Frühe Menopause erhöht Risiko für koronare Herzkrankheit – Heilpraxis
Verbindung zwischen Menopause und koronarer Herzkrankheit?
Eine vorzeitig eintretende Menopause beschleunigt den Alterungsprozess und ist ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Betroffene Frauen weisen häufig bestimmte Blutzellveränderungen auf, welche das Risiko für eine koronare Herzkrankheit erhöhen.
Wenn Frauen frühzeitig in die Menopause kommen, führt dies oft zu speziellen Blutzellveränderungen, die das Risiko für die Entstehung der koronare Herzkrankheit erhöhen, so das Ergebnis einer Untersuchung unter Beteiligung von Forschenden der Harvard Medical School und des Massachusetts General Hospital. Die Studie wurde in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Circulation“ publiziert.
Blutmarker zur Bestimmung des Risikos
Die Forschenden deckten jetzt die Mechanismen auf, die hinter dem Zusammenhang zwischen der vorzeitigen Menopause und Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen. Das Team weist auf einen potenziellen Blutmarker zur Identifizierung von Frauen mit einem besonders hohem Risiko hin.
Das Vorhandensein von chronologisch-alters-assoziierten Mutationen in Blutzellen (sogenannte klonale Hämatopoese) ohne offensichtlichen Krebs ist ein neu entdeckter Risikofaktor für die koronare Herzkrankheit, erklärt Studienautor Dr. Pradeep Natarajan von der Harvard Medical School in einer Pressemitteilung des Massachusetts General Hospital.
Woher stammten die ausgewerteten Daten?
Für die Studie analysierte das Team Blutproben von 11.495 postmenopausalen Frauen im Alter von 40 bis 70 Jahren aus der britischen Biobank und von 8.111 postmenopausalen Frauen im Alter von 50 bis 79 Jahren aus der Women’s Health Initiative (WHI).
Insgesamt 418 Frauen (2,1 Prozent) erlebten eine natürliche vorzeitige Menopause und 887 (4,5 Prozent) eine vorzeitige Menopause, welche durch eine Operation ausgelöst wurde. Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 10 beziehungsweise 13,1 Jahren gab es 473 beziehungsweise 1.146 neue Fälle von koronarer Herzkrankheit.
Das Team verwendete die DNA-Sequenzierung von Blutzellen, um das Vorhandensein einer klonalen Hämatopoese festzustellen. Das Vorhandensein war durch klinische Routinelabortests, einschließlich vollständiger Blutbilder oder C-reaktivem Protein, nicht nachweisbar, erklären die Fachleute.
48 Prozent höheres Risiko für koronare Herzkrankheit?
Eine vorzeitige Menopause war mit einer um 36 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit des Auftretens klonaler Hämatopoese im Blut verbunden, wobei bei Frauen mit einer natürlichen vorzeitigen Menopause eine größere Assoziation bestand, ebrichten die Forschenden von der Datenauswertung.
Die klonale Hämatopoese sei wiederum mit einer um 36 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit assoziiert gewesen, eine koronare Herzkrankheit zu entwickeln und bei hohen Werten an klonaler Hämatopoese war das Risiko sogar um 48 Prozent erhöht.
Präventionsstrategien gegen koronare Herzkrankheit?
Frühere Forschungsarbeiten haben bereits gezeigt, dass eine koronare Herzkrankheit, die nach einer klonalen Hämatopoese auftritt, wichtige Entzündungswege einschließen kann. Diese sind im Zusammenhang mit anderen kardiovaskulären Risikofaktoren weniger relevant, berichten die Forschenden. Daher könnten Frauen mit vorzeitiger Menopause und Anzeichen einer klonalen Hämatopoese von Präventionsstrategien profitieren, die auf diese Signalwege abzielen. Ein entsprechendes Screening könnte neue Strategien der Präzisionsmedizin gegen die koronare Herzkrankheiten bei betroffenen Frauen erleichtern, fügen die Fachleute hinzu. (as)
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