Nordrhein-Westfalen will Masern-Impfpflicht prüfen

Nach Brandenburg bemüht sich auch Nordrhein-Westfalen um eine Impfpflicht gegen Masern für Kinder in Kindergärten. „Ich bin für eine generelle Impfpflicht – das gilt auch für Kindergärten“, sagte der nordrhein-westfälische Kinder- und Familienminister Joachim Stamp (FDP) der „Rheinischen Post“ vom Samstag. Nordrhein-Westfalen werde prüfen, wie eine Impfpflicht in Kindergärten umgesetzt werden könne.

Auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sprach sich für eine Impfpflicht aus. Er habe Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ausdrücklich seine Unterstützung für eine Prüfung zugesichert, wie diese umgesetzt werden könne, sagte Laumann dem Blatt. Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland mit den am Abstand meisten Masernfällen in Deutschland. Bis Mitte März zählten Ärzte dort 92 Erkrankte (mehr dazu lesen Sie hier).

Masern sind extrem ansteckend und potenziell tödlich. Neben der akuten Erkrankung kann es als Spätfolge zu einer Entzündung des Gehirns kommen. Dennoch Misstraut ein Teil der Bevölkerung den Impfstoffen oder vernachlässigt das Impfen aus anderen Gründen.

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut empfiehlt, Kinder innerhalb der ersten zwei Jahre zweimal gegen Masern impfen zu lassen: Das erste Mal zwischen dem elften und 14., das zweite Mal zwischen dem 15. und 23. Monat.

Brandenburg hat Einführung der Impfpflicht beschlossen

Die Bundesregierung prüft aktuell bereits die Möglichkeit einer gesetzlichen Impfpflicht gegen Masern. Nach Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich zuletzt auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) für eine Masern-Impfpflicht ausgesprochen. „Die Gesundheit und der Schutz der gesamten Bevölkerung setzen der individuellen Freiheit Grenzen“, sagte Giffey.

Am Freitag war bekannt geworden, dass es in Brandenburg künftig eine Masern-Impfpflicht für Kinder in Kitas geben wird. Das Landtagsparlament hatte am Donnerstagabend mit breiter Mehrheit einen Antrag der rot-roten Koalitionsfraktionen sowie der CDU-Opposition beschlossen.

In dem Antrag wird die rot-rote Landesregierung aufgefordert, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass es bis zu einer möglichen bundesrechtlichen Lösung eine Impfung für den Besuch von Kitas und Tagespflege als verpflichtende Voraussetzung gibt. Zugleich soll die Landesregierung eine Bundesratsinitiative einbringen.

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