Hotels stattdessen auf den Stufenplan der Bundesnotbremse, in dem Öffnungsschritte an entsprechende Inzidenzen gekoppelt sind: "Da haben wir vereinbart, dass Gaststätten öffnen können im Außenbereich, aber in eben in vorsichtigen Stufen, um zu sehen was passiert." Esken betonte aber: "Die Genesenen und Geimpften sollen alle Rechte haben, die auch frisch Getestete haben. Also wenn sie einen Laden betreten möchten, wo eigentlich ein Test verlangt wird, dann sollten sie als Geimpfter nicht noch einen Test machen müssen."

Corona-Kabinett kommt zusammen


Einheitliche Erleichterungen für Geimpfte und Genesene geplant – so soll es nun weitergehen

Einzelhandel erholt sich – Umsätze im März über Vorkrisenniveau

Trotz anhaltenden Corona-Lockdowns hat sich der Einzelhandel in Deutschland im März erholt. Die Umsätze stiegen im Vergleich zum Vorkrisenmonat Februar 2020 preisbereinigt (real) um 4,4 Prozent und lagen somit über dem Vorkrisenniveau, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat Februar setzten die Einzelhändler preisbereinigt 7,7 Prozent mehr um. Das war der zweitstärkste Anstieg im Vergleichszeitraum seit Beginn der Corona-Beschränkungen.

Im Vergleich zum März 2020, als viele Geschäfte pandemiebedingt in der zweiten Monatshälfte geschlossen waren, legte der Einzelhandel ebenfalls in allen Branchen zu. Die Statistiker verzeichneten mit real 11,0 Prozent und nominal 12,3 Prozent den jeweils stärksten Anstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Besonders kräftig wuchs in der Jahresfrist der Internet-Handel mit einem Plus von 42,9 Prozent.

Ärztepräsident sieht großen Verbesserungsbedarf nach Coronakrise

Ärztepräsident Klaus Reinhardt sieht als Lehre aus der Coronakrise großen Verbesserungsbedarf von Notfallplänen bis zur Pflege – aber auch eine Warnung vor zusätzlichem Kostendruck. "Wir brauchen eine kritische Analyse der jetzt zu Tage getretenen Schwächen", sagte der Chef der Bundesärztekammer der Nachrichtenagentur DPA. "Der Wert des Gesundheitswesens ist in der Krise aber sehr deutlich geworden." Daran sollte man sich erinnern, wenn wieder Debatten darüber geführt würden, wie Strukturen ausgedünnt und auf reine Kosteneffizienz getrimmt werden sollten. Lehren aus dem Corona-Krisenmanagement sind ein Thema des Deutschen Ärztetages, der an diesem Dienstag als Online-Veranstaltung beginnt. Es sind die ersten großen Beratungen der Ärzteschaft seit Beginn der Pandemie, nachdem der Ärztetag im vergangenen Jahr ausgefallen war.

RKI registriert 9160 Corona-Neuinfektionen und 84 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9160 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Morgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.05 Uhr wiedergeben. Montags sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben innerhalb von 24 Stunden 84 neue Todesfälle verzeichnet. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Am Montag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 11.907 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 60 neue Todesfälle verzeichnet.

Corona-Pandemie


Virusvarianten aus Indien und Südafrika: Diese Gefahr geht von den Corona-Mutationen aus

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Morgen bundesweit bei 146,9. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 146,5 angegeben. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.425. 982 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.040.700 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 83.276. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntagnachmittag bei 0,92 (Vortag: 0,93). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 92 weitere Menschen anstecken.

Intensivmediziner ziehen erste positive Bilanz von Bundes-Notbremse

Die deutschen Intensivmediziner haben angesichts sinkender Infektionszahlen eine erste positive Bilanz der bundesweiten Corona-Notbremse gezogen. "Wir sind zuversichtlich, dass die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen sinken wird – und das hängt dann unmittelbar mit den Maßnahmen der Bundes-Notbremse, wie aber auch dem deutlichen Fortschritt beim Impfen zusammen", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Das rückläufige Infektionsgeschehen werde auf den Intensivstationen in einer Woche sichtbar, "davon sind wir überzeugt", sagte Marx weiter. "Die Bundes-Notbremse hat aus unserer Sicht also viele tausend Menschenleben retten können."

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