Schutzausrüstung aus China – Was muss beachtet werden?

Wer in Zeiten von COVID-19 medizinische oder persönliche Schutzausrüstung, besonders aus China, beschaffen will, muss Einiges beachten. Wer schützt den deutschen Markt vor Fälschungen und minderwertiger Ware?

Seit Monaten läuft die Produktion von medizinischer und persönlicher Schutzausrüstung (PSA) auf Hochtouren, vor allem in China. Nach Berechnungen der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland (Germany Trade and Invest, GTAI), basierend auf Daten von UN Comtrade, kamen im Jahr 2018 fast 60 Prozent der weltweiten Gesamtimporte an Schutzbrillen und Visieren aus China. In der EU sind es 58 und in Deutschland 34 Prozent. Beim Mund-Nasen-Schutz liegt der weltweite Importanteil aus China mit 64 Prozent sogar noch höher. In der EU kommen 71 Prozent der Produkte von dort, in Deutschland 4 Prozent. Schutzkleidung stammt in der Europäischen Union zur Hälfte aus chinesischer Herstellung und Handschuhe zu 38 Prozent. Gerade jetzt ist die Nachfrage auch hierzulande riesig, obwohl der Importanteil aus dem Reich der Mitte bei einigen Produktgruppen deutlich niedriger liegt als der EU-Durchschnitt.

Lieferanten vorher genau überprüfen

Laut GTAI sind die Beschaffungssituation und die Logistik für Importe aus China komplex. Experten empfehlen daher die Zusammenarbeit mit erfahrenen (Handels-)Firmen, um Betrugsfälle, mangelhafte Produkte und Missverständnisse zu vermeiden. Der Lieferant und seine Produktqualität sollten vorab sorgfältig überprüft werden. Nur wer den Hersteller gut kennt oder schon langjährige Geschäftsbeziehungen pflegt, sollte Vorkasse überhaupt erwägen, so der dringende Rat von Germany Trade and Invest.

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GIZ übt Schulterschluss mit chinesischen Behörden

Um die Masken schneller zu beschaffen, akzeptieren deutsche Behörden vorübergehend auch ausländische Sicherheitsnachweise. Aber entsprechen die eingekauften Produkte tatsächlich den EU-Standards und sind die mitgelieferten Zertifikate echt? Die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) unterstützt deutsche Marktüberwachungsbehörden dabei, die Testberichte auf Echtheit zu überprüfen.

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) arbeitet die GIZ nach eigenen Angaben schon seit 2014 in China und weiteren Ländern daran, die Sicherheit und Qualität gehandelter Produkte zu verbessern. Im Zuge der aktuellen Pandemie prüft sie zusammen mit chinesischen Partnern für deutsche Behörden, ob die angebotenen Atemschutzmasken „halten, was sie versprechen“. Mit Hilfe eines eigenen Leitfadens kontrolliert die Gesellschaft, ob die Prüfberichte sämtliche notwendigen Informationen enthalten und ob die Beurteilungen in den chinesischen Datenbanken überhaupt aufgeführt sind. Schließlich verifizieren die in China zuständigen Stellen die Echtheit der Zertifikate. Nach einer Pilotphase mit niedersächsischen Behörden wurde dieses Angebot laut GIZ Mitte April auf ganz Deutschland ausgeweitet.

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