Ex-GNTM-Kandidatin spricht offen über Krankheit und richtet Appell an alle Frauen

Sie ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Frauen zwischen 15 und 45 Jahren – und trotzdem ist sie für die meisten Menschen ein Fremdwort: Endometriose. Ex-Germanys-Next-Topmodel-Kandidatin Anna Wilken ist selbst betroffen und nutzt ihre Reichweite, um auf das Leiden aufmerksam zu machen.

Endometriose ist eine der häufigsten Unterleibserkrankungen bei Frauen. Die Symptome können unterschiedlich ausfallen, Hauptsymptom sind jedoch starke Unterleibsschmerzen während der Periode. In einem Interview mit „Neon“ sprach Anna Wilken, die es 2014 bei "Germany's Next Topmodel" unter die Top 10 schaffte, nun über ihre Krankheit, wie diese sie im Alltag begleitet, was sie betroffenen Frauen rät und was sie sich für die Zukunft wünscht.

Über soziale Medien macht die Influencerin verstärkt auf die Krankheit aufmerksam. „Endo-Sisters“ nennt sie andere Betroffene auf ihrem Instagram-Account. Anna Wilken veröffentlichte sogar ein Buch zu diesem Thema. Dieses trägt den Titel: „In der Regel bin ich stark. Endometriose ist nichts für Memmen. Warum wir unsere Unterleibsschmerzen ernst nehmen müssen.“

Symptome sind individuell, eine Diagnose deshalb sehr schwer

Endometriose habe viele Facetten. „Wenn mich eine Freundin fragt, was Endometriose ist, dann sage ich immer: Endometriose ist eine chronische aber gutartige Erkrankung, die in Form von Herden, Zysten und Verwachsungen auftritt“, erklärt Anna Wilken die Krankheit im Interview. „Diese ähneln gebärmutterschleimhautartigem Gewebe – es ist aber nicht dasselbe wie Gebärmutterschleimhaut.“

Betroffene leiden beispielsweise unter

  • starken Regelschmerzen
  • Unterbauchschmerzen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Schmerzen beim Wasserlassen oder Stuhlgang
  • wiederkehrenden Blutungsstörungen

Symptome von Patientin zu Patientin individuell. „Das macht auch die Diagnose so schwer“, weiß Wilken. Dazu kommt, dass nur wenige mit Endometriose vertraut sind – dies betrifft auch die deutschen Ärzte. Anna Wilken erinnerte sich im Gespräch mit „Neon“: „Ich hatte bei mir selbst lange den Verdacht – und meine Diagnose hat sechs Jahre gedauert, weil selbst meine Mutter das, als ich 16 war, auf meine Pubertät oder mögliche psychische Probleme geschoben hat. Und Ärzte sagen schnell mal: Das ist normal. Periodenschmerzen sind normal.“

„Stell dich mal nicht so an“ – Reaktionen des Umfeldes

Ihr Umfeld habe ihr jahrelang kein Gehör geschenkt. Noch ein Grund, warum Frauen selten über Endometriose sprechen, vermutet die Influencerin. „Man weiß halt nie, wie das Umfeld damit umgeht, dass man ständig Beschwerden hat – oder auch der Arbeitgeber.“

Die Krankheit mache sich bei Anna Wilken auch im Alltag bemerkbar. Während sie früher als Model von Casting zu Casting, von Laufsteg zu Laufsteg und von Job zu Job gehetzt sei, schalte sie heute einen Gang runter. Sowohl körperlich als auch mental habe sie den Stress nicht mehr mitmachen können.

Selbst während ihrer Zeit bei „Germanys Next Topmodel“ sei sie bereits von starken Bauch- und Unterleibsschmerzen geplagt gewesen. Eine Diagnose hatte sie damals noch nicht. „Beschwerden hatte ich trotzdem immer“, erinnerte sich das Nachwuchsmodel. „Selbst Heidi hat einmal gesagt: Mit Anna ist halt immer was.“

  • Mehr über Endometriose, die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten erfahren Sie hier.

Frauen, hört auf euer eigenes Körpergefühl

Anna Wilken spricht offen über ihre Krankheit. Viele Frauen schreiben ihr Nachrichten zu diesem Thema, sagt sie zu „Neon“. Diesen rät sie, auf ihr eigenes Körpergefühl zu hören, ihre Symptome ernst zu nehmen und einen Arzt aufzusuchen. Ein Spezialist kann Verhärtungen ertasten, eine sichere Diagnose bringt schließlich eine Bauchspiegelung.

„Das ist ein Eingriff unter Vollnarkose“, klärt die Influencerin auf. Ihr Wunsch für die Zukunft: „Es wäre schön, wenn mehr in die Forschung zu Endometriose investiert werden würde und es bald mehr Möglichkeiten gibt, um die Krankheit schneller zu diagnostizieren.“

Was sie sich außerdem wünscht: mehr Bewusstheit für das Thema. Diesbezüglich ist Anna Wilken bereits ein Vorbild.

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