Monsanto-Übernahme und OTC-Geschäft belasten Bayer

Die Übernahme des Saatgutkonzerns Monsanto und ein starkes Geschäftmit Rx-Arzneimitteln haben Bayer zum Jahresstart angetrieben. Insbesondere der Faktor-Xa-InhibitorRivaroxaban (Xarelto) und das Ophtalmologikum Aflibercept (Eylea) haben fürsteigende Umsätze gesorgt. Kosten für den Konzernumbau sowie die Integrationdes US-Neuerwerbs ließen den Gewinn im ersten Quartal unter dem Strich sinken. Undauch bei den OTC-Produkten lief es nicht gut für den Pharmakonzern.

Die Leverkusener steigerten den Umsatz im ersten Quartal imJahresvergleich um 42,4 Prozent auf gut 13 Milliarden Euro. Der allergrößteTeil davon ging infolge der Übernahme von Monsanto auf das Agrargeschäftzurück. Auch aus eigener Kraftlief es gut für den Bayer-Konzern: Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufevon Bereichen herausgerechnet belief sich das Plus beim Konzernumsatz auf 4,1Prozent.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuernund Abschreibungen (Ebitda) stieg um 44,6 Prozent auf knapp 4,2 MilliardenEuro. Auch wegen der Kosten im Zusammenhang mit dem Umbau sowie für die Integrationvon Monsanto verdienten die Leverkusener im ersten Quartal allerdings unter dem Strich 1,24 Milliarden Euro, also 36,5 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Agrargeschäft ist jetzt die größte Bayer-Sparte

Dank Monsanto und der gut laufendenGeschäfte in Latein- und Nordamerika konnte sich der Umsatz im Agrargeschäft auf rund 6,4 Milliarden Euromehr als verdoppeln. Damit ist es nun der größte Bereich von Bayer. Portfolio-und Wechselkurseffekte herausgerechnet wuchs die Sparte ebenfalls, profitiertedabei aber erneut von Umsätzen im Zusammenhang mit der Veräußerung desSaatgutgeschäfts an die BASF. Hier liefert Bayer noch für einige Zeit, da BASFnoch Produktionskapazitäten aufbauen muss.

Im Geschäft mit Rx-Arzneimitteln konnte sich Bayer abermalsauf starke Verkaufszahlen des Gerinnungshemmers Xarelto® und des Ophthalmologikums Eylea® verlassen. Die Sparte konnte so um knapp 7 Prozent aufmehr als 4,3 Milliarden Euro zulegen. Im zweistelligen Prozentbereich legten laut Bayer auch die KrebsmedikamenteNexavar® und Stivarga® zu sowie Adempas® zur Behandlung von Lungenhochdruck. Denhöchsten prozentualen Zuwachs erzielte Stivarga® mit 34,5 Prozent. Der Umsatzdes Multiple-Sklerose-Präparats Betaferon®/Betaseron® ist um 24,4 Prozentgesunken, laut Bayer durch den intensiven Wettbewerb in den USA.

OTC: Nur die Dermatologie-Sparte wächst

Weniger rund lief es hingegen erneut beiden rezeptfreien Produkten. Der Bereich Consumer Health verzeichnete einleichtes Umsatzminus und einen deutlichen Gewinnrückgang. Allerdings stehenhier auch mit der Fußpflegemarke Dr. Scholl‘s und der HautpflegemarkeCoppertone zwei schwächelnde Geschäfte zum Verkauf.

Global betrachtet steigerte Bayer den Umsatz in derKategorie Dermatologie zwar um 8,6 Prozent, während das Geschäft in den übrigenKategorien allerdings rückläufig war – insbesondere bei derMagen-Darm-Gesundheit (minus 6,0 Prozent) sowie bei Allergie und Erkältung(minus 4,8 Prozent). Ergebnismindernd wirkten laut dem Pharmakonzern gesunkeneAbsätze und höhere Herstellungskosten sowie der fehlende Beitrag des verkauftenUS-Geschäfts mit verschreibungspflichtigen Dermatologieprodukten. GeringereVertriebs- und Verwaltungskosten durch erste Effekte des initiierten Effizienzprogrammshätten dies nur teilweise ausgeglichen.

Verkäufe sollen Pharmasparte stärken

Die geplanten Veräußerungen sind Teil des Ende letztenJahres angekündigten Konzernumbaus, in dessen Zuge auch der 60-prozentigeAnteil am Chemiepark-Betreiber Currenta sowie das Geschäft mit Tiergesundheitabgegeben werden sollen. Gerade die Animal Health Sparte könnte Bayer viel Geldin die Kassen spülen, das für den Schuldenabbau nach dem Milliardenkauf vonMonsanto sowie für die laut Analysten mittelfristig notwendige Stärkung derPharmasparte gut gebraucht werden kann.

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