Apothekenreform: Knappe Mehrheit der Apothekenleiter ist skeptisch

Die meistenApothekenleiter bezweifeln, dass die Regelungen im Apotheken-StärkungsgesetzVerbesserungen für die Apotheken mit sich bringen werden. Konkret sehen siekeine Chance auf ein besseres Honorar oder ausgeglichene Wettbewerbsbedingungenmit den EU-Versendern. Auch das Verhalten der Standesvertretung wirdkritisiert. Das zeigt die aktuelle APOkix-Umfrage vom August 2019.

BundesgesundheitsministerJens Spahn (CDU) will den Versandhandelskonflikt bekanntlich nicht mit einemRx-Versandverbot sondern mit eigenen Reformplänen lösen. DieABDA-Mitgliederversammlung hat beschlossen, den Kabinettsentwurf des„Apothekenstärkungsgesetz“ größtenteils positiv zu begleiten. Weiterhin soll aber der Erhalt derGleichpreisigkeit im Arzneimittelgesetz stehen und nicht – wie Spahn esvorsieht –ins Sozialrecht wandern.

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53 Prozent der Apothekenleiter sehen das Gesetz kritisch

Mehr als die Hälfte derApothekenleiterinnen und -leiter (53 Prozent) sind dem Kabinettsentwurf einesGesetzes zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken (VOASG) und der Sammelverordnunginsgesamt skeptisch gegenüber. Mehr als ein Drittel geben darüber hinaus an,dass sie unentschlossen sind, was sie überhaupt von der Reform halten sollen. Für die aktuelle APOkix-Umfrage desInstituts für Handelsforschung Köln wurden mehr als 200 Apothekenleiterinnenund -leiter nach ihrer Meinung zur geplanten Reform befragt.

Zwar befürworten es fastalle Befragten (98 Prozent), dass die Rx-Preisbindung im GKV-Bereich auch fürausländische Versandapotheken gelten soll. Gleichzeitig sind sie sich aberdarüber einig, dass die Trennung der Rx-Preisbindung zwischen GKV und PKV nichtsinnvoll ist und glauben, dass sich die EU-Versender weiterhin über das Rx-Boni-Verbothinwegsetzen werden.

Massivkritisiert werden auch die Aktivitäten der Standesvertretung: So geben neun vonzehn Befragten an, dass sie es schlecht finden, dass die ABDA den Kampf für einRx-Versandverbot aufgegeben hat. Die Reaktion der ABDA im Hinblick auf diegeplanten Neuregelungen bewerten 80 Prozent als zu positiv.

Konjunkturindexwertesteigen wieder

Im Juliergab die Befragung der APOkix-Teilnehmer, wie sie ihre aktuelle Geschäftslageeinschätzen und welche Erwartungen sie an die kommenden zwölf Monate haben, mit75,9 Punkten einen neuen Tiefstwert seit 2013. Der Indexwert im August für dieBeurteilung der aktuellen Geschäftslage steigt im aktuellen Monat um 5,2 auf81,1 Punkte. Auch die erwartete Geschäftslage beurteilen die Apothekenleiternun wieder positiver. Das Stimmungsbild erreicht im aktuellen Monat 59,9Indexpunkte bezogen auf die kommenden zwölf Monate. Doch verglichen mit demVorjahr, liegt der Wert damit immer noch zehn Indexpunkte niedriger.

Was ist APOkix?

APOkix wirdvom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) initiiert und durchgeführt, dieNoweda eG unterstützt APOkix im Rahmen eines Sponsorings, Medienpartner ist derDeutsche Apotheker Verlag.

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